Wiener Kult-Käsekrainer auch in Singapur
Mit seinem Würstelstand ist der Exil-Österreicher Erich Sollböck in Asien erfolgreich
WIEN/SINGAPUR. Es ist heiß und die Luftfeuchtigkeit hoch in der kleinen Halle mit einer Auswahl an Imbiss-Ständen und Garküchen in einem Wohnviertel von Singapur. Es riecht nach Zitronengras, Fisch –und Käsekrainer. Die Leute stehen Schlange. Aber nicht für Dim Sum oder etwa gebratenen Reis. Würstel und Sauerkraut werden verlangt. Was hier, im Stadtstaat Singapur, vor 20 Jahren noch exotisch gewesen sein mag, ist längst etabliert. Erich Sollböck (57) betreibt hier „Erich’s Würstelstand“. Seine Bratwürste sind äußerst gefragt. „Alle fünf Minuten verkaufe ich ein Paar Würstel“, ist er stolz. Die Garküchen um ihn herum seien billiger, aber das europäische Essen sei eben sehr beliebt. Ein Würstel kostet knapp vier Euro.
Die Würstel, das Sauerkraut und der „Austrian Potato Salad“ kommen aus Österreich oder Deutschland. „Es wird alles importiert“, sagt Sollböck. „Alles wird nach meinen Rezepten gemacht!“ Das habe sich bewährt. Schließlich ist er gelernter Koch. Vor mehr als 30 Jahren habe er Wien verlassen, um auf einem Kreuzfahrtschiff anzuheuern. Nach Stationen in China und Malaysia landete er 1997 in Singapur. "Ich wollte nicht lange bleiben, aber bin halt hängen geblieben. Ein typisches Auswanderer-Schicksal", fügt Sollböck hinzu.
Der erfolgreiche Geschäftsmann hat mit seiner philippinischen Ehefrau einen Sohn. Auch ihnen hat er die österreichische Küche nähergebracht. Allerdings bleibt die Küche zu Hause kalt. "Hier gehen alle täglich essen. Wir natürlich auch."
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