Social-Media-Initiative soll helfen
Wiens Naschmarkt weiter auf Talfahrt
Den Händlern am Naschmarkt fehlt die Kundschaft. Eine Online-Kampagne soll Abhilfe schaffen und Wiens größtem Markt Aufschwung bringen.
WIEN. Viele Branchen sind von der Coronakrise gebeutelt. Der Lebensmittelbereich zählte bisher nicht dazu. Während das Geschäft in Supermärkten und auf kleinen Märkten floriert, leidet Wiens größter Markt enorm: Dem Naschmarkt fehlt die Kundschaft.
Noch 2019 verbuchten die Wiener Märkte 375.917 Besucher pro Woche, wie eine Frequenzmessung der Stadt Wien ergab. Das waren die bisher höchsten Werte, die jemals erreicht wurden, und entsprachen einem Plus von zehn Prozent.
Schon damals musste der Naschmarkt aber einen kleinen Rückschlag einstecken: er verbuchte im Mai 2019 rund 53.500 Besucher und landete damit nur auf Platz drei hinter dem Brunnenmarkt in Ottakring und dem Rochusmarkt auf der Landstraße.
Fehlende Kunden am Naschmarkt
Während sich nun knapp ein Jahr nach Beginn der Pandemie Wiens Märkte nach anfänglichen Einbußen langsam wieder erholen, erlebt der Naschmarkt weiterhin eine Durststrecke. Einerseits fehlen die Kunden der umliegenden Büros, andererseits bekommt der Naschmarkt das Ausbleiben der Touristen zu spüren. Die Vorarbeiten für den U-Bahn-Bau und die damit einhergehenden Großbaustellen tun ihr Übriges.
Wie viele Kunden der Markt derzeit wirklich hat, kann nur geschätzt werden. Offizielle Zählungen gibt es derzeit nicht. Allerdings haben auch nur etwa 75 Händler überhaupt geöffnet. Zahlreiche Standler, die keine Lebensmittel sonder etwa Kleidung verkauft haben, müssen geschlossen halten. Schon im ersten Lockdown im vergangenen März bangten viele Standler um ihre Existenz.
Bezirke wollen helfen
Die Bezirkschefs der Wieden sowie von Margareten und Mariahilf statteten dem Markt am vergangenen Wochenende einen Besuch ab. Lea Halbwidl (Wieden), Silvia Jankovic (Margareten) und Markus Rumelhart (Mariahilf, alle SPÖ) machten sich selbst vor Ort ein Bild der Lage und werben dafür, wieder vermehrt dort einzukaufen.
"Jeder Einkauf unterstützt die lokalen HändlerInnen, LieferantInnen und heimischen ProduzentInnen", sagt Lea Halbwidl. "Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass der Naschmarkt auch nach der Pandemie wieder aufblüht und als lebendiger Ort erhalten bleibt", so Silvia Jankovic.
Kampagne auf Social Media
Mit einer Idee von Markus Rumelhart wollen die drei Bezirkschefs nun mit einer Social Media Initiative dem Markt zu neuem Aufschwung verhelfen. Einfach unter dem Hashtag "#MeinNaschmarktEinkauf" ein Foto des eigenen Einkaufs auf den sozialen Medien posten und dem Markt damit wieder in den Fokus rücken.
"Mit der gemeinsamen Aktion wollen wir den WienerInnen die Situation bewusst machen und einladen, in nächster Zeit statt im üblichen Lebensmittelhandel den ein oder anderen Einkauf lieber am Wiener Naschmarkt zu erledigen", so Markus Rumelhart.
Übrigens: unter www.markt.wien kann man die Waren auch bequem online bestellen und bis vor die Haustür liefern lassen.
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