Präventivmedizinerin Doris Eller-Berndl im Interview
Wieso Bananen Energie rauben und das Handy kein Wecker ist
Was hat die Postleitzahl mit Gesundheit zu tun? Wieso rauben Bananen Energie? Die Wiener Präventivmedizinerin Doris Eller-Berndl weiß es und verrät es in ihrem neuen Buch "Der Energie-Code".
WIEN. Sie ernähren sich gesund, gehen ins Fitnessstudio und trotzdem fühlen Sie sich oft erschöpft? Dann geht es Ihnen wie vielen Patienten von Doris Eller-Berndl. Die Präventivmedizinerin verrät in ihrem Buch "Der Energie-Code", wie man seine innere Uhr wieder in Takt bringt.
Wir haben so viele Möglichkeiten, Körper und Geist gesund zu halten. Dennoch gibt es so viele Wohlstandsleiden wie noch nie. Woran liegt das?
DORIS ELLER-BERNDL: Der Mensch ist eine erfinderische, aber bequeme Spezies. Auch die moderne Medizin wird immer besser, was Medikamente, Operationen und Infektionen betrifft. Da hatte Ötzi noch ganz andere Probleme, etwa mit Parasiten.
Haben wir diese nicht mehr?
Ein Beispiel: Was ist das erste Licht, das Sie in der Früh wahrnehmen? Ist es das Handy, um die Uhrzeit zu checken, oder schauen Sie aus dem Fenster, um zu erfahren, wie das Wetter ist? Das Handy hat Blaulicht mit einer Frequenz wie zu Mittag an einem Hochsommertag. Das ist am frühen Morgen ein viel zu starkes Signal für den Körper, eine viel zu hohe Intensität.
Eines der Beispiele, die Sie im Zusammenhang mit Gesundheit anführen, ist jenes der Postleitzahl. Was hat diese mit unserem Energie-Level zu tun?
Sie ist ein Synonym für die persönliche Umgebung und die Umwelteinflüsse. Sie beeinflusst, wie wir leben – ob am 48. Breitengrad in Wien oder am 39. Breitengrad auf Mallorca. Das betrifft auch das Licht: In Wien kann man von Oktober bis Februar nicht genug UVB-Strahlung aufnehmen. Unsere Vorfahren in Afrika hatten dieses Problem nicht.
Welche ist denn die ideale Postleitzahl in Wien?
Grünzugang ist auf jeden Fall ein großer Vorteil – also ein echter Wald, das ist nicht dasselbe wie ein Park. Wer bei der Lobau oder am Wienerwald wohnt, hat’s da schon mal gut.
Wie sieht der für Körper und Psyche optimale Tagesablauf aus? Was sind die No-Gos?
Wenn im Sommer die Leute um 6 Uhr früh schon mit Sonnenbrille außer Haus gehen, verändert das die Signale, die der Körper bekommt. Viel besser: In der Früh das Fenster öffnen, dort seinen Kaffee oder Tee trinken oder wenn möglich rausgehen. Das geht auch im Winter, man muss sich dazu nur den Anorak anziehen. Das Gehirn ist eine blinde Nuss: Es kriegt seine Infos nicht über das Denken, sondern über Signale aus der Umwelt.
Was bedeutet das konkret für unsere Ernährung?
Man sollte zum Beispiel im Winter keine Bananen essen. Diese wachsen unter starker Sonne. Der Zucker darin signalisiert dem Körper Hochsommer. In der kalten Jahreszeit verwirrt das nur.
Welche Rolle spielt Essen prinzipiell, um gesund zu bleiben?
Ernährung allein verändert die Gesundheit nicht. Das leitet fehl, auch wenn es ein riesiger Markt ist. Licht steht an oberster Stelle. Ich empfehle daher, saisonal und regional zu essen.
Zur Sache: "Der Energie Code"
"Der Energie-Code", erschienen im Kneipp Verlag, verrät auf 144 Seiten Wohlfühltipps. Ab sofort um 22 Euro im Handel erhältlich.
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