Nach Räumung
Aktivisten harren weiter vor Polizeianhaltezentrum aus
Die Räumung des Protestcamps Hirschstettner Straße hat gestern hohe Wellen geschlagen. Die Klimaaktivistinnen und -Aktivisten reagierten mit einer Demonstration vor der Wiener SPÖ-Parteizentrale. Anschließend zogen sie zum Polizeianhaltezentrum Roßauerlände weiter. Dort harren sie weiter aus.
WIEN. Noch immer harren einige Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Polizeianhaltezentrum Roßauerlände aus und warten, bis die über 30 vorläufig festgenommenen Personen wieder freigelassen werden. "Insgesamt wurden zwischen 34 und 38 Personen vorläufig festgenommen worden und bis auf eine Person sind auch alle noch dort," erzählt Anna Kontriner , Sprecherin von LobauBleibt und Extinction Rebellion, heute Früh gegenüber der BezirksZeitung.
Die Polizei berichtete gestern Abend von 25 Prostestierenden, die im Zuge der Räumung vorläufig festgenommen wurden.
Einige Aktivistinnen und Aktivsten blieben die ganze Nacht vor Ort, auch jetzt noch warten einige Menschen, wie Kontriner bestätigt: "Wir wollen einfach da sein, wenn die Menschen rauskommen und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sein. Wir bleiben da, bis alle wieder frei sind."
"Pläne werden geschmiedet"
Dies werde im Laufe des heutigen Tages nach und nach geschehen. "Die gestrige Demo in der Wiener Innenstadt ist friedlich verlaufen. Aktivistinnen und Aktivisten die nach dem VStG festgenommen wurden, dürfen längstens 24 Stunden angehalten werden. Fällt der Haftgrund weg, werden sie unverzüglich entlassen. Die Anzahl an in Haft befindenden Aktivisten kann sich somit laufend ändern, endet jedoch nach Ablauf der Frist," erklärt die Pressestelle der Polizei heute auf Anfrage.
Die Aktivistinnen und Aktivisten betonten aber auch, dass sich ihr Engagement durch solche Aktionen nicht brechen lässt. So sagt etwa Kontriner: "Es werden schon Pläne geschmiedet, wie es weiter gehen soll. Also wir sind dabei zu überlegen, was wir als nächstes machen können."
Gearbeitet werde etwa gerade auch an einer weiteren Ausgabe der "LobauBleibt Zeitung" und das "Kultur statt Beton - Festival soll auch wie geplant über die Bühne gehen. Wie es mit Baustellenaktionen weitergeht, werde aktuell diskutiert. Kontriner verrät aber schon Mal soviel: "Es wird nicht die letzte Aktion gewesen sein."
So lief die Räumung in der Hirschstettner Straße
Rund 400 Polizistinnen und Polizisten rückten am Dienstag, 5. April, aus, um das Protestcamp Hirschstettner Straße zu räumen. Dort hatten Aktivistinnen und Aktivisten seit Monaten eine Baustelle besetzt, um gegen den Bau der Stadtstraße vorzugehen.
Mehrere der Aktivistinnen und Aktivisten waren allerdings nicht bereit, das Camp freiwillig zu räumen. Deshalb kam es zu 25 vorläufigen Festnahmen. Die besetzte Baustelle wurde nach einigen Stunden geleert.
Als Reaktion auf die Räumung wurde von Aktivistinnen und Aktivisten zu einer spontanen Demonstration vor der Parteizentrale der SPÖ in der Löwelstraße 18 in der Wiener Innenstadt aufgerufen. Gegen 19 Uhr fanden sich hier nicht nur Mitglieder der Protestaktion "Lobau Bleibt" ein, sondern auch von Fridays For Future Austria und weiterer Organisationen. Insgesamt waren laut "SystemChange not ClimateChange" 200 bis 300 Menschen anwesend. Einige von ihnen zogen anschließend weiter zum Polizeianhaltezentrum.
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