SPÖ-Maiaufmarsch
Babler will "autoritäre blau-schwarze Wende" verhindern
Beim Maiaufmarsch der SPÖ Wien wandte sich auch Bundesparteichef Andreas Babler an die Genossinnen und Genossen. Scharfe Kritik übte er an den Überlegungen zu einer Arbeitszeitverlängerung. Stattdessen plädierte Babler für eine Arbeitszeitverkürzung. Eine ÖVP-FPÖ-Koalition gelte es bei den anstehenden Wahlen zu "verunmöglichen"
WIEN. Es war der erste Maiaufmarsch von Andreas Babler in seiner Funktion als Bundesparteiobmann. Die Gelegenheit nutze er, um sein Entsetzen über den Vorschlag für eine 41-Stunden-Woche zum Ausdruck zu bringen. Aufs Tapet gebracht hatte die Debatte die Industriellenvereinigung. Auch wenn Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zuletzt versucht hatte, zu beschwichtigen, mutmaßte Babler am 1. Mai, dass es auch bei ÖVP und FPÖ Unterstützer für diesen Vorschlag gibt.
Eine Arbeitszeitverlängerung sei eine "Verrücktheit", mit der man ins vorherige Jahrhundert zurückkehre. "Was kommt als nächstes, die Prügelstrafe wieder einführen?", fragte Babler sarkastisch. Die Sozialdemokratie stehe für einen anderen Weg, für einen Weg in Richtung Zukunft. Statt über mehr Arbeit müsse über weniger Arbeit und darüber hinaus die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesprochen werden.
ÖVP-FPÖ verhindern
Mit der EU-Wahl am 9. Juni und der Nationalratswahl im Herbst stehe Österreich "vor zwei großen Richtungsentscheidungen", konstatierte der SPÖ-Chef. Die Sozialdemokratie werde alles dafür tun, "um die autoritäre blau-schwarze Wende zu verunmöglichen", versprach er. Gemeinsam werden man die Demokratie "wie ein Bollwerk" schützen. Die beiden Parteien wollten den Fortschritt lediglich verhindern und jene Errungenschaften, auf die man aufgebaut habe, "beschneiden und abmontieren".
Daneben machte Babler erneut auf den Kampf der Sozialdemokratie um Gleichstellung aufmerksam. Neben Lohntransparenz und fairer Bezahlung für Frauen geht es dem Bundesparteiobmann um Kinderrechte. Rund 350.000 Kinder seien in Österreich arm oder armutsgefährdet. Aus diesem Grund fordere die SPÖ eine Kindergrundsicherung, um allen Kindern im Land die gleichen und faire Chancen bieten zu können und zugleich Kinderarmut abzuschaffen.
Unterstützung aus Wien
Nachdem die Mai-Kundgebung der SPÖ Wien im vergangenen Jahr ganz im Zeichen des Rückhalts für die angeschlagene Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner stand, widmete man sich heuer inhaltlich dem Superwahljahr. Wiens Landesparteichef und Bürgermeister Michael Ludwig sicherte Babler volle Unterstützung zu: "Wir ins Wien setzen uns für Andreas Babler als Bundeskanzler ein".
Die Sozialdemokratie sei immer dann stark, wenn sie "geeint an einem Strang" ziehe, so Ludwig. "Gemeinsam mit unserem Vorsitzenden Andreas Babler werden wir bei der nächsten Nationalratswahl die bestimmende Kraft werden", zeigte sich der Wien-Chef überzeugt.
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