357.000-Euro-Projekt
Erstes Queeres Jugendzentrum kommt nach Ottakring
Österreichs erstes Queeres Jugendzentrum geht in die Umsetzungsphase. Einen Standort hat man dabei auch schon gefunden. Der zukünftige Treffpunkt für LGBTIQ-Jugendliche – die Eröffnung ist für 2024 geplant – wird sich in Ottakring befinden.
WIEN/OTTAKRING. Österreich erhält sein erstes Queeres Jugendzentrum, und zwar in Wien. Das wurde vergangenen April beschlossen. Eine Anstoßfinanzierung von rund 55.000 Euro gab es da bereits, für die Umsetzung des Projekts zeigt sich der Verein "Q:Wir" verantwortlich, der von einer Fachjury ausgewählt wurde.
In der Zwischenzeit hat sich nicht nur das Budget für Anmietung, Miete, Umbauten, Einrichtung, Personal und nötige nächste Schritte auf insgesamt 357.000 Euro erhöht, es wurde auch ein passendes Objekt gefunden, und zwar in Ottakring.
350 Quadratmeter groß
In einem knapp 350 Quadratmeter großen Erdgeschosslokal soll bis 2024 der zukünftige Treffpunkt junger Menschen, die sich der LGBTIQ-Community zugehörig fühlen, entstehen. Die Immobilie soll einerseits nach außen hin Sichtbarkeit schaffen und andererseits nach innen hin einen sicheren und geschützten Raum für diese Menschen bieten.
In Fußdistanz befinden sich außerdem unterschiedliche Einrichtungen der offenen Jugendarbeit und Bildungsinstitutionen, sodass eine sinnvolle und vielfältige Vernetzung im Grätzl gegeben ist, heißt es in einer Aussendung aus dem Büro von Vizebürgermeister sowie Jugend- und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos).
"Wien geht mit dem österreichweit ersten Queeren Jugendzentrum als Regenbogenhauptstadt voran: LGBTIQ-Jugendliche haben spezifische Beratungsbedürfnisse, denen wir durch professionelle Begleitung und den Austausch mit Gleichaltrigen so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben", betont Wiederkehr.
LGBTIQ-Jugendliche wirken an Umsetzung mit
Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) ergänzt: "Die Eröffnung des Queeren Jugendzentrums im Bezirk ist ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichstellung und Akzeptanz. Es ist wichtig, dass junge Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität, einen geschützten Raum haben, in dem sie sich entfalten und unterstützt werden können. Das Queere Jugendzentrum wird dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Toleranz zu fördern und eine inklusive Gesellschaft aufzubauen, in der sich jeder willkommen und respektiert fühlt."
Die Einrichtung und die Programmplanung sollen unter Einbindung von jungen Menschen erarbeitet werden. Für diesen Zweck ist die Gründung einer Peer Gruppe geplant, die sich ab dem Sommer 2023 regelmäßig treffen wird. "Ich freue mich sehr über das große Vertrauen, das uns entgegengebracht wird. Mit der Realisierung dieses wichtigen Pionier*innenprojektes, haben wir die Möglichkeit eine langjährige Forderung der LGBTIQA*-Community umzusetzen. Jugendliche und junge Erwachsene von 13-27 Jahren bekommen einen safer space, an dessen Gestaltung sie ab August 2023 aktiv mitarbeiten können", so Luca Flunger von der Geschäftsführung vom Verein Q:Wir.
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