Video über Jedmayer
Faktencheck-Hickhack zwischen Mahrer und Stadt Wien

Ein Ausschnitt aus dem neuesten Videobericht von ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer. Zu sehen: Der Bereich um die U6-Station Gumpendorfer Straße. | Foto: Screenshot Karl Mahrer/Twitter
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  • Ein Ausschnitt aus dem neuesten Videobericht von ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer. Zu sehen: Der Bereich um die U6-Station Gumpendorfer Straße.
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Der Chef der Wiener ÖVP, Karl Mahrer, war erneut in einem der "Brennpunkte" Wiens unterwegs. Dieses Mal war die Gegend rund um die U6-Station Gumpendorfer Straße dran. Das Video dazu sorgte wie die Vorgänger wieder für hitzige Debatten. Die Stadt Wien bemängelte einige darin dargelegte Zahlen und konterte mit einem Faktencheck, der prompt von einem "Gegen"-Faktencheck der ÖVP retourniert wurde.

WIEN. Karl Mahrer hat es wieder getan. Der ÖVP Wien-Chef veröffentlichte erneut ein Video aus der Reihe "Hinschauen statt wegschauen!". In den vergangenen Wochen sorgten seine Videos für viel Aufsehen, Kritik, aber auch Zustimmung. Etwa die Berichte vom Brunnenmarkt oder Viktor-Adler-Markt (siehe unten).

Am Dienstag, 27. Juni, war die Gegend rund um die U6-Station Gumpendorfer Straße an der Reihe. Dort befindet sich die Suchthilfe-Einrichtung "Jedmayer". "91,3 Prozent aller Spritzentauschkontakte finden hier statt", heißt es am Anfang des Videos, danach kommen mehrere Medienberichte dazu, untermalt mit dramatischer Musik im Hintergrund.

"Die Problematik äußert sich, in dem in die Häuser eingebrochen wird. Es gibt laufend Sachbeschädigungen und Anzeigen. Sie werden mir beipflichten, wenn ich sage, dass es für die Anrainer eine Katastrophe ist, wenn Fäkalien, Erbrochenes und natürlich auch die benutzten Spritzen, dann in den Häusern vorzufinden sind", sagt Obfrau der ÖVP Frauen Mariahilf, Martina Hammerer, im Video.

Der Bereich bei der U6-Station und Kudnendoppelstraße sei für die Süchtigen ein "menschenunwürdiger Bereich geworden" und für die betroffenen Anrainer "mehr als gefährlich". Das Jedmayer stehe am "falschen Platz" und Wien brauche ein neues und umfassendes Suchthilfekonzept. 

Der Bereich bei der U6-Station und Kudnendoppelstraße sei für die Süchtigen ein "menschenunwürdiger Bereich geworden" und für die betroffenen Anrainer "mehr als gefährlich", so Mahrer. | Foto: Screenshot Karl Mahrer/Twitter
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Die Wiener Volkspartei fordert etwa auch das Bekenntnis der Stadt zu Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum, Betreuungsarbeit für Drogen- und Alkoholabhängige sowie Obdachlose und mehr Polizeipräsenz und Sozialarbeit vor Ort.

"Prozentrechnen is a Hund"

Am Mittwoch meldete sich Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, zu Wort. Auf Twitter veröffentlichte er ein Foto von Mahrer mit schwarzem Augenbalken. Er sagte, dass sich das Jedmayer nicht in der Kundendoppelstraße befindet und sich die Arbeit des Wiener Sucht- und Drogenhilfenetzwerkes in der ganzen Stadt erstreckt. 

Dann dementiert er Mahres "81 Prozent" der Spritzentausch-Kontakte im Jedmayer: "Prozentrechnen is a Hund: Es sind 81 Prozent der Spritzentauschkontakte, die im Jedmayer stattfinden. Besonders hervorzuheben ist, dass über 99 Prozent der Spritzen, die ausgegeben werden, wieder zurückkommen und somit die Wirkung des Spritzentausches erzielt wird. Natürlich kann es zu Verunreinigungen und Verunsicherung kommen", so Lochner. 

Lochner sagte, dass das Video ein "trauriges Paradebeispiel für die Stigmatisierung von Suchtkranken" sei. Und der Bericht sei eher "politisch" als "inhaltlich-faktisch" orientiert, so der Koordinator für Drogenfragen der Stadt Wien. (Archiv) | Foto: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
  • Lochner sagte, dass das Video ein "trauriges Paradebeispiel für die Stigmatisierung von Suchtkranken" sei. Und der Bericht sei eher "politisch" als "inhaltlich-faktisch" orientiert, so der Koordinator für Drogenfragen der Stadt Wien. (Archiv)
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Dazu gab es prompt eine Reaktion der Wiener ÖVP. Leiter der Digitalen Kommunikation sowie Penzinger Bezirksrat Sebastian Mühlbauer kommentierte, dass die Suchthilfe auf ihren eigenen Fehler hineingefallen sei: "134.992 Kontakte im Jedmayer dividiert durch 147.790 Kontakte ergibt insgesamt 91,3 Prozent. Leider hat die Suchthilfe in der Grafik einen Fehler eingebaut".

Lochner sagte im "Puls 24"-Interview, dass das Video ein "trauriges Paradebeispiel für die Stigmatisierung von Suchtkranken" sei. Und der Bericht sei eher "politisch" als "inhaltlich-faktisch" orientiert, so der Koordinator für Drogenfragen der Stadt Wien. 

Die BezirksZeitung stattete 2018 der Suchthilfe Jedmayer einen Besuch ab - hier kannst du die Geschichte lesen.

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