Wie Wien war
Vor 200 Jahren wurde die Bundeshauptstadt pragmatisiert
Die Glosse "Wie Wien war" beleuchtet das historische Wien auf kurzweilige Art. Seit wann etwa gibt es die Magistratsdienststellen und wofür waren sie damals, wofür heute zuständig?
WIEN. 1783 Jahr wurde der* Magistrat der Stadt Wien von Kaiser Joseph II. per Dekret gegründet. Die stark gewachsene Hauptstadt machte eine professionelle Verwaltung notwendig.
Waren zuvor 13 Ämter mit 197 Beamten tätig, so schaffte das Dekret vom 16. August 1783 dann drei Senate mit 42 Magistratsräten und assistierenden Beamten.
Knapp 50 Jahre später hatte sich die Zahl der Magistratsräte fast verdoppelt. Am Ende des Jahrhunderts ging man von ca. 5.000 Beamten aus. Das Oberkammeramt galt als wichtigste Behörde (nona, es ging um die Finanzen), manch andere Kammer wie etwa die Pupillenraitkammer, in der Verlassenschaften abgewickelt wurden und die Kontrolle der Mündelgelder erfolgte, wurden in Depositen- und Pupillaramt umbenannt.
Die Amtstitel sind mehr geworden
Die Pragmatisierung wurde ja mittlerweile abgeschafft, aber: die Amtstitel sind glücklicherweise mehr geworden. So können Magistratsräte zum Beispiel seit 1988 zu Obermagistratsräten und Obermagistratsrätinnen aufsteigen!
Die 1816 eingeführten Beamtenuniformen mussten privat bezahlt werden, bedeuteten aber selbstverständlich ein hohes Prestige. Vom Hut über die gestickten Rocktaschen bis zu den schwarzen oder weißen Kniestrümpfen war alles geregelt. Heute gibt es in Wien ca. 32.500 Öffentlich Bedienstete (Stand 2021).
*korrekt heißt es "der Magistrat", im österreichischen Sprachgebrauch wird aber häufig der Artikel "das" verwendet.
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