Wahlkampf in Penzing: Aber die Nüsschen waren gut
Der Wahlkampf gestaltet sich in Penzing eher schwierig. Ein Stimmungsbild.
Auch in Penzing wird am Sonntag gewählt. Dass die Penzinger das wissen, davon ist zwar auszugehen. Ob es sie auch interessiert, ist eine andere Frage. Das wiederum wissen auch die Parteien und haben ihre Wahlkampfaktivitäten in den vergangenen Wochen auf das Übliche beschränkt. Ein paar Plakate da, eine Verteilaktion dort. Ein ÖVP-Kandidat hat auf eigene Kosten die Heckscheibe eines Busses beklebt.
Dass sich der Hütteldorfer Bahnhof für den Stimmenfang nicht eignet, mussten unter anderem die Grünen lernen. Für lustige Selfies blieben den Wahlkämpfern nur die eigenen Parteikollegen. Stehenbleiben oder gar diskutieren wollte hier – zudem in der Früh – kaum jemand. Freundlich abwinken und weitergehen hieß die Devise. Nur die verteilten Bio-Nüsschen schmeckten gut.
Grünen-Klubobmann David Ellensohn, der selbst in Hütteldorf lebt, übte sich in Zweckoptimismus: "In der Früh sind die Menschen immer kurz angebunden. Bei unseren Hausbesuchen am Abend geht das besser." Aber auch ihm war klar: Wer hier versuchte, wahlzukämpfen, der tat sich schwer. Penzing ist traditionell in roter Hand und wohl alles andere als das, was man einen klassischen Problembezirk nennen würde.
Öffis neu, Pickerl-Ärger
Auch die großen Bezirksthemen waren in diesem Wahlkampf eher nur schwer zu finden, was unter anderem daran liegt, dass es "den" Bezirk Penzing eigentlich gar nicht gibt. Wie in anderen Randbezirken (etwa dem 23.) zählt hier das Grätzel.
Wer in Hütteldorf wohnt, ist Hütteldorfer, nicht Penzinger. Aufregung in der Parkpickerl-Frage? Ja. Ansonsten nicht viel. Der Ausbau der Verbindungsbahn wurde verkündet. Die Mega-Baustelle entlang des 49ers ist fertig. Interessant, was sich kurz vor Wahlen alles noch rechtzeitig ausgeht.
Bleiben ein paar bürgerliche Sorgen, vielleicht etwas zu viel Fluglärm oder ein fehlender eigener Hauptplatz für Hütteldorf. Aber selbst diese werden eher in kleinem Kreis diskutiert, bestenfalls in einer Bürgerinitiative und nicht im Wirtshaus. Wahlkampf am Stammtisch? Die Kellner schütteln den Kopf. Irgendwo haben die NEOS in einem Lokal Mannerschnitten mit Parteilogo bereitgelegt.
Auch die haben geschmeckt. Wie die Nüsschen.
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