60 Busse bis 2025
Flotte an neuen E-Bussen geht in Wien in Betrieb
Am Montag gingen die ersten neuen E-Busse bei den Wiener Linien in Betrieb. In zwei Jahren sollen 60 solcher Garnituren im Stadtgebiet unterwegs sein. Für den Westen Wiens gibt es hingegen Busse mit Wasserstoffantrieb.
WIEN. "Die Woche beginnt mit einer guten Botschaft. Die ersten neuen, innovativen E-Busse gehen in Betrieb", teilt ein sichtlich gut gelaunter Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag in Simmering mit. Bei der ebenso neuen E-Schnellladestation vor dem 3. Tor des Zentralfriedhofs steht ein solches Modell und wird erstmals präsentiert. Es ist eines von vier Exemplaren, welche jetzt auf den Strecken des 71A und 71B in Betrieb gehen.
Der Vorteil dieser Busse liegt laut Gudrun Senk,Geschäftsführerin des technischen Bereichs bei den Wiener Linien, klar auf der Hand: "Wir sind auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Und heute ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Die Busse sind dank des E-Antriebs nicht nur umweltschonend unterwegs, sondern auch deutlich leiser."
Als der Fahrer kurz danach den Zündschlüssel umdreht, merkt man, was gemeint ist. Das klassische Brummen eines Verbrennermotors fällt weg, ähnlich, wie es bei E-Autos der Fall ist. Rund 48 Millionen Euro werden in die Anschaffung der neuen Ladestationen, 60 E-Busse und zehn Wasserstoffbusse bis 2025 investiert. Letztere kommen in steilerem Stadtgelände zum Einsatz, etwa auf der Linie 39A in Döbling. Finanziert wird der Öffi-Umstieg von der Stadt, aber auch aus Fördermitteln des Klimaschutzministeriums und der EU.
Batterie hält bis zu 120 Kilometer
Bereits jetzt sind 80 Prozent der Fahrgäste emissionslos mit U-Bahn und Straßenbahnen unterwegs, erklärt Hanke. Dieser Anteil solle sich weiter steigern: "Bis 2025 stellen wir rund ein Fünftel der gesamten Busflotte auf emissionslose Antriebe um." Geladen werden die zwölf Meter langen E-Fahrzeuge vorwiegend in Depots. Stationen im öffentlichen Raum, wie jene bei dem Zentralfriedhof, dienen kürzeren Ladeeinheiten, um den Betrieb den ganzen Tag über gewährleisten zu können.
"Die neuen Busse werden vor allem im flacheren Stadtgebiet unterwegs sein. Nach jeder Runde werden sie bei den Ladestationen mit neuem Strom versorgt. Wenn die Busse in vollem Betrieb sind und auch geheizt werden, beispielsweise im Winter, dann hält die Batterie 100 bis 120 Kilometer", so Senk.
Laden über Nacht
Über Nacht abgestellt und aufgeladen werden sie im neuen Kompetenzzentrum für Mobilität in Siebenhirten, das bis auf wenige Details fertiggestellt und in Kürze eröffnet werden soll. Der Bus setzt dabei auf einige Neuheiten. So ersetzen Außenkameras mit dazugehörigem Fahrer-Monitor normale Außenspiegel. Im Gegensatz zu herkömmlichen E-Bussen kommen die sogenannten Batteriebusse der Wiener Linien ohne sogenannte Dieselzusatzheizer aus. Und um die Energie bestmöglich nutzen zu können, sind die Klimaanlagen in den Garnituren mit einer Wärmepumpenfunktion ausgerüstet.
Im Fahrgastraum zeigt sich das gewohnte Bild von Wiener-Linien Bussen. Digitale Bildschirme zeigen die Fahrtrichtung sowie die nächsten Stationen und die dortigen Umstiegsmöglichkeiten an. Die ersten vier Busse laufen derzeit noch im Probebetrieb, eben auf den Linien 71A und 71B. Große Änderungen soll es bei den weiteren 58 Stück jedoch nicht mehr geben.
Läuft alles wie geplant, sollen schon bald die nächsten Garnituren dazustoßen, so Senk: "Wir starten mit der Elektromobilität im großen Maßstab im Süden von Wien. Es folgen dann weitere Linien hier in der Umgebung, die wir sukzessive in den nächsten zwei Jahren umstellen. Bis Ende 2025 stellen wir neun Buslinien vollständig auf Elektromobilität um.
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