Nach Wien
"Geruch alter Socken" auf AUA-Flug - was dahinter steckt
Laut einem Online-Bericht soll es zwei Vorfälle mit "Geruch alter Socken" durch Giftstoffe aus Triebwerksöl auf einem AUA-Flug nach Wien gegeben haben. Die Fluggesellschaft erklärt auf MeinBezirk.at-Anfrage, was genau passierte.
SCHWECHAT/WIEN. Auf der englischsprachigen Website "The Aviation Herald" werden sicherheitsrelevante Ereignisse und Nachrichten aus der kommerziellen Luftfahrt veröffentlicht. Zuletzt berichtete man über einen angeblichen Vorfall beim Flug OS-9506 der Austrian Airlines (AUA) von Teneriffa nach Wien am 23. Dezember des vergangenen Jahres.
Was soll passiert sein? Laut dem Bericht bereitete sich das Flugzeug Airbus A320-200 auf den Abflug vor, die Passagiere waren bereits an Bord. Die Besatzung aktivierte die Hilfsturbine und etwa drei Minuten später schaltete sich die Zapfluft der Hilfsturbine ein. Der "Geruch alter Socken" trat auf und veranlasste die Besatzung, das sogenannte Zapfluftsystem Nummer 2 ("Blend Air") abzuschalten, woraufhin der Geruch verschwand. Die Wartungsarbeiten gaben das Luftfahrzeug "gemäß den Anforderungen der Mindestausrüstungsliste frei, wobei das Zapfluftsystem Nr. 2 deaktiviert wurde", heißt es.
Das Magazin "Austrian Wings" behauptet, dass rund 30 Minuten nach dem Start nach Wien der gleiche Geruch erneut aufgetreten sein soll. Wie Expertinnen und Experten erklären, klagen immer wieder Passagiere und Crewmitglieder von Fluggesellschaften über Kopfschmerzen, Müdigkeit, Atembeschwerden und ähnlichen Symptomen. Für die Ärztinnen und Ärzte seien diese Symptome klare Hinweise auf Rauchereignisse bzw. Verunreinigungen der Luft in Flugzeugkabinen durch Giftstoffe aus Triebwerksöl. Im Fachjargon: "Fume Events".
AUA dementiert zweiten Vorfall
Auf MeinBezirk.at-Anfrage spricht ein AUA-Sprecher von einem "Smoke/Smell-Event", auch Geruchsevent genannt. "Nach Deaktivierung eines Teils des Klimatisierungssystems verschwand der Geruch und die Maschine konnte den Flug nach Wien antreten", so Sprecher Andreas Jilly.
Einen zweiten Vorfall mit Geruch an Bord dementiert der Sprecher. "Als Grund identifizierte die Austrian Technik eine verlegte Leitung bei der Wassereinspritzung des Klimatisierungssystems. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für Mensch oder Maschine. Hierbei wird immer eine Messung mittels Aerotracer durchgeführt", erklärt man. Und: "Die Sicherheit unserer Crew und Fluggäste steht bei uns immer an oberster Stelle", so Jilly.
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