Arbeitgeber Stadt Wien
Nach wie vor weniger Frauen in höheren Positionen
Mit rund 67.000 Beschäftigten ist die Stadt Wien eine der größten Arbeitgeberinnen in Österreich. Der Frauenanteil ist seit 2013 dabei zwar leicht gestiegen, Führungspositionen sind aber nach wie vor Männerdomäne. Dass derzeit die "Baby-Boomer"-Generation in Pension geht, sieht man bei der Stadt als große Chance für Frauen.
WIEN. Ob Magistratsstellen, Gemeindespitäler, Öffis, Museen oder städtische Schulen: Mit gut 67.000 Mitarbeitenden ist die Stadt Wien eine der größten Arbeitgeber des Landes. Dabei lag der Frauenanteil laut Recherchen von "Wien heute" im Vorjahr bei 61 Prozent, was einen leichten Anstieg bedeutet.
Zum Vergleich: im Jahr 2013 betrug dieser Anteil noch 55,66 Prozent. In den Zahlen sind laut dem ORF, bis auf frühere Gemeindebedienstete, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den ausgelagerten Stadtwerken nicht enthalten. Es sind damit hier die direkten Beschäftigten bei der Stadt ausgewiesen.
Mehr Männer in besser bezahlten Positionen
Die Kehrseite: trotz höheren Frauenanteils sind immer noch die Männer bei den höher gestellten Positionen – etwa in der Gruppen- oder Fachbereichsleitung – in der Mehrheit und verdienen damit mehr. Dort waren es im Jahr 2013 noch knapp 40 Prozent Frauen, 2022 waren es laut "Wien heute"-Bericht 43 Prozent. Weiters stehen ORF-Recherchen zufolge an der Spitze der 56 Magistratsabteilungen und der 15 Magistratischen Bezirksämter stehen aktuell 29 Frauen (40,85 Prozent).
Mit Cordula Gottwald, Personaldirektorin der Stadt Wien, sprach der ORF über das Gefälle. Sie kenne das Verdienstproblem: "Wir haben in unseren Ausschreibungen, was normale Tätigkeiten angeht, wo Frauen unterrepräsentiert sind, aber auch in Führungspositionen, den Passus drinnen, dass Frauen sich bevorzugt bewerben sollen. Und in Folge werden dann Frauen bei gleicher Qualifikation auch bevorzugt", so Gottwald im Gespräch mit Wien heute.
Pensionierungswelle als Chance
Doch gerade in den technischen Berufen, die meist gut bezahlt sind, müsse man schon früh beginnen Frauen anzuwerben. "Denn wir brauchen einmal Leute, die eine technische Ausbildung machen, Frauen die sich das zutrauen. Damit wir sie dann später in diesen Bereichen auch in höheren Qualifikationen einsetzen können", führt die Personalchefin fort.
Zugleich verweist sie auf eine große Chance für Frauen: "Mit der Pensionierungswelle, nämlich, dass 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis 2030 die Stadt verlassen, ist für Frauen – auch für junge Frauen – eine Chance, die Karriereleiter zu erklimmen und Verantwortung zu übernehmen, in Form einer Leitungsfunktion".
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