Bim, Bus, U-Bahn
Warum es derzeit mehr Störungen bei Wiener Öffis gibt
In jüngster Zeit kommt es immer wieder zu Ausfällen bei den Wiener Linien. Doch was steckt dahinter? MeinBezirk.at hat nachgefragt.
WIEN. In letzter Zeit liest man immer wieder von "Gleisschäden" oder "schadhaften Fahrzeugen" in der Betriebsinfo der Wiener Linien. Die Folge sind oft größere Verzögerungen, Linienausfälle oder Umleitungen. Gerade im Pendlerverkehr sorgt dies für größeren Ärger. Die Wiener Linien hingegen arbeiten bei jeder Panne auf Hochdruck, um das Problem so rasch wie möglich wieder zu beheben.
Besonders prominent in den vergangenen Wochen vertreten waren die Gleisschäden bei Bim-Linien. So fielen zuletzt etwa die Linien D, 1, 2, 62, 71 und sogar die Badner Bahn aus. Aber warum kommt es zu solchen Vorfällen? MeinBezirk.at hat beim Öffi-Unternehmen nachgefragt.
Gleisbrüche klassisch im Winter
Die Wiener Linien teilen mit, dass Wien über das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt verfügt. "Täglich arbeiten mehrere Hunderte Gleisspezialistinnen und -spezialisten der Wiener Linien an der Prüfung und Instandhaltung des Netzes", erklärt Sprecherin Katharina Steinwendtner.
Aber besonders die Witterung während der Übergangszeit zwischen warmer und kalter Jahreszeit verursacht Probleme: "Schwanken die Temperaturen, ist das auch eine Herausforderung für die Gleise. Schienenbrüche treten bei Kälte oder Temperaturschwankungen verstärkt auf."
Der Grund ist die natürliche Eigenschaft des Gleismaterials. Bei Kälte zieht sich Stahl zusammen und dort, wo Schweißnähte oder Abnutzungen sind, kann der Stahl dann brechen, so Steinwendtner. Das Fazit: Im Winter kommt es zu einer Häufung von Schienenbrüchen.
Besonders oft morgens "schadhaft"
So viel zu den Öffis auf der Oberfläche. Doch wieso kommt es immer wieder zu kaputten U-Bahngarnituren? Klar sei laut Steinwendtner jedenfalls, dass es in einem großen Betrieb immer wieder zu Störungen kommen kann: "Unsere Fahrzeugflotte besteht aus 163 U-Bahnen, 489 Straßenbahnen und 437 Bussen. Diese legen täglich 213.000 Kilometer zurück."
Sie versichert jedoch: "Unsere Fahrzeugtechnik verbessert sich laufend, Störungen schadhafter Fahrzeuge wurden deshalb deutlich weniger: Während es 2016 noch rund 5.400 Störungen (ab 5 Minuten) aufgrund von schadhaften Fahrzeugen gegeben hat, waren es 2022 nur mehr etwas mehr als halb so viele (rund 2.900)."
Besonders in der Morgenspitze, wenn die U-Bahnen im dichtesten Intervall unterwegs sind, sei ein schadhaftes Fahrzeug oder ein Rettungseinsatz besonders spürbar. Wenn es zur Meldung "schadhaftes Fahrzeug" kommt, heißt dies jedoch nicht, dass wirklich der gesamte Zug fahruntüchtig ist.
Vielmehr gilt dieser Status schon, wenn nur ein kleines Detail kaputtgegangen ist: "Sicherheit geht bei den Wiener Linien vor, deshalb musste zum Beispiel jede Türstörung oder jeder Defekt an der Wagenmechanik ordnungsgemäß überprüft und die U-Bahngarnitur eingezogen werden." Welche Defekte in jüngster Zeit am häufigsten für diese Zugausfälle auftreten bzw. was oder wer diese Defekte auslöst, wird nicht von der Sprecherin genannt.
Weitere Themen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.