Bisher 799 Insolvenzen
Wien droht weiteres Firmenpleiten-Rekordjahr

Das Handelsgericht Wien hatte wieder ordentlich viel zu tun. (Archiv) | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Die Insolvenzstatistik-Halbjahresbilanz des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) verheißt nichts Gutes. In den ersten sechs Monaten wurden allein in Wien nahezu 800 Firmenpleiten verzeichnet. Es drohe ein weiteres Rekordjahr an Insolvenzen.

WIEN. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) schlägt Alarm: Auch im ersten Halbjahr 2025 setzt sich die negative Entwicklung bei Insolvenzen in Wien fort. "Österreich steuert weiterhin auf das dritte Rekordpleitenjahr in Folge zu. Auch in Wien wird ein weiteres Rekordpleitenjahr erwartet", wird in einer Aussendung gewarnt.

In den ersten sechs Monaten seien demnach in der Hauptstadt 799 Firmeninsolvenzen eröffnet worden. Das entspräche einem Anstieg von 5,41 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2024. Damit verzeichne man in der Donaumetropole monatlich im Schnitt 133 Pleiten, also rund 30 Unternehmen pro Woche. "Die eröffneten Firmeninsolvenzen in Wien liegen über den Werten der Jahre der Finanzkrise 2007/2008", so der AKV.

5,55 Milliarden Euro Verbindlichkeiten

Vor allem die Immo-Branche sei stark betroffen gewesen. Die zehn größten Firmenpleiten (nach Verbindlichkeiten) im ersten Halbjahr entfielen alle auf diesen Sektor, neun davon waren Gesellschaften aus René Benkos Signa-Universum. Seit Jahresbeginn waren 94 Signa-Gesellschaften in Österreich insolvent, 88 Verfahren wurden am Handelsgericht Wien eröffnet. Seit Ende 2023 summiere sich die Zahl auf 151 Signa-Insolvenzen, davon 127 in Wien.

Das nicht vollendete Lamarr-Megaprojekt auf der Mahü steht sinnbildlich für eine der größten Pleiten der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. | Foto: Pia Rotter/MeinBezirk
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Die Gesamtverbindlichkeiten der insolventen Unternehmen in Wien belaufen sich laut dem Kreditorenverband im ersten Halbjahr 2025 auf 5,55 Milliarden Euro. Davon entfallen allein 3,83 Milliarden Euro auf den Sektor "Grundstücks- und Wohnungswesen".

Auch Zahl der Privatinsolvenzen gestiegen

Branchenübergreifend weist der Handel mit 179 Fällen die meisten Insolvenzen auf, gefolgt von der Bauwirtschaft (151), der Immobilienbranche (144) und der Gastronomie (115). Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Zahl der eröffneten Firmenpleiten in Wien trotz leicht verbesserter Konjunkturaussichten bis zum Jahresende insgesamt auf rund 1.600 steigen, befürchtet der AKV. Zählt man auch Insolvenzabweisungen mangels Vermögens hinzu, erwartet man bis Jahresende insgesamt etwa 2.800 Unternehmensinsolvenzen in der Bundeshauptstadt.

Nicht besser sieht es bei den Privatinsolvenzen aus. Die Zahl der eröffneten Privatinsolvenzen ist in der Hauptstadt im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent auf 1.631 Verfahren gestiegen. Im Durchschnitt wären das rund 63 eröffnete Privatkonkurse pro Woche. Die Gesamtverschuldung liege bei 207,58 Millionen Euro, die durchschnittliche Verschuldung bei 127.200 Euro pro Person. Für das Gesamtjahr erwartet der AKV in Wien rund 3.300 eröffnete Privatinsolvenzen.

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