Klage wegen Tarifumstellungen
Wien Energie zahlt Kunden bald Geld zurück
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagte Wien Energie, weil sie 2022 die Tarife einiger Kundinnen und Kunden ohne deren ausdrücklicher Zustimmung wechselten. Die Konsequenz: das Unternehmen muss Ausgleichszahlungen an mehrere Hunderttausende leisten.
WIEN. Im Herbst 2022 stellte das städtische Unternehmen Wien Energie die laufenden Verträge von mehreren Kundinnen und Kunden automatisch um. Gleichzeitig passte das Unternehmen die Geschäftsbedingungen so an, dass Preisänderungen einfach an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden sollen. Dadurch seien die Preise bereits Anfang September, anstatt zum Jahreswechsel, gestiegen.
Nur Kundinnen und Kunden, die der Umstellung aktiv widersprachen, konnten ihren bisherigen Tarif behalten. "Gegen diese Vorgangsweise sind wir energisch und letztlich erfolgreich vorgegangen", erklärt der für Konsumentenschutz zuständige Minister Johannes Rauch (Grüne). "Gerade in Zeiten hoher Preissteigerungen ist der Schutz der Konsument:innen besonders wichtig."
Ausgleichszahlungen im Frühling
Die automatische Umstellung vieler Wien Energie-Tarife ohne die explizite Zustimmung der Kundinnen und Kunden führte dazu, dass eine Vielzahl an Beschwerden und Anfragen an den Verein für Konsumenteninformation (VKI) sowie andere Verbraucherschutzstellen. Deswegen habe Rauch den VKI damit beauftragt, Wien Energie zu klagen. Kürzlich konnten sich die beiden Parteien auf eine unbürokratische Lösung einigen.
Diese besteht darin, allen betroffenen Strom- und Gaskundinnen und -kunden Energiekosten-Ausgleichszahlungen anzubieten. Diese sollen im Frühjahr 2024 starten. Wie viel eine Kundin bzw. ein Kunde ausgezahlt bekommt, hänge vom Verbrauch ab.
Ein Durchschnittshaushalt mit 2.000 Kilowattstunden Strom- und 8.000 Kilowattstunden Gasverbrauch soll dadurch bis zu 275 Euro erhalten. Darüber hinaus erhalten Kundinnen und Kunden, die der Tarifumstellung damals ausdrücklich zustimmen, einen geringeren Betrag. In der Aussendung des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist die Rede von mehreren Hunderttausenden, die diese Zahlungen erhalten werden.
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