Bürgerbeteiligung online: In Wies gehen die Bürger ins Netz

WIES. "Wir haben die Ehre, Versuchskaninchen in der Steiermark zu sein", begrüßt Bgm. Josef Waltl die Zuhörer bei der Pressekonferenz im Sitzungssaal des Rathauses. Vorgestellt wurde in diesem Rahmen die Online-Beteiligung für Bürger, die sich mit ihren Ideen bereits seit zehn Jahren in der Marktgemeinde Wies einbringen können.
Wir haben auf diese Weise schon viele Projekte auf die Beine gestellt, vom betreuten Wohnen im Raneggerhaus über den Kinder- und Jugendsommer bis hin zur Gemeindezeitung, die aus einer Redaktion ohne Gemeinderäte entsteht", so Waltl, der durch die Erwartungen der Bürger einen erhöhten Aktions-Druck auf kommunaler Ebene wahrnimmt.

Beteiligung online

Kürzlich sind ja in der fusionierten Kommune (Wies, Wernersdorf, Wielfresen und Limberg bei Wies) acht Fachausschüsse für die Bürger der Großgemeinde geöffnet worden. Mit der Online-Beteiligung geht man einen Schritt weiter und kann somit eine Ergänzung zum persönlichen Kontakt bieten sowie auch eine Möglichkeit zum Mitmachen, selbst wenn man nicht persönlich vor Ort sein kann.

"Mach mit"

Betreut wird die Seite in Kooperation mit der Marktgemeinde unter dem Motto "Mach mit" von der Landentwicklung Steiermark im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses Lokale Agenda 21.
Astrid Holler erklärt: "Man kann entweder über die Homepage der Marktgemeinde Wies einsteigen oder direkt überwww.online-beteiligung.at
Mit Eingabe eines Passwortes und eines Benutzernamens kann auch die Anonymität gewahrt werden, wenn dies gewünscht ist. Außerdem werden die Daten vertraulich verwaltet". Man kann nicht nur selbst Vorschläge einbringen, sondern auch Ideen anderer Benutzer bewerten und kommentieren. Außerdem gibt es eine praktische Aktiv-Karte zum Herunterladen.

Aktive Bürger am Wort

Seit einigen Tagen online, machen immer mehr Bürger Gebrauch von dieser Plattform im Netz. Einer der Aktiv-Bürger ist der ehemalige Lehrer Gottfried Hofmeister: "Mir ist das Thema Energie ein großes Anliegen. Aus Erfahrung weiß ich, dass z.B. in den Klassenräumen oft viel zu lange das Licht brennen bleibt, ohne dass der Raum genutzt wird. Deshalb plädiere ich für eine einfache Lösung mit Bewegungsmeldern".
Hannes Waltl ist bereits seit zehn Jahren in Sachen Bürgerbeteiligung in Wies aktiv: "Ich habe in dieser Zeit schon sehr viele inzwischen umgesetzte Ideen mitverfolgt, wie z.B: der Kinder-und Jugendsommer oder die Gemeindezeitung "WIESuell"

Mehr Gemeinde-Bürger im Netz erwünscht

"Die ehrenamtliche Arbeit, die im Rahmen der Umsetzung eingebracht wird, ist mit keinem Geld aufzuwiegen", betont Waltl.
"Es wäre wünschenswert, wenn künftig auch andere Gemeinden eine solche Online-Plattform zur Bürgerbeteiligung einrichten würden", betont Astrid Holler.