Kinderporno-Fall im Magistrat

Der Beschuldigte soll im Internet „pornografische Darstellungen Minderjähriger“ konsumiert haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. | Foto: www.bilderbox.com
  • Der Beschuldigte soll im Internet „pornografische Darstellungen Minderjähriger“ konsumiert haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
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Leitender Beamter, der auch als Pfarrgemeinderat tätig ist, soll Kinderpornos konsumiert haben.

Ein möglicher Fall von Kinderpornografie erschüttert den Magistrat: Dem (mittlerweile ehemaligen) Leiter der Abteilung für Verkehrslichtsignalanlagen wird seitens der Staatsanwaltschaft der Konsum von „pornografischen Darstellungen Minderjähriger“ vorgeworfen. Für den 62-Jährigen, dessen Name der Redaktion bekannt ist, gilt die Unschuldsvermutung.

Datenträger beschlagnahmt

Der Beschuldigte sei vor rund zwei Wochen „plötzlich in Pension geschickt“ worden, wie man aus Magistratskreisen vernimmt. Dass dies allerdings nur eine offizielle Version sein könne, sei spätestens bei der Beschlagnahmung des Dienstcomputers des Mannes durch die Staatsanwaltschaft klar gewesen. Seither kocht die Gerüchteküche über.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, bestätigt auf WOCHE-Anfrage nun die Vermutungen vieler Magistratsbediensteter. „Wir haben zahlreiche Datenträger des Mannes sowohl im privaten wie auch beruflichen Bereich beschlagnahmt. Diese Datenträger werden derzeit ausgewertet“, sagt Bacher. Über die IP-Adresse eines seiner Computer seien die Kriminalisten auf den Mann aufmerksam geworden. Bacher: „Die Beweislast war groß genug, damit ein Richter eine Hausdurchsuchung angeordnet hat. Derzeit gibt es jedoch keinerlei Hinweise dafür, dass er sich auch selbst an Kindern vergangen hat.“

Pfarrgemeinderat in Eggenberg

Das ist für die evangelische Christuspfarre in der Burenstraße nur ein schwacher „Trost“. Pfarrer Richard Liebeg, der erst von der WOCHE von den Vorwürfen erfahren hat, wollte – sichtlich geschockt – zu den Anschuldigungen gegen sein Pfarrgemeinderatsmitglied vorerst nicht öffentlich Stellung nehmen und sich zunächst intern beraten.
Auch bei der Stadt zeigte man sich zugeknöpft. Erika Zwanzger, Büroleiterin von Magistratsdirektor Martin Haidvogl, sagte gegenüber der WOCHE: „Zu Dienstrechtsverfahren gibt es aus Gründen des Datenschutzes und der Amtsverschwiegenheit keinerlei Auskünfte.“ Auch auf unsere Nachfrage hin wollte sie Informationen aus Magistratskreisen, nach denen der „Beschuldigte“ fristlos gekündigt worden sei, ausdrücklich weder bestätigen noch dementieren.

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