Billa Studie
Wie geht's den Niederösterreichern in der Krise?
Das vergangene Jahr war hart. Doch wie geht's uns wirklich? Diese Frage stellte sich auch Billa Österreich und hat daher bereits zum zweiten Mal die größte Studie Österreichs durchgeführt. Thema der Studie war vor allem das Wohlbefinden der Österreicher. Wie Niederösterreich dabei abgeschnitten hat und welcher Bezirk die "Wohlfühloase" Niederösterreichs ist, erfährst du hier.
NÖ (red). Der "Billa Wohlfühl-Report" ist eine repräsentative Studie, bei der 3.000 Österreich zwischen 18 und 65 Jahren befragt werden. Die erfreuliche Nachricht ist, dass Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr einen Platz gut machen konnte im Bundesländer-Vergleich und statt dem siebenten nun den sechsten Platz belegt.
Wohlbefinden in Niederösterreich auf hohem Niveau
Den Menschen in Niederösterreich geht es besser als erwartet, wie ein Blick auf den Wohlfühl-Index zeigt: So kommt das Bundesland im Jahr 2020 auf 60,6 von 100 Wohlfühl-Punkten im Vergleich zu 64,2 Punkten in 2019 und liegt damit im Österreich-Schnitt (Österreich: 60,7 in 2020, 64,4 in 2019). Ermittelt wird dieser Wert anhand eines statistischen Modells unter Einbeziehung der Einflussstärken aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Der Rückgang im Jahresvergleich ist damit zu erklären, dass sich die Niederösterreicher in vielen Bereichen ihres Lebens weniger wohlfühlen als im Vorjahr. Das größte Minus verzeichnen Freizeit (-11 Punkte), der Freundeskreis (-6 Punkte) sowie Alltagstätigkeiten (-5 Punkte), gefolgt von Liebe und Arbeit (jeweils -4 Punkte). Am stabilsten sind die Bereiche Gesundheit und Fitness (-1 Punkt) und Ernährung (gleichgeblieben).
„Das Ergebnis ist angesichts der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen und Herausforderungen keine große Überraschung. Man sieht ganz klar, wo es die größten Einschnitte gibt, nämlich in der Freizeit und im Freundeskreis. Freizeitaktivitäten aber auch körperliche Fitness und Gesundheit liegen am untersten Ende der Skala. Geborgenheit und Zufriedenheit wiederum finden die Niederösterreicher vor allem in der Familie – mit 68 Wohlfühl-Punkten jener Lebensbereich, in dem es ihnen am besten geht“, so Stefan Schiel, Managing Director bei marketmind.
Die Sorge um Mitmenschen ist groß
Und obwohl das Wohlbefinden im Jahresvergleich insgesamt leicht gesunken ist, nehmen die Niederösterreicher ihre persönliche Stimmung um einiges positiver wahr als die der anderen. Während man sich selbst als eher optimistisch, lebensfroh und gelassen sieht, werden die Mitmenschen vornehmlich als voller Sorgen, unsicher, unzufrieden und angespannt empfunden.
Niederösterreich holt auf
Im Bundesländer-Ranking konnte Niederösterreich im Jahresvergleich einen Platz gutmachen und rangiert nun an sechster Stelle. Insgesamt bleibt das West-Ost-Gefälle aus dem Vorjahr bestehen, die Bundesländer rücken jedoch enger zusammen. Ein Platzwechsel ist an der Spitze zu verzeichnen: Vorarlberg & Steiermark ex aequo an erster Stelle
- Salzburg auf Rang 3
- Kärnten an vierter Stelle
- Tirol rangiert im Mittelfeld
- Niederösterreich auf Platz 6
- Oberösterreich gleich dahinter auf Platz 7
- Rang 8 belegt Wien
- und das Schlusslicht ist in diesem Jahr das Burgenland
Auch St. Pölten konnte beim Landeshauptstädte-Ranking drei Ränge dazu gewinnen und wandert vom letzten Platz auf Platz 6. Der erste Stockerlplatz geht an Bregenz.
Ranking der Bezirke: Scheibbs ist NÖs Wohlfühloase
Die niederösterreichischen Bezirke reihen sich in einem sehr engen Feld. Knapper Sieger ist Scheibbs, dahinter folgen Melk und Krems-Land. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Bezirke wie Waidhofen an der Thaya (Platz 10 statt 15), Horn (Platz 12 statt 17) und Lilienfeld (Platz 14 statt 19) am meisten aufholen. Deutlich an Wohlfühlfaktor verloren haben Tulln (Platz 11 statt 5), Korneuburg (Platz 13 statt 3) und Gänserndorf (Platz 17 statt 11). Schlusslicht ist Sankt Pölten-Stadt – innerhalb Niederösterreichs zwar weiterhin an letzter Stelle gelegen, konnte der Bezirk auf österreichischer Gesamtbezirksebene aber 22 Ränge nach vorne wandern.
Mehr Sorgen um die Wirtschaft als um die Gesundheit
In unsicheren Zeiten wie diesen beunruhigt die Niederösterreicher die wirtschaftliche Lage im Land am meisten (2020: 55 Prozent vs. 2019: 23 Prozent). Dahinter folgt die Sorge um Konflikte in der Welt (2020: 42 Prozent vs. 2019: 47 Prozent) sowie um die politische Situation im Land (2020: 39 Prozent vs. 2019: 45 Prozent). Erstaunlich ist, dass die Menschen um ihre Gesundheit vergleichsweise weniger bangen und sich diese Stimmung auch im Jahresvergleich wenig verändert hat (2020: 36 Prozent vs. 2019: 33 Prozent). Gleich dahinter folgt die Sorge um die Gesundheit der Mitmenschen (2020: 35 Prozent vs. 2019: 32 Prozent).
Fokus auf das Wesentliche
Danach gefragt, welche Dinge und Momente ihnen im Leben die meiste Freude bereiten, stehen Familie (27 Prozent) und Freunde (17 Prozent) für die Österreicher klar an erster Stelle – das ist auch in Niederösterreich so (Familie 25 Prozent, Freunde 19 Prozent). Darüber hinaus sind es hier die eigenen Kinder, die glücklich machen (15 Prozent) – im Vergleich mit den anderen Bundesländern ist das nur in Kärnten ähnlich. Im Gegensatz dazu trägt das eigene Zuhause vergleichsweise wenig zum den Freudenmomenten der Niederösterreicher bei.
Zukunftswünsche
Die Pandemie beflügelt den Wunsch, künftig Verpasstes nachholen zu wollen. Den Lebensbereichen mit dem geringsten Wohlbefinden – Freizeit sowie körperliche Fitness und Gesundheit – soll, sobald es wieder möglich ist, mehr Zeit gewidmet werden. 67 Prozent der befragten Niederösterreicher möchten ihre freien Momente wieder mehr auskosten, ebenso 67 Prozent mehr in Fitness und Gesundheit investieren. Die Lebensträume der Niederösterreicher haben sich durch Corona nicht wesentlich verändert: Gefragt nach Wünschen und Zielen sagen
- rund 53 Prozent (2019: 52 %), dass sie ihr Leben bewusster genießen möchten;
- 45 % würden gerne reisen und fremde Kulturen entdecken (2019: 49 Prozent).
- Im Jahresvergleich sehnen sich die Niederösterreicher nach mehr Zeit für sich selbst (2020: 44 Prozent, 2019: 42 Prozent),
- Auszeiten (2020: 42 Prozent, 2019: 38 Prozent),
- beruflichem Erfolg (2020: 20 Prozent, 2019: 16 Prozent) bzw. einer Neuorientierung (2020: 19Prozent, 2019: 13 Prozent).
- Im gleichen Ausmaß oder seltener auf der Wunschliste stehen Gewicht
- abnehmen (2020: 45 Prozent, 2019: 48 Prozent)
- oder das Erlernen einer neuen Sprache (2020: 22 Prozent, 2019: 22 Prozent).
Hätten die Menschen in Niederösterreich einen Wunsch frei, würden sie sich in den meisten Fällen Gesundheit (17 Prozent) wünschen. 16 Prozent hätten gerne mehr Geld, 15 Prozent würden ihre Wohnsituation verändern und 14 Prozent ihren Job wechseln.
Essen & Genuss heben die Stimmung der Niederösterreicher
Eine bewusste, genussvolle Ernährung sowie kleine kulinarische Sünden zwischendurch sind von großer Bedeutung für das Wohlbefinden. So achten 57 Prozent der Niederösterreicher auf ausgewogene Mahlzeiten und 76 Prozent gönnen sich gerne ein Glas Wein, Schokolade oder Chips. 73 Prozent halten gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie für wichtig und für 53 Prozent ist es selbstverständlich, regionale Produkte zu kaufen. Auch Selbstgekochtes spielt in NÖs Küchen eine wichtige Rolle: 55 Prozent der Menschen kochen gerne mit regionalen Produkten und bereiten typische Spezialitäten aus der Heimat zu; 54 Prozent tun dies sogar jeden Tag.
„Schön zu hören, dass die Ernährung ein so wesentlicher Faktor ist, wenn es um das persönliche
Wohlbefinden geht. Gutes Essen hebt die Stimmung – umso mehr ist es uns ein Anliegen, unsere Kunden in ihrer individuellen Ernährungsweise und Lebenssituationen so gut wie möglich zu unterstützen: Sei es bei außergewöhnlichen Kochexperimenten und dem Ausprobieren der neuesten Food-Trends oder bei der Zubereitung einer schnellen Mahlzeit für die Familie, wenn zwischen Homeschooling und Homeoffice wenig Zeit bleibt“, erklärt Hermann Weiß.
Über die Studie
Der BILLA Österreich Report 2021 wurde vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketmind bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Im Zeitraum vom 26.11. bis 18.12.2020 (Vergleichszeitraum des Vorjahres: 26.11. bis 18.12.2019) wurden insgesamt 3.065 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 bis 65 Jahren befragt – 569 davon aus Niederösterreich. Die hohe Stichprobe erlaubt es, die Ergebnisse auf Bundesländer-, Bezirks- und Gemeindeebene herunterzubrechen und darüber hinaus Alters-, Geschlechter- und Berufsgruppenunterschiede zu erheben. Der BILLA Österreich Report ist die größte Studie, die zum Thema Wohlbefinden in Österreich bisher ausgeführt wurde.
Weitere Informationen unter billa.at/oesterreich-report
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