Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für den dritten Adventsonntag von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

SALZKAMMERGUT. Die Predigt für Sonntag, 11. Dezember (3. Adventsonntag), Lesejahr A, Mt 11, 2-11, stammt von Sabine Pesendorfer. Sie ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in der Pfarre Ohlsdorf.

Hilflos, machtlos, wie gefangen!

Hast du dich auch schon einmal hilflos, machtlos gefühlt? Es ist als wäre man gefangen. Man findet keinen Ausweg und hat große Angst. Ein schreckliches Gefühl. Heute hören wir von einem Mann, der unschuldig in einem Gefängnis sitzt. Und das, obwohl er immer die Wahrheit gesagt hatte. Er fühlt sich dort hilflos und machtlos. Es ist Johannes der Täufer. Und er wurde ins Gefängnis geworfen, weil er den König Herodes kritisierte. Herodes beging nämlich mit der Frau seines Bruders Ehebruch. Doch einen König darf man nicht kritisieren! Geschweige denn mit Gottes Zorn konfrontieren! Damit war Johannes Schicksal besiegelt. Und er weiß das, aber nur noch eines beschäftigt Johannes: „Ist dieser Jesus derjenige auf den wir alle so sehnsüchtig gewartet haben? Der Messias?“ Wenn ja, dann war all das, was Johannes vorher tat nicht umsonst! Johannes war der, der allen zurief: „Hey, es ist nun an der Zeit! Ändere dich! Sei nicht so egoistisch und verzichte auf Gewalt! Sei auch nicht so gierig. Du kannst dir einmal nichts mitnehmen. Also teil` mit den andern.“ Johannes hoffte so sehr, dass Jesus derjenige war, von dem er auch sagte: „Der ist so stark, dass er mit Feuer und mit dem Heiligen Geist taufen kann. Und der uns hilft! Damit wir alle aus unserer Machtlosigkeit und unserem Elend heraus kommen!“ Ja, auf so einen warteten sie.

Auf wen warten wir?

Ist es nicht so, dass wir eher auf jemand warten, der uns Entscheidungen abnimmt? Der alle Probleme aus der Welt schafft? Natürlich, das wäre schön! Aber den gibt es nicht! Auch Jesus kann nicht zaubern. Er schnippt nicht mit dem Finger und alles Leid, alle Probleme, Sorgen und Nöte sind weg. Aber Jesus kann etwas anderes. Er kann helfen, damit es uns besser geht. Deshalb lässt Jesus dem Johannes im Gefängnis ausrichten: „Ja, ich bin der, auf den du so sehnsüchtig gewartet hast. Denn Taube können hören, Blinde sehen wieder, Lahme können gehen, Aussätzige werden gesund und alle, sogar den Armen wird das Evangelium verkündet!“

Juhuuu!

Endlich ist dieser angekündigte Messias da! Gaudete! Freuet euch! Wer außer Jesus könnte Menschen heilen und von den Toten auferstehen lassen? Wer außer Jesus erzählt uns von Gott unserem Vater, dass dieser liebevoll ist? Ja, Jesus ist tatsächlich der, der kommen sollte. Wir müssen nicht mehr auf einen anderen warten! Das Fest Gaudete will uns im Advent an genau das erinnern! Und Jesus ist der, der zu mir tagtäglich sagt: „Ok du hast da etwas gemacht und gesagt, das war nicht gut. Leider kannst du es nicht mehr ungeschehen machen! Aber hab Mut, verschließe dich nicht! Sei bereit, nun ein guter Mensch zu werden! Schau nach vorne und hab keine Angst! Ich lass dich nicht allein!“ Ja, er lässt uns nicht allein, wenn wir ohnmächtig gegenüber den Gewalttätigen unserer Zeit sind. Deshalb lasst uns immer wieder einmal von unserer gemütlichen Couch aufstehen, den Fernseher ausschalten oder das Handy weglegen und uns einsetzen gegen Ungerechtigkeiten, gegen Gewalt und gegen Gottvergessenheit. Es muss ja nicht irgendwo im Ausland sein. Es genügt überall da, wo ich gerade so etwas miterlebe. Schönen, fröhlichen dritten Advent!

Anzeige
Am Unternehmens-Campus Alte Wagnerei ist alles angerichtet und Arbeitsträume lassen sich verwirklichen. | Foto: Alte Wagnerei
11

Neues Leben in der Alten Wagnerei
Unternehmens-Campus & Coworking-Space Gschwandt startet im Sommer 2024

Viel Geld und Herzblut steckt der Unternehmer Torsten Bammer in die Revitalisierung und Nachnutzung des Leerstandsgebäudes der ehemaligen Tischlerei bzw. Wagnerei in Gschwandt bei Gmunden. GSCHWANDT. Im Sommer 2024 werden die ersten Unternehmen, Freiberufler und Start-Ups in die Alte Wagnerei, die Geschichte wurde zum Namensgeber, einziehen. Campus: Arbeit in GemeinschaftJeder für sich, aber jeder mit jedem: Der Unternehmens-Campus in Traumlage im nördlichen Salzkammergut ist ganz auf die...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.