Polizeischließung: Ein letzter Funken Hoffnung in Hollenstein
"Wir eilen von Besprechung zu Besprechung", erzählt Hollensteins Bürgermeister Manfred Gruber.
Link: Postenschließung im Bezirk und erste Reaktionen
HOLLENSTEIN. "Das ganze war sehr emotional", erzählt Bürgermeister Manfred Gruber über die Besprechung mit dem Landespolizeikommando und Personalvertretern in der Bezirkshauptmannschaft in Amstetten. "Im Laufe der nächsten Woche" werden die Ergebnisse des Gespräches über den Polizeiposten Hollenstein sowie über die in Ardagger und Aschbach dem Innenministerium präsentiert.
"Es wird schwierig werden"
"Wir haben auf die geographische Lage der Gemeinde hingewiesen", erklärt Gruber, "und versucht klar zu machen, was eine Postenschließung für uns bedeutet."
"Das hier ein weißer Fleck auf der Landkarte entsteht, ist einfach nicht nachvollziehbar", so der Bürgermeister weiter.
Polizisten kommen nach Waidhofen
Die bislang in Hollenstein stationierten Polizisten, sollen nach Waidhofen übersiedeln. Bis 1. Juli soll die Übersiedlung vollzogen sein.
"Wenn es heißt, die Polizei soll innerhalb 20 bis 30 Minuten am Einsatzort sein, ist das von Waidhofen aus nicht möglich", meint Gruber, denn man brauche allein vom Ort aus schon 15 Minuten zu den entlegenen Höfen im Gemeindegebiet.
Von den Dienstellen in Lunz am See und Waidhofen sind es bis ins Ortszentrum Hollenstein zwischen 25 und 30 km, bei einer Fahrtzeit von rund einer halben Stunde. Nach Weyer wären es bloß 15 km, allerdings verfügen die oberösterreichischen Behörden, nicht über das gleiche Funksystem. Landesgrenzenüberschreitende Polizeieinsätze stellen wegen der Zuständigkeiten ohnehin ein großes Problem da, meint der Bürgermeister.
"Wir werden sehen ob unsere Argumente fruchten werden", so Gruber, "die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt."
Wogen gehen hoch
Auch in der Bevölkerung gehen die Wogen hoch. Es herrscht Unverständnis, dass der Polizeiposten geschlossen wird. Vor allem herrscht aber auch Angst und Unsicherheit um die Zukunft der Gemeinde.
"Zuerst haben sie uns die Post zugesperrt, dann die Bahn, jetzt die Polizei", meint der Hollensteiner Bernhard Forstenlechner, "wer sagt das uns nicht auch bald die Schulen zusperren oder die Rettung nach Waidhofen kommt."
"Ich habe es gehört und habe mir gedacht, ich muss etwas machen", sagt Forstenlechner, der kurz nach der offiziellen Verkündigung der Schließungswelle, die Facebook-Gruppe "Hollenstein braucht seinen Polizeiposten" ins Leben rief, die mittlerweile bereits rund 800 Mitglieder besitzt. "Wenn man die Reaktionen sieht, merkt man, dass es hier niemanden egal ist", so der Hollensteiner. "Ich verstehe, wenn man Posten einspart, die 5 oder 10 km auseinander liegen", so Forstenlechner, "aber nicht in unserem Fall."
Petition am Ministerin
Auch eine Unterschriftenliste an die Ministerin wurde inzwischen gestartet. Unter folgendem Link ist die Petition erreichbar: Petition
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