Preis für Ehrenamt
Florian für 30 Jahre Ehrenamt in Altheim

- Seit 30 Jahren ist Hannelore Dattendorfer für "Essen auf Rädern" unterwegs. Bis letztes Jahr lieferte sie die Mahlzeiten mit ihrem Privatauto aus.
- Foto: Manfred Reichinger/Bildreich
- hochgeladen von Katharina Bernbacher
Hannelore Dattendorfer ging ins Rennen um den "Florian 2021" – und sicherte sich den Bezirkssieg.
ALTHEIM. Seit mehr als 40 Jahren ist Hannelore Dattendorfer beim Roten Kreuz in Altheim aktiv: Zunächst zirka zehn Jahre als Rettungsfahrerin, anschließend seit rund 30 Jahren als Fahrerin von 'Essen auf Rädern'. Aufgrund ihres unermüdlichen Engagements ging Dattendorfer ins Rennen um den "Florian 2021" – unserem Preis für Ehrenamtliche. Von der Jury, bestehend aus unabhängigen Mitgliedern des Landes OÖ und Medien, wurde sie nun zur Bezirkssiegerin von Braunau gekürt. "Auch von den Senioren ist der Dank natürlich da, aber wenn man mal die Ehre hat, so ein Danke zu bekommen, dann freut man sich natürlich sehr", so die Gewinnerin.
Mit Privatauto unterwegs
Bis vor einem Jahr war Dattendorfer mit ihrem Privatauto unterwegs. "Nach dem Ausliefern des Essens übernahm ich dann auch die Reinigung des Geschirrs noch selbst", erinnert sich die Rot-Kreuzlerin.
2020 gab es dann ein Auto von der Gemeinde. Mittlerweile ist Dattendorfer mit 14 anderen im Team: In Zweiergruppen wird das Essen jeweils ausgeliefert. "Mittlerweile fahren wir nur mehr einen Tag pro Woche in der Vorau. Sonst kamen wir schon auf zehn Stunden pro Woche", erzählt die Fahrerin und ergänzt: "Früher war ich alleine unterwegs. Egal ob es geregnet hat oder geschneit." 30 Personen zirka freuen sich mittlerweile in Altheim über die warmen Mahlzeiten – eine Warteliste wird bereits geführt. "Mehr schaffen wir im Moment leider einfach nicht", so Dattendorfer. Ausgekocht wurde früher im Pflegeheim der Gemeinde. "Heute wird im Seniorenzentrum Braunau ausgekocht, dann wird das Essen ins Pflegeheim Altheim gebracht, portioniert und wir holen es dann dort ab", erklärt die Ehrenamtliche.
Vor Corona hielt Dattendorfer beim Ausliefern auch immer ein kleines Pläuschchen mit ihren "Klienten". "Das wurde zwar schon immer etwas weniger, weil wir einen engen Zeitplan haben. Aber durch Corona fiel das so gut wie ganz weg", bedauert die engagierte Ausfahrerin. Durch ihre regelmäßige Tour und ihre "Stammkunden" wurde sie auch des Öfteren auf Unfälle aufmerksam: "Wenn beispielsweise jemand gestürzt ist, hilft man ihm natürlich. Einmal hatte ich zwei Gestürzte an einem Tag. Einem Herrn wollte ich sein Essen bringen, der machte die Tür nicht auf. Nach einer Weile haben die Nachbarn und ich dann die Rettung und die Feuerwehr verständigt, die die Tür aufbrachen: Der Herr war gestürzt. Und am selben Tag kam ich noch zu einer Frau, die ebenfalls Zuhause gestürzt war."


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.