"Hello Coffeeheads!"
Macher von inndie beans verraten ihr Erfolgsrezept

Grafik und flotte Sprüche - das Design muss stimmen | Foto: privat
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  • Grafik und flotte Sprüche - das Design muss stimmen
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Zwei Jungunternehmer, die "inndie beans" aufgebaut haben, sind Vorzeige-Gründer, weil sie alles richtig gemacht haben. Sie hatten den perfekten Plan, sogar die Lockdowns konnten sie für sich nutzen. Was können sie jungen Gründern raten?

BRAUNAU. Die Unternehmer Gerhard Kasinger und Peter Weiser hatten schon früh ihre Liebe zum Kaffee entdeckt. Aus eigenen Röstungen stammte jahrelange Erfahrung für den privaten Hausgebrauch. Und während sie noch einen Brotjob als Techniker hatten, kam ihnen die Idee, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Die Techniker-Jobs machten sie finanziell unabhängig von den Banken. Das war ihnen wichtig.

BezirksRundSchau: Was sind eure wichtigsten Tipps, wenn sich junge Leute selbstständig machen wollen?
inndie beans:  
Einfach loslegen. Aber im Sparmodus. Man muss ein konkretes Ziel vor Augen haben, auch einen Business-Plan. So und soviel Geld will ich einsetzen, und kommt vom Markt nicht die entsprechende Antwort sollte ich wieder aufhören können.

Was sind die ersten Schritte?
Bei uns war es so, dass wir im Oktober 2019 mit den behördlichen Vorbereitungen angefangen hatten. Eröffnung war genau während der Zeit des ersten Lockdowns 2020. Das war aber auch ein Vorteil. Die Kunden hatten Interesse daran, was vor Ort, in der Laabstraße, produziert wird. Ansonsten mussten wir alles selbst erledigen, es gab ja keine Handwerker, die wir hätten anrufen können.

Im Lebensmittelbereich gibt es sehr viele behördliche Auflagen. Wie war das bei euch?
Zwar sind diese hier nicht so hoch, wie beispielsweise bei der Produktion von Wurst, dennoch gibt es einiges zu beachten. Zum Beispiel darf in der Kaffeerösterrei kein Ungeziefer sein und eine Maus schon gar nicht. Deshalb muss schon mal eine behördlich vorgeschriebene Mausefalle aufgestellt werden, nur um die Auflagen zu erfüllen, auch wenn weit und breit kein Nager zu sehen ist. Was auch nicht ging, waren Lebendpflanzen, wie eine Palme. Muss ja auch nicht sein ...

Wie habt ihr das mit dem Design und der Werbung gemacht?
Das Design der Verpackung und das Aussehen der Produktlinie hat ein befreundeter Grafiker gestaltet. Die Produkte sollten wiedererkennbar sein, also eine ähnliche Verpackung haben, nur eben in verschiedenen Farben, für verschiedene Sorten. Aber auch die Verpackung muss behördlich überprüft werden. Alle relevanten Details müssen auf der Verpackung stehen. Der Rest lief über Mundpropaganda. 

Ihr habt also nie eine Werbeagentur beauftragt?
Doch, schon. Aber es ist schwer für jemand außenstehenden zu verstehen, was wir uns vorstellten. Wir wollten unsere Produkte nicht so aufziehen, dass man sie auch in New York oder Tokio verkaufen kann. Wir wollten den heimischen Markt ansprechen. Am meisten genutzt hat uns Facebook, so haben wir auch unseren Namen gefunden.

Wie das?
Wir haben eine Umfrage gemacht. Wir hatten einige Ideen, wie Independent Beans, und wollten etwas Regionales reinbringen. „Inn“ war gut, also war „inndie beans“ geboren - was eben auch unseren Spirit zum Ausdruck bringt, dass wir eben nicht Mainstream sind.

Welche Rolle spielen Social Media generell?
Eine ganz große, über Facebook kann man schnell auf Events hinweisen, oder was eben gerade passiert. Wir sind aber auch auf Instagram unterwegs und machen kleine Videos. Auf tiktok sind wir noch nicht.

Ihr habt  ganz tolle Online-Bewertungen, immer 5-Sterne. Das Problem mit schlechten Kritiken kennt ihr nicht. Aber wie geht ihr damit um, wenn ein Beitrag nicht durchstarten will?
Wir denken dann schon darüber nach, warum das so ist. Wir posten es dann zu einer anderen Uhrzeit noch einmal. Mittags ist gut oder abends. Oder der Content passt einfach nicht richtig.

Wie geht ihr mit den hohen Energiekosten um? Was ratet ihr jungen Leuten, die auch viel Strom zur Produktion benötigen?
Momentan geben wir die höheren Kosten noch nicht weiter, aber irgendwann werden wir das tun müssen. Das ist ein großes Thema, da unsere Produktion sehr energieintensiv ist. Auch der Preis für den Rohkaffee steigt kontinuierlich.

Könntet ihr euch vorstellen, in das Luxussegment einzusteigen. Wäre das etwas für euch?
Kann man so nicht sagen, wir haben für ein Charterflug-Unternehmen eine eigene Produktlinie mit entsprechender Verpackung entworfen, einen Bio-Espresso. Also ausschließen kann man hier nichts. Aber grundsätzlich sind unsere Partner inhabergeführte Märkte, wie kleine Lebensmittelmärkte, aber auch größere Supermärkte. 

Und wie war das jetzt mit den Coffeeheads? So beginnt doch jedes eurer Postings ...
Das ist so ein Art "running gag". Wir haben einmal unsere Follower mit „Coffeeheads“ angesprochen, und wir haben es dann beibehalten.

Vielen Dank für das Interview!

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