Im Dauereinsatz für die Menschlichkeit
Was beim Einsatz an der Grenze Realität ist.
Sie stehen und vor allem helfen in der ersten Reihe, wenn tausende Menschen täglich auf dem Weg in ein besseres Leben in die Steiermark kommen bzw. sie durchqueren. Thomas Haberfellner, Kapfenberger Ortsstellenleiter des Roten Kreuzes, ist nicht nur Ersthelfer, er zieht im Hintergrund auch die Fäden, ist der Verantwortliche dafür, dass die Flüchtlinge mit ausreichend Lebensmitteln versorgt werden.
Am 5. September war er mit 18 freiwilligen Helfern erstmals in Graz im Einsatz, danach in Wien/Lainz, seit neun Wochen wieder praktisch rund um die Uhr im Großraum Graz. In den Auffangstellen Feldkirchen und Webling, wo täglich bis zu 2.500 Menschen versorgt werden müssen, ebenso in Spielfeld und Radkersburg.
An die 6.000 freiwillige Arbeitsstunden haben er und seine 52 Mitarbeiter bislang investiert. Mit 80 Tonnen Bananen, 45 Tonnen Äpfel, 120.000 Portionen Gulaschsuppe, 40.000 Packungen Toast wurden bis jetzt rund 270.000 Flüchtlinge verpflegt. 25.000 davon wurden auch ärztlich versorgt. 500.000 Halb-Literflaschen stilles Mineralwasser wurden benötigt. "Viele Flüchtlinge kennen aus ihrer Heimat kein Wasser, wie es bei uns aus der Leitung kommt", sagt Haberfellner. "Auch die Äpfel sind drei Mal gewaschen", beendet er die Mär vom "gespritzten Obst", die durch die Medien geisterte. "Die Menschen sind dankbar für alles. Die Gerüchte von Übergriffen oder Respektlosigkeit gegenüber Frauen sind aus der Luft gegriffen. Ich jedenfalls habe es noch nicht erlebt."
"Was wir am allerwenigsten brauchen, sind Demonstranten vor Ort, egal ob aus dem rechten oder linken Eck. Oder sonstige Wichtigmacher", meinte Kapfenbergs Bürgermeister Manfred Wegscheider.
Gebraucht werden Helfer für die "stillen Helden". Wer wirklich helfen will, informiert sich am besten auf der Homepage des Roten Kreuzes.
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