Kreuzweg für Kapfenberg
Künstler Martin Karlik gestaltet Kreuzweg für Kapfenberg

Foto: Andrea Stelzer
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Wunsch zu mehr Tiefgang

Der alte Kreuzweg in der Kirche Maria Königin am Kapfenberger Schirmitzbühel, 1973 von Kindern gemalt und gestaltet, ist in die Jahre gekommen.
"Es gab den Wunsch nach einem neuen Kreuzweg, der zu mehr Tiefgang und Auseinandersetzung mit dem Tod Jesu einlädt. Mit dem neuen Kreuzweg ist dies sehr gut gelungen", so Siegfried Kammerhofer, Pfarrgemeinderatsvorsitzender.

Expressionismus mit Ausdruck

Die 14 (modern auch 15) Stationen eines Kreuzweges sind vorgegeben, aber dennoch gibt es tausende Varianten. Deshalb dauerte die Ideenfindung des Lorenzer Bildhauers Martin Karlik fast länger als die künstlerische Gestaltung selbst. Doch nachdem die Probetafel Giovanni Prietl gefiel, zog er seine Linie durch: Expressionistische Darstellung, mit einer Ausdruckskraft dahinter.
Karlik ist nach eigenen Aussagen bekannt dafür, positiv zu bleiben und nicht zu provozieren. Das viele Schlechte auf der Welt müsse man nicht noch anheizen. Aber dennoch brauche ein Künstler seine Freiheiten. Bei der vierten Station – Jesus begegnet seiner Mutter Maria – hat er sich erlaubt, Jesus als Kind darzustellen. 

Klassische Reliefarbeit

Bei der Arbeit von Karlik handelt es sich um eine klassische Reliefarbeit. Das Motiv entsteht zuerst auf Papier, wird dann auf Gips gepaust und mit Wachs auf modelliert. Das ganze wird in einer Kunstgießerei in Sandguss gebrannt. Wenn es aus der Gießerei zurückkommt, wird die Farbe (Patina) aufgetragen. Bei den Farben hielt sich der Bildhauer an die Ferdinand Schuster - Architektur. Ferdinand Schuster plante neben zahlreichen anderen Kapfenberger Gebäuden auch die Kirche am Schirmitzbühel.

Segnung erfolgt

Gesegnet wurde der Kreuzweg bereits und vor den Vorabendmessen in der Fastenzeit und am Karfreitag wird dem Leidensweg Jesu gedacht. Die offizielle Einweihung erfolgt, wenn es Corona bedingt wieder möglich ist und auch eine Beleuchtung folgt. Kammerhofer: "Danke an alle, die zur Umsetzung beigetragen haben, vor allem Martin Karlik und Giovanni Prietl."

Video gemacht

Ein besonderer Beitrag ist das 20-minütige Kreuzwegvideo (Ostern entgegen – auf Youtube und kirche-kapfenberg.graz-seckau.at), inhaltlich von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen des Seelsorgeraums umgesetzt. 

Nachgefragt bei

...Künstler Martin Karlik:

Welche Station hat Sie am meisten berührt?
Karlik: Das ist natürlich, wie Jesus am Kreuz stirbt. Der Tod ist immer hart. Als Arzt habe ich viele Menschen sterben sehen. Jeder kämpft damit und es fällt schwer es zu verstehen. Die wenigsten, außer der ganz Gläubigen, können damit umgehen.

Was wünschen Sie sich von den Besuchern?
Kunst im öffentlichen Raum wird nie allen gefallen. Ich würde mich freuen, wenn eine Meditationsidee gelingen würde. Wenn man vor einer Station steht, sollte man sich hineindenken und sich finden, ein geistiges Gegenspiel.

Wann könnte es – die Frage an Sie als pensionierten Arzt - eine Einweihung geben?
Die Verantwortlichen werden das gut einschätzen können. Wichtig ist jetzt, dass es mit den Impfungen vorangeht. Das ist unsere Chance, wieder in die Normalität zurückzukehren.

Andrea Stelzer

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