Wasserkraft zum Angreifen

Felix Resch (l.) und Rudolf Wiltschi mit dem selbstgebauten Pelton Turbinen Prüfstand im Betriebslabor der HTL Kapfenberg | Foto: Rudolf Wiltschi
  • Felix Resch (l.) und Rudolf Wiltschi mit dem selbstgebauten Pelton Turbinen Prüfstand im Betriebslabor der HTL Kapfenberg
  • Foto: Rudolf Wiltschi
  • hochgeladen von Claudia Riegler

So mancher Junge hat schon mal den nächsten Bach gestaut, ein kleines Wasserrad montiert und sich gefragt, ob sich damit nicht Strom produzieren ließe. Riesige Wasserkraftwerke wie Kaprun, Döllach oder Märzenbach nutzen zurückgestautes Wasser für die Umwandlung von Wasserkraft in Strom. Diese Staubecken befinden sich in großer Höhe und das Wasser fließt über riesige Rohrleitungen in ein Kraftwerk. Dort wird eine Wasserturbine mit speziell geformten Turbinenbechern durch die Geschwindigkeit des Wassers in hohe Rotation versetzt, sie treibt über eine Welle einen Generator an, welcher Strom ins Netz speist. Dieser Vorgang findet in einem Gehäuse statt und bleibt für interessierte Blicke verschlossen.
Um diesen Vorgang sichtbar zu machen, bauten zwei Abendschüler der HTBL Kapfenberg als Diplomarbeit eine Wasserturbine der Bauart „Pelton“ als Prüfstandmodel. Die Idee der Diplomarbeit hatten die Diplomanten Rudolf Wiltschi und Felix Resch, um die Theorie des Schulfaches Strömungsmaschinen anschaulicher und verständlicher zu machen. Das Turbinengehäuse des Pelton-Turbinen Prüfstands ist mit einem bruchsicheren Schauglas ausgestattet, und ermöglicht Schülern, Lehrern aber auch Besuchern die Funktion und Arbeitsweise dieser besonderen Turbinenart zu demonstrieren. Es können am Prüfstand Durchflussmenge, Druck und weitere Parameter verändert werden um unterschiedliche Betriebszustände zu erzeugen. Nun kann der Schüler feststellen, welchen Einfluss eine solche Veränderung auf den Wirkungsgrad der Peltonturbine hat. Diese Verbindung von theoretischer und fachpraktischer Ausbildung spiegelt das Leitbild der HTBL Kapfenberg wieder.
Die Konstruktion, Fertigung der Einzelteile und der Zusammenbau des Prüfstandes erfolgte durch die Diplomanten in Eigenregie und in deren Freizeit. Insgesamt wurden von Rudolf Wiltschi und Felix Resch für diese Diplomarbeit über 650 Stunden investiert. Nicht zu vergessen, dass die Diplomanten neben der Abendschule auch einer Vollzeit-Beschäftigung nachgehen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mittels Pulverbeschichtung ist der Prüfstand an das in der HTBL befindliche Betriebslabor angepasst, und hat seinen zukünftigen Arbeitsplatz fix eingenommen. Abteilungsvorstand Heinrich Harich und Robert Schreiber, die die Diplomarbeit als Betreuer begleiteten, freuen sich in Zukunft mit dem Pelton-Turbinen Prüfstand arbeiten zu können und damit den Schülern die Wichtigkeit der Wasserkraft für unsere Energieversorgung nahezubringen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.