Österreichischer Bergrettungsdienst
125 Jahre Bergrettung Bruck
Die Brucker Bergrettung zählt zu den ältesten Ortsstellen in Österreich. Die neue Ortsstellenleiterin Petra Mader gibt einen Blick ins Innenleben der Einsatzorganisation frei.
Im Jahr 1896 hat sich in Bruck die Ortsstelle der Bergrettung gebildet, nur einige Monate nach Begründung des „Alpinen Rettungsausschusses Wien“ – dieser gilt als der weltweit erste organisierte Bergrettungsdienst und als Vorläuferorganisation des heutigen Österreichischen Bergrettungsdienstes.
125 Jahre danach übernimmt Petra Mader die Leitung der Ortsstelle. Sie will aber keinesfalls als Powerfrau bezeichnet werden und hält auch wenig von einer Geschlechterdiskussion. "Es tut nichts zur Sache, ob eine Frau oder ein Mann eine Ortsstelle leitet, wichtig ist nur, dass die Tätigkeit ausgeführt wird", erklärt die frischgebackene Bergrettungsleiterin. Wichtig ist ihr, dass sie sich auf eine starke Einsatzmannschaft verlassen kann. Rund 30 Mitglieder zählt die Brucker Bergrettung, Einsatzgebiet ist der Raum Bruck mit Rennfeld, Madereck und Hochanger.
Für die Bergrettung tun sich stets auch neue Betätigungsfelder auf So hat man beispielsweise auf die Downhilltrails auf der Schweizeben und den Bikepark reagiert und übt speziell Bergungsarten von verunglückten Mountainbikern.
Auch mit dem Nachwuchs klappt es. "Allein im Vorjahr hatten wir drei Bergrettungsanwärter", so Petra Mader. Nach einer Bewährungszeit und einer rund eineinhalbjährigen Grundausbildung ist man offiziell ein Bergretter.
Hüttenfest am 11. September
Mit dem Budget kann Petra Mader gut leben, "wir agieren sehr sparsam". Ein Großteil des Geldes geht für Materialanschaffungen drauf, die aufgrund der technischen Beschaffenheit auch sehr teuer sind. "Da hat uns sicherlich die Unterstützung der Stadtgemeinde Bruck geholfen, die uns zum Jubiläum eine Gebirgstrage gesponsert hat."
Einnahmen können von treuen Sponsoren, auch von den Förderbeiträgen generiert werden. "Bislang konnten wir mit dem Hochangerlauf und dem Mountainbikerennen auch unser Budget auffetten, aber aufgrund von Corona musste der Lauf jetzt zweimal abgesagt werden", erklärt die Ortsstellenleiterin.
Heuer soll es zumindest ein Hüttenfest auf der Schweizeben geben – und zwar am Samstag, 11. September ab 10 Uhr.
Als Spätberufene zur Einsatzorganisation
Zur Bergrettung kam Petra Mader als Spätberufene: "Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich Zeit-Ressourcen habe, die ich gerne als Dienst an der Gemeinschaft einsetzen möchten. Die Bergrettung hat sich als ideales Betätigungsfeld aufgetan, zumal ich dieses Engagement mit meiner großen Leidenschaft, dem Bergsteigen, ideal verbinden kann."
Ihre Führungsrolle legt sie als Vermittlerin an – kein Wunder, im Brotberuf ist sie Richterin am Landesgericht Leoben. Wobei: "Wichtig ist nicht der Ortsstellenleiter, vielmehr der Einsatzleiter. Und diese Funktion ist in Bruck mit Wolfgang Greschitz bestens besetzt."
Künftige Bergretter gesucht
Neue Bergretter sind immer willkommen. Was es braucht? Erfahrung im Bergsteigen – einen Dreier im Vorstieg sollte man laut Petra Mader schon klettern können – und im Tourengehen sowie eine hohe Teamfähigkeit sollte man schon mitbringen. Petra Mader stellt auch klar: "Man ist in einer Einsatzorganisation tätig. Auch wenn es ein Ehrenamt ist, hat man Pflichten zu erfüllen, das muss jedem Interessierten bewusst sein."
Mehr Infos zur Bergrettung Bruck gibt es hier
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