Zum 120. Geburtstag
Aflenz zeigt den Schatz seiner „Beute“ Paul Kassecker

- Als passgenau präsentierte der Künstler Klaus Gaar seinen gefertigten Kassecker-Hut.
- Foto: Tobias Graf
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Die vielseitigen Werke des „Beute-Aflenzers“ Paul Kassecker gibt es nun für einen Monat in der Propstei Aflenz zu sehen. Anschließend macht die Gemeinde den Vollblutkünstler und Ehrenbürger mit einer neugefertigten Büste in der Ortsmitte omnipräsent.
„Von frühen Arbeiten der Bildhauerei bis zum Moped, mit dem er nach Italien fuhr, ist alles da“, resümiert der Aflenzer Bürgermeister Hubert Lenger bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung „Lebensbild des Künstlers“ Paul Kassecker in der Propstei. Tatsächlich spiegelt das Gezeigte das vielseitige Schaffen des obersteirischen Künstlers wider.
Kassecker-Kunst ist vielerorts sichtbar
Die gefertigte Büste eines tanzenden Liebespaares im Rausch des Rhythmus, spitzbübische Karikaturen seines Mittelmeer-Urlaubs und seine bis heute überregional berühmten Werbeplakate der Steiermark mit Motiven des Hochschwabs. Das sind nur Auszüge der bunten Laufbahn des umtriebigen Künstlers, die diverse Stile und Darstellungsarten durchlebte und die nun für einen Monat in Aflenz sichtbar ist.

- Rudolf Gstättner kennt sich auch bestens mit Musik aus, publizierte 2022 gleich zwei Fachbücher.
- Foto: Markus Hackl
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„Das Besondere an Kassecker ist: Er ist seiner Linie immer treu geblieben und das trotz des Drucks anderer Künstler moderner zu werden“, beschreibt Rudolf Gstättner. Der Kurator von der Kulturinitiative Mitterdorf zeigte bereits vor einem Jahr einige seiner Werke in St. Barbara. Damals anlässlich eines dreifachen Geburtstagsfests. Auf der anderen Seite des Pretalsattels sind wie in Aflenz noch immer zahlreiche seiner Wandmalereien zu sehen.
Paul Kassecker starb 1992, seine Anhänger zelebrierten Anfang Juni dennoch seinen 120. Geburtstag. Darunter Kassecker-Liebhaber Friedrich Holzer, mit dessen tatkräftiger Unterstützung es überhaupt erst gelang, rund um seinen Ehrentag zahlreiche Kunstwerke von Privatbesitzern zusammenzutragen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Der in Villach geborene Künstler wurde Zeiten seines Lebens zum „Beute-Aflenzer“ gemacht, da er den obersteirischen Kurort als Anfangdreiß‘ger zu seinem ständigen Wohnsitz machte.

- Friedrich „Fritz“ Holzer bekam für seine Mühen ein Präsent von Bürgermeister Hubert Lenger.
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Dort konnte er die Kunst mit seiner großen Leidenschaft, dem Sport, verbinden und erhielt durch seine Alpenbildnisse bald den Beinamen „Hochschwabmaler“. „Er war so ein einfühlsamer, kreativer Mensch – ein Menschenfreund – und das ließ er in seine Kunst einfließen“, hält Holzer fest. Der ehemalige Betriebsleiter der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab-Süd (ZWHS) in St. Ilgen machte sich in der Vergangenheit bereits bei den Ausstellungen im Hochschwabmuseum beim Bodenbauer kulturell verdient.
Kassecker-Büste kommt in Aflenzer Ortsmitte
Im Jahr 1937 setzte Kassecker Peter Rosegger in Krieglach im wahrsten Sinne des Wortes ein Denkmal. Es stellt sein bildhauerisches Hauptwerk dar. Über 85 Jahre später bekommt er nun eine ähnliche Ehrung: Bürgermeister Lenger teaste an, dass das „Kassecker-Platzl“ in der Ortsmitte um eine lebensgroße Büste des Künstlers erweitert wird. Ihrer angenommen hat sich der Jauringer Künstler Klaus Gaar, der bereits das Abbild der Büchsenmacher-Rosl in die „Realität“ holte und im Vorjahr Kasseckers Berglift-Gams in neuer Version auf die Aflenzer Bürgeralm zurückbrachte.

- Warten heißt es noch am Kassecker-Platzl: die Kassecker-Büste kommt erst im Juli auf den Stein.
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„Sie ist leider noch nicht ganz fertig“, sagt Gaar. Lediglich Hut und Hände können so am Mittwoch bereits vorgezeigt werden. Bis Freitag soll sie aber finalisiert werden, wenn der Regelbetrieb der Ausstellung Fahrt aufnehmen wird. Zuerst kann die Kassecker-Büste in der Propstei betrachtet werden. Nach dem Ende der Exposition wechselt sie dann ihre Position und bekommt ihren präsenten Platz an der Aflenzer Durchzugsstraße.
Weitere Informationen zu der Ausstellung gibt es hier.
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