AKM lud ins Musikhaus Schneidhofer

Die Musik kommt nicht aus dem Radio

Musiker, Autoren und deren Standesvertreter trafen sich im Kapfenberger Musikhaus Schneidhaus zu einem offenen Informationsaustausch.

KAPFENBERG. VOET und AKM luden zur Infoveranstaltung ins Musikhaus Schneidhofer in Kapfenberg. 1.600 steirische Mitglieder, also Musikurheber und Musikverleger, der AKM (Autoren, Komponisten und Musikverleger) wurden angeschrieben, 70 Anmeldungen sind erfolgt. Robert Schneidhofer führt seit 17 Jahren ein Musikhaus in Kapfenberg und hat dieses als Veranstaltungsort zur Verfügung gestellt.

Faire Bezahlung der Urheber

Hans Ecker ist Vorstandsmitglied bei AKM und beim VOET (Verband Österreichischer Textautoren). Bei seiner Begrüßung betonte er die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und deshalb werden solche Veranstaltungen nun in allen Bundesländern stattfinden. Selbst ist er seit 30 Jahren mit dem Hans-Ecker-Trio bis zu hundertmal im Jahr bei Auftritten unterwegs. So auch am Tag nach der Info-Veranstaltung im London-Pub in Bruck, wo das Trio jede Menge Wiener Schmäh sowie Wienerlieder zum Besten gab.

Er kennt also beide Seiten, gab aber charmant das Wort gleich an Mitarbeiterin Susanne Lontzen, die erklärte, was die AKM leistet: „Hinter jedem Song stehen Komponisten und Texter, also die Urheber, denen das Ergebnis dieser kreativen Arbeit als geistiges Eigentum gehört. Wenn Musikwerke bei öffentlichen Veranstaltungen, im Radio gespielt oder aufgenommen werden, steht den Urhebern laut Urheberrecht eine faire Bezahlung, also Tantiemen, zu. Dafür sorgen wir." Voraussetzung dafür ist die Meldung der dargebrachten Lieder seitens des Künstlers, der Mitglied bei der AKM ist, und die Anmeldung des Auftritts seitens des Veranstalters.

Die Musik ist etwas wert

Musiker wie Oliver Haidt, der bei der Veranstaltung ebenfalls anwesend war wie viele regionale Musiker, sehen das als Segen und für Musikschaffende als eine unverzichtbare Einnahmequelle. Nicht ganz so positiv sehen das oft die Veranstalter, seien es Agenturen, Gasthäuser, Vereine oder Firmen, welche Bands zur Unterhaltung engagieren.

Alles wird teurer. Strom, Personal, Getränke. Sie bezahlen die Band und müssen noch AKM zahlen. Des einen Freud, des anderen Leid also? "Nein, so ist das nicht", sind sich die Vorstände einig. Darunter auch das jüngste Mitglied, Gerlinde Knaus aus Mürzzuschlag, die schon jahrzehntelang mit ihrem Mann Siegi als Duo Knaus musikalisch auftrifft und so auch als Musikerin spricht: „Musik ist etwas wert. Sie kommt nicht vom Radio, sondern wurde geschaffen. Melden und Programme schicken, das muss Standard sein. Der Veranstalter zahlt nicht doppelt für die Band, es verdienen immer nur die Musikschaffenden, die Urheber. Wenn jemand "I am from Austria" von Rainhard Fendrich spielt und singt, bekommt Fendrich seine Tantiemen, nicht die Band.

Und Bernd Kurek, ebenfalls anwesend, bekommt ebenso Geld, wenn jemand ein Lied von ihm spielt. Und zu den Ausgaben: Musikschaffende haben ebenso Aufwände, wie teure Instrumente, Studioaufnahmen, Proberäume etc. Außerdem gibt es zahlreiche Texter, die Songs – darunter auch Welthits – bei sich zu Hause schreiben und nie auf der Bühne zu sehen sind. Aber ihre Texte werden Millionen Mal wiedergegeben und erfreuen die Menschen. Warum soll das nicht abgegolten werden?"

Neuerungen ab 2023

Für Progamm-Meldungen gibt es von der AKM Neuerungen: Wenn ein Veranstalter seine Veranstaltung meldet, bekommt er mit seiner Aufführungsbewilligung (Lizenz) einen QR-Code zugesandt, den er an die Musiker weitergeben kann. Wenn die Musiker dann ihr dargebotenes Programm bei der AKM melden, ist schon alles hinterlegt und die Abrechnung kann schneller als bisher erfolgen. Auch die Werke-Anmeldung wird im Laufe des Jahres einfacher werden. "Wir arbeiten laufend daran, das Angebot für unsere Mitglieder zu erweitern und zu vereinfachen, damit die Lizenzgelder schneller zum Urheber kommen."

Link:
• AKM
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