Die S-Bahn soll neue Lebensader werden
Die Städte Trofaiach, Leoben, Bruck, Kapfenberg und Kindberg ziehen an einem Strang, denn sie alle wollen die S-Bahn-Anbindung.
LEOBEN, BRUCK/MUR. "In der Region haben wir ein massives Problem mit der Abwanderung - daher müssen wir auch der Jugend etwas bieten, das sie davon abhält wegzugehen und nur ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrssystem kann die Aufgabe einer Lebensader für die Region erfüllen", ist Hans Strassegger, Regierungskommisär der Stadt Bruck an der Mur, überzeugt. Strassegger stößt dabei ins selbe Horn wie auch die Bürgermeister der Städte Leoben, Trofaiach oder Kindberg, aber auch der Verantwortungsträger des Regionalmanagements Ost. Die Rede ist dabei von der S-Bahn-Linie S8, welche das Vordernberger Tal bis Trofaiach mit Leoben, Bruck, Kapfenberg bis ins Mürztal nach Kindberg verbinden soll.
"Der öffentliche Verkehr und gute Erreichbarkeit sind ein zentraler Faktor für die Absicherung des Wirtschaftsstandortes in der östlichen Obersteiermark", meint auch Jochen Werderitsch vom Regionalmanagement. "Die S-Bahn ist ein wesentliches Element für die Konkurrenzfähigkeit in der Zukunft."
Keine Strecke ohne Geld
Auf der geplanten Südbahnstrecke (Leoben - Kindberg) sind zwar keine Adaptierungsmaßnahmen notwendig, anders sieht es jedoch bei der Streckenführung bis nach Trofaiach aus, wo einige hundert Meter Gleiskörper sowie die Oberleitung saniert werden müssten. Außerdem kämen entlang der gesamten S-Bahn-Linie einige neue Haltestellen wie in Leoben-Donawitz oder auch Trofaiach-Gladen hinzu. Investitionsvolumen: rund 20 Millionen Euro. Hinzu kämen noch die Betriebskosten von etwa zwölf Millionen Euro pro Jahr. Zwar sei die Finanzierung prinzipiell Landessache, die Gemeinden würden sich der Finanzierungs-Diskussion jedoch nicht entziehen, so Trofaiachs Bürgermeister Mario Abl.
"Doppelgleisigkeiten" wie parallele Bus- und Bahnstrecken sollten jedoch abgeschafft werden, befindet Leobens Bürgermeister Kurt Wallner. Es sei wichtig, ein gutes Miteinander von Bus und Schiene zu konzipieren, da sich sonst die Bahn nicht ausreichend rentieren würde.
"Wollen gut behandelt werden"
Die Stammstrecke entlang der Stadtregionen soll Montag bis Sonntag zwischen 5 und 24 Uhr bedient werden, zu den Stoßzeiten ist ein 15-Minuten-Takt geplant. Außerdem sollen Freitag und Samstag ergänzend Züge bis 1 Uhr nachts fahren.
"Wir wollen nicht mehr nur Bittsteller sein, sondern wir erheben den Anspruch, dass wir für unsere Region die beste Lösung finden und werden vehement fordern, dass wir vom Land gut behandelt werden", so Strassegger.
Simon Pirouc
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