Mariazeller Kulturschätze
Ein sehr spiritueller Wandertipp

Blick vom Weg zur Sebastianikirche in Richtung Gemeindealm und Ötscher, beide schon im benachbarten Niederösterreich. | Foto: Andreas Steininger
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  • Blick vom Weg zur Sebastianikirche in Richtung Gemeindealm und Ötscher, beide schon im benachbarten Niederösterreich.
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Dieser frühlingsgerechte Tourentipp führt uns ins Mariazellerland. Auch abseits der berühmten Basilika hat Mariazell einiges an kulturellen Schätzen zu bieten.

HOCHSTEIERMARK. Ist man, aus dem Süden über das Salzatal kommend, Richtung Mariazell unterwegs, so übersieht man sie fast - die kleine Kapelle am Sigmundsberg, hoch über dem schmalen Tal und unser heutiger Tourenausgangspunkt.

Einst als Wehrbau errichtet, thront die Kapelle bereits seit vielen Jahrhunderten über dem Flussbett der Salza. Vom Parkplatz beim JUFA Sigmundsberg wandern wir über einen teilweise recht schmalen Steig in rund zehn Minuten zum aussichtsreichen Standort der Kapelle (für Interessierte - der Schlüssel für die Kapelle kann im Superioriat der Mariazeller Basilika ausgeliehen werden) und genießen den wunderbaren Blick auf das nahe Mariazell.

Die Wallfahrtskirche am aussichtsreichen Sigmundsberg. | Foto: Andreas Steininger
  • Die Wallfahrtskirche am aussichtsreichen Sigmundsberg.
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Vom Sigmundsberg nach Mariazell

Retour geht es am Aufstiegsweg zum Parkplatz beim JUFA. Obwohl es nun möglich wäre, vom Sigmundsberg über den Ortsteil Rasing und Annaburg nach Mariazell weiter zu wandern, empfiehlt es sich (etwas unsportlich), diesen kurzen Teil unseres heutigen Tourentipps mit dem Auto zu absolvieren und vom Sigmundsberg bis zum großen Parkplatz (gebührenpflichtig) am Stadtrand von Mariazell zu fahren. Von hier spazieren wir in wenigen Minuten in das Mariazeller Stadtzentrum und zur berühmten Basilika.

Ein Klassiker – die Magna Mater Austriae. | Foto: Andreas Steininger
  • Ein Klassiker – die Magna Mater Austriae.
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Quer durch die Stadt

Natürlich verlassen wir das schöne Stadtzentrum von Mariazell nicht fluchtartig, sondern besuchen neben der Basilika zum Beispiel auch die sehenswerte Kerzerlgrotte. Und obwohl unsere Aktivitäten körperlich noch nicht wirklich anstrengend waren, sollte eine kurze Kaffeepause am Hauptplatz nicht fehlen. Dann geht es aber weiter!

Am oberen Ende des Hauptplatzes (Geschäft der Fam. Arzberger, Hotel Magnus Klause) beginnt bei der Schießstattgasse unser Weiterweg in Richtung Sebastianikirche. Die Seilbahn auf die Mariazeller Bürgeralpe unterquerend (schöner Blick auf die Basilika) wandern wir, nun am Buschniggweg, fast eben nach Norden in Richtung Sankt Sebastian.


Auf der Via Sacra

Wir befinden uns hier auf der legendären Via Sacra, welche von Wien (Spinnerin am Kreuz) über das Stift Heiligenkreuz nach Mariazell führt.

Ein Nebenaspekt der Wanderung: mit der neuen Umlaufgondelbahn erreicht man bequem das Plateau der Mariazeller Bürgeralpe. | Foto: Andreas Steininger
  • Ein Nebenaspekt der Wanderung: mit der neuen Umlaufgondelbahn erreicht man bequem das Plateau der Mariazeller Bürgeralpe.
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Entlang dieser standen auf den letzten Kilometern vor Mariazell einst 15 vom Baumeister Domenico Sciassia Mitte des 17. Jahrhunderts errichtete Bildstöcke, welche in den 1970er-Jahren des vorigen Jahrhunderts saniert und entlang des sogenannten Rosenkranzweges neu errichtet wurden.


Am Rosenkranzweg zur Sebastianikirche

Diese Bildstöcke leiten uns jetzt auf der aussichtsreichen Wanderung. Zunächst geht es, vorbei an den Liftanlagen von Sankt Sebastian, bis zur Habertheuerstraße. Diese querend, folgen wir dem gut erkennbaren Weg, oft am Waldrand entlang, bis zur weithin sichtbaren Sebastianikirche. Diese ist meist geöffnet und kann so einfach besucht werden.

Retour nach Mariazell geht es entweder mit dem Bus oder, da der Weg ja nicht wirklich anstrengend und weit ist, erneut am Rosenkranzweg.

In Mariazell angekommen, ist eine Fahrt mit der Gondelbahn auf die Bürgeralpe der würdige Abschluss dieses kulturhistorisch einzigartigen Wandertages.

Zum Geschichtlichen:

Hört man den Namen Mariazell, so stehen (naturgemäß) immer die Themen Wallfahrt und Basilika im Mittelpunkt. Doch es gibt abseits dieser Aktivität bzw. Sehenswürdigkeit auch noch andere, durchaus attraktive Ausflugsziele rund um die Magna Mater Austriae.

Zum Beispiel die Sigmundsberg - Kapelle: Diese, hoch über dem Salzatal. thronende Kapelle, war vor langer Zeit vermutlich eine Wehranlage zum Schutz von Mariazell vor einfallenden Truppen aus dem Süden. Vor über 550 Jahren erbaut beherbergte dieser gotische Sakralbau am Berg nach dem großen Mariazeller Stadtbrand 1827 sogar die kleine Mariazeller Marien - Gnadenstatue. Heute ist die Kapelle am Sigmundsberg ein zwar eher weniger bekanntes, aber bei historisch bewanderten Wallfahrerinnen und Wallfahrern durchaus beliebtes Ausflugsziel mit einem wunderschönen Panoramablick auf Mariazell.

Tourinfo kompakt

  • Start und Ziel: Mariazell Stadtzentrum bzw. JUFA Sigmundsberg
  • Höhenmeter Aufstieg: 210 Hm
  • Gehzeit gesamt: ca. 4 Stunden
  • Hütten entlang der Tour: Cafés und Gasthöfe entlang der Tour
  • Familieneignung: ja
  • Hinweis: Busfahrplan für die Rückfahrt von der Sebastianikirche nach Mariazell: www.busbahnbim.at

Weitere Tourentipps:

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Die schöne Aussicht und der Suppenberg

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