WOCHE Tourentipp
Eine echt steirisch-niederösterreichische Raxpartie
Andreas Steininger unterwegs in der Hochsteiermark: Der flächenmäßig größere Teil der Rax gehört zu Niederösterreich. Der höchste Punkt allerdings liegt in der Steiermark.
Tourentipps im Spätherbst bzw. Frühwinter sind immer etwas schwierig. Für Bergwanderungen liegt meist schon zu viel Schnee, für Skitouren dafür zu wenig. Viele Hütten sind nach der Sommersaison bereits im wohlverdienten Winterschlaf und somit als Stützpunkte kaum geeignet. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel! Denn mit dem Waxriegelhaus am gleichnamigen steirisch - niederösterreichischen Grenzkamm befindet sich ein gastliches Schutzhaus nicht nur leicht erreichbar auf der Rax - Südseite. Es eignet sich auch hervorragend als Ausgangspunkt für alle Alpinistinnen und Alpinisten, die trittsicher genug sind, um auch bei Schneelage die Gipfel der Raxalpe im Naturpark Mürzer Oberland zu ersteigen.
Ludwighaus und Seehütte
Ist die Hochfläche der Rax übrigens dann einmal erreicht, so haben auch das Karl Ludwighaus (Steiermark) und die Seehütte (NÖ) im November an schönen Wochenenden fallweise geöffnet (unbedingt vorher telefonisch Auskunft einholen)!
Wie gehts hinunter?
Um zum Waxriegelhaus zu gelangen, wandern wir vom Preiner Gscheid (erreichbar von Mürzzuschlag über Kapellen) über einen Wanderweg (auch für Kinder bestens geeignet) eine knappe Stunde aufwärts bis zur Siebenbrunnerwiese. Hier leicht rechtshaltend bergauf rasch zum Schutzhaus.
Die Hochfläche der Rax und auch die Gipfel (Heukuppe, 2.007m, Predigtstuhl, 1.902m) sowie die Hütten (Ludwighaus, Seehütte) können vom Waxriegelhaus aus dann bei guten Verhältnissen über den sogenannten Schlangenweg oder auch den Waxriegelsteig erreicht werden (im oberen Teil auch im Spätherbst fallweise Steigeisen nötig, Trittsicherheit und gute Orientierung Voraussetzung!). Diese beiden Wege sind auch für den Abstieg geeignet.
Tourinfo kompakt und Hintergründiges
Die Raxalpe (von "rahse" = rau, schütter bewachsen) umfasst eine Fläche von rund 34km2 und gehört mit dem benachbarten Schneeberg zu den Wiener Hausbergen. Sie ist auch Ausgangspunkt der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung.
Der unterschätzte Berg
Sowohl die nicht allzu große Seehöhe von knapp über 2.000m als auch die leichte Erreichbarkeit führen dazu, dass der Berg gerne sträflich unterschätzt wird.
Denn gerade im Spätherbst und im Winter sind oft Sturm, Nebel und Eis die Begleiter von dann sehr anspruchsvollen Touren im Raxgebiet. Bei entsprechender Schneelage ist natürlich auch die Lawinengefahr zu beachten. Nicht umsonst wurde hier die erste Bergrettung der Welt gegründet.
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