Zirkus Althoff
Eintauchen in die Welt der Artisten und Attraktionen

Eintauchen in die Zirkuswelt des Benito Degen und seiner Familie. Der Zirkus gastiert noch bis 9. Oktober in Kapfenberg. | Foto: Peter Wagner
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Der Zirkus Althoff gastiert noch bis 9. Oktober in Kapfenberg. Noch vor der ersten Vorstellung gab es für MeinBezirk.at eine Spezialführung durch die Zirkusstadt.

KAPFENBERG. Für Kapfenberg ist es kein ungewöhnliches Bild: Einmal im Jahr gastiert ein Zirkus am Festplatz, diesmal ist es der traditionsbehaftete Zirkus Althoff. Vorstellungen gibt es bis zum Sonntag, 9. Oktober. Danach werden die Zelte abgebaut und im niederösterreichischen Göstling wieder aufgebaut. "Ursprünglich wäre es geplant gewesen, dass wir von 14. bis 16. Oktober in Mariazell Station machen. Die Witterung und der dadurch aufgeweichte Untergrund machen es unmöglich, dass wir dort unser Zelt aufstellen", erklärt Christoph Drexler, "Mädchen für alles" beim Zirkus Althoff und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.

Er ist es auch, der durch die Zirkusstadt führt, wobei das für jeden Zirkusfan möglich ist. "Wir freuen uns immer über Besuch, gerne auch in der vorstellungsfreien Zeit", erzählt Christoph Drexler, der seit fünf Jahren mit der Zirkusfamilie Degen unterwegs ist. Benito Degen hat die Rechte von Hans-Peter Althoff erworben, und so reist der Zirkus seit einigen Jahren als "Circus H.P. Althoff" durch Österreich.

Platz für 1.000 Besucher

In Kapfenberg wurde das große Zelt aufgestellt, das bis zu 1.000 Besucherinnen und Besuchern Platz rund um die Manege bietet. "Für die kleineren Orte beziehungsweise kleineren Plätze haben wir auch ein kleines Zelt, in das wir mit einiger Kreativität auch 500 Personen reinbringen", erzählt der gebürtige Niederösterreicher.

Bereit für die erste Vorstellung: die Zirkusstadt am Kapfenberger Festplatz. | Foto: Hackl
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Zwei bis drei Tage dauert es, bis der Zirkus seine Zelte ab- und am nächsten Ort wieder aufgebaut hat. Einschließlich der Artistinnen und Artisten sind bis zu 15 Personen mit dem Ab- und Aufbau beschäftigt. Der Tross umfasst 20 Fahrzeuge, einschließlich der Wohnwägen. "Die Saison dauert von Anfang März bis Ende November, in dieser Zeit leben wir in unseren Wohnwägen. Für mich immer noch eine Traumwelt", schwärmt Christoph Drexler.

Nicht aus der Zeit gefallen

Nachdenklich wird er, wenn er nach einer Antwort auf die Frage sucht, ob der Zirkus nicht aus der Zeit gefallen sei: "Der Zirkus verändert sich und die Welt rundherum noch schneller. Was wir aber immer spüren, dass ist die ungebrochene Begeisterung für Artisten, Tiere, Attraktionen." Undenkbar seien heutzutage Raubtiernummern. "Sicherheitsauflagen und eine artgerechte Tierhaltung wären nicht umsetzbar bzw. finanzierbar." Damit eröffnet er auch gleich die nächsten Themenfelder "Tierhaltung" und "Finanzen".  

Gerade bei Tierhaltung und Tierwohl werden Zirkusfamilien stets gerne kritisiert: "Tiere haben bei uns absoluten Vorrang. Sie bekommen den besten Platz zugeteilt, die Transportwägen entsprechen allen Erfordernissen und für uns wichtig wir drängen die Tiere nicht: Wenn ein Tier sich nicht wohl fühlt, dann muss es nicht auftreten, dann wird eine andere Nummer eingeschoben. In dieser Hinsicht sind wir sehr flexibel", erzählt Christoph Drexler, der sich selbst gerne auch um die Tiere kümmert. Im Zirkus werden ausschließlich Nutztiere gehalten, wie Pferde, Ponys, Esel, Alpakas oder Ziegen. Gehalten werden sie in einem Freilaufstall – dem Tierzelt.

Das Zirkus-Gastspiel in Mariazell musste witterungsbedingt aufs nächste Jahr verschoben werden. | Foto: Peter Wagner
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Corona als Zirkus-Killer

Die Corona-Pandemie war für die gesamte Zirkusbranche die größte Herausforderung der vergangenen Jahrzehnte. "Wir durften nicht spielen, hatten dadurch auch keine Einnahmen. Wir waren in dieser Zeit auf Spenden angewiesen." Staatliche Corona-Hilfen hat es keine gegeben. Der Zirkus ist in Österreich nicht als Kulturbetrieb eingestuft. "Wir selbst sind im ersten Lockdown in Wels gestrandet. Überwältigt waren wir jedoch vom Zuspruch der Menschen und ihren Unterstützungen", zeigt sich Drexler immer noch dankbar – übrigens nicht verwandt mit dem steirischen Landeshauptmann.

Jedes Jahr ein neues Programm

Ist die Saison zu Ende, wird schon am Programm fürs nächste Jahr gefeilt. "Dabei wird alles umgekrempelt, die Artistenfamilien werden getauscht, damit ändert sich auch das Programm." In der Regel docken die Artistenfamilien immer nur für eine Saison bei einem Zirkus an, ehe sie ein neues Engagement annehmen. Der Zirkus Althoff überwintert traditionsgemäß in Braunau, dort findet auch immer ein ganz spezieller "Weihnachtszirkus" statt. 

Ein Feuerschlucker darf in einem Zirkusprogramm natürlich nicht fehlen. | Foto: Peter Wagner
  • Ein Feuerschlucker darf in einem Zirkusprogramm natürlich nicht fehlen.
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Zurück zu Kapfenberg

Gefühlt ist es der dritte Regentag. Die Crew ist damit beschäftigt, das Wasser aus der Zirkusstadt herauszubringen, viele sind unterwegs zum Plakatieren. Der Chef ist in Niederösterreich und regelt alles für die nächste Station. "Die Stadt Kapfenberg ist fair zu uns, der Festplatz hat alles, was wir brauchen", so Drexler.

Was jedoch immer schwieriger wird, das ist das Plakatieren. Der Zirkus setzt seit jeher auf Plakate und Ankündigungstafeln. Dafür gibt es einen separaten Plakatwagen und eine eigene Zirkusdruckerei. Christoph Drexler: "In vielen Gemeinden wird es uns unmöglich gemacht, das wir Plakate aufhängen und aufstellen. Das war früher weitaus einfacher. Über mehr Entgegenkommen würden wir uns freuen, wir schaden ja keinem. Im Gegenteil: wir sorgen für Bereicherung und bringen Leben in die Region."

Ein klassisches Zirkusprogramm

Neben internationalen Artistinnen und Artisten begeistern auch Familienmitglieder aus drei Generationen das Publikum mit ihren Vorführungen in der Manege. Luftakrobatik fehlt da ebensowenig wie lustige Späße von Clowns und Freiheitsdressuren von Pferden in verschiedenen Größen vom Pony bis zum Araberhengst.

Der Zirkus Althoff zeigt ein klassisches modernes und vor allem flottes Zirkusprogramm, das die ganze Familie begeistern kann. Das Zirkusmotto heuer lautet "Sterne der Mange 2022":

Auch die Messerwerfer-Nummer darf beim Zirkus Althoff natürlich nicht fehlen. | Foto: Circus Althoff
  • Auch die Messerwerfer-Nummer darf beim Zirkus Althoff natürlich nicht fehlen.
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Höhepunkte aus diesem Programm sind: Sascha Degani am Solotrapez, das Duo Jose aus Ungarn mit ihrer Jonglage und ihrer Leiterakrobatik, aus dem wilden Westen kommt die Truppe Astoria und wird dem Publikum mit ihrer Wild-West-Show ordentlich einheizen.

Weiters zu sehen ist noch das Duo Valentin aus Rumänien: sie präsentieren das waghalsige Washington-Trapez. Nach sehr langer Zeit ist auch wieder der liebenswerte Clown Peppo aus Deutschland mit dabei und führt als roter Faden durchs Programm und lässt es sich nicht nehmen, auch das Publikum auf die Schaufel zu nehmen.

Auch Miss Charlene am Römischen Ring sowie das Duo Degani mit ihrer Stuhlbalance verstehen es meisterlich, das Publikum zu begeistern. Natürlich treten auch Tiere im Zirkus Althoff auf: beispielsweise gibt es Ponys und viele Pferde zu sehen.

Die Termine für Kapfenberg:
• Kapfenberg (Festplatz): von 30. September bis bis 9. Oktober: Vorstellungen täglich um 16 Uhr sowie am Sonntag um 11 Uhr; am Dienstag und Mittwoch ist spielfrei.

Infos auf www.alleszirkus.at oder unter Tel. 0660 / 15 34 983.

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