Stadt Kapfenberg
In Freitopia hatten die Kinder das Sagen

In der vergangenen Woche war "Freitopia" wieder zu Gast in Kapfenberg. In der Kinderstadt gibt es eigene Gesetze, eine eigene Währung und natürlich auch eine eigene Bürgermeisterin und einen Bürgermeister.

KAPFENBERG. Gebt den Kindern das Kommando! Was Herbert Grönemeyer schon vor Jahrzehnten in die Mikrofone brüllte, wurde in Kapfenberg für einige Tage Wirklichkeit. "Freitopia", die Böhler-Kinderstadt ließ für fünf Tage Kinderherzen wieder höher schlagen. Täglich von 8 bis 16 Uhr hatten rund 200 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren im Kulturzentrum, im Mehrzwecksaal, am Hauptplatz und im Rathaus-Innenhof die Möglichkeit, einem Job nachzugehen, eigenes Geld zu verdienen und einkaufen zu gehen. "Wir sind schon zum vierten Mal mit unserem Gratis-Ferienprojekt für Kinder in Kapfenberg zu Gast und ich muss sagen, die Nachfrage war heuer enorm. Binnen zwei Tagen nach Beginn der Anmeldefrist waren wir ausgebucht", freut sich Walter Persch, Projektleiter bei den Kinderfreunden Steiermark, die Freitopia Jahr für Jahr organisieren.

Das Getümmel ist groß in Freitopia. | Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg/Kapeller
  • Das Getümmel ist groß in Freitopia.
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Der erste Weg führt zum AMS

Beim Eingang müssen sich die Kinder anmelden, erhalten einen Spielepass und können sich danach auf dem Gelände frei bewegen. Es gibt viele verschiedene Stationen, wo die Kinder Berufe ausprobieren dürfen. "Insgesamt haben wir heuer 35 Stationen vorbereitet und dabei auf einen ganz besonders bunten Mix aus Wirtschaft, Soziales, Kultur, Sport, Vereinen, usw. geachtet", so Walter Persch. 
Zuvor gehts aber zum AMS, wo man sich um einen freien Job umsehen kann. Fürs Arbeiten erhalten die Kinder natürlich einen Lohn, so genannte "Freitaler". Zehn Freitaler gibt's pro Stunde zu verdienen, wobei jedoch zwei Freitaler wieder als "Steuer" ans Rathaus abgeliefert werden müssen.

In der Böhlerwelt: Silvia Platteis (Prokuristin der Voestalpine High Performance Metals) und Bürgermeister Fritz Kratzer mit Lehrlingen der Voestalpine und "Bürgerinnen" und "Bürgern" von Freitopia.
 | Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg/Kapeller
  • In der Böhlerwelt: Silvia Platteis (Prokuristin der Voestalpine High Performance Metals) und Bürgermeister Fritz Kratzer mit Lehrlingen der Voestalpine und "Bürgerinnen" und "Bürgern" von Freitopia.
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Im Keller des Kulturzentrums wurde eine eigene Böhler-Welt eingerichtet; hier können Kinder unter Anleitung von Lehrlingen in die Berufswelt schnuppern. Unter diese Lehrlingen war heuer auch einer, der vor Jahren selbst als Kind bei Freitopia dabei war und jetzt als Lehrling bei Böhler die Kinderbetreuung übernommen hat: der 16-jährige Lukas. Er hat durch die Teilnahme an Freitopia zu seiner Traum-Lehre, nämlich Mechatronik, gefunden – so richtungsweisend für die Zukunft kann die Teilnahme an Freitopia sein.

Barbara Binder (Geschäftsführerin Kinderfreunde Steiermark), Zoey, Julia, Gabriel, Finn, Kapfenbergs Bürgermeister Fritz Kratzer und Walter Persch (Projektleitung Kinderstadt, Kinderfreunde Steiermark). | Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg/Kapeller
  • Barbara Binder (Geschäftsführerin Kinderfreunde Steiermark), Zoey, Julia, Gabriel, Finn, Kapfenbergs Bürgermeister Fritz Kratzer und Walter Persch (Projektleitung Kinderstadt, Kinderfreunde Steiermark).
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Wahl der Bürgermeister

Auch eine eigene Bürgermeisterin und einen eigenen Bürgermeister gibt es in Freitopia; diese wurde am Dienstag in einer eigenen, feierlichen Zeremonie gewählt und bekanntgegeben. Heuer sind das Julia und Gabriel. Gemeinsam mit ihren beiden Stellvertretern Zoey und Finn haben sie bereits eine Veränderung herbeigeführt: sie haben die Kosten für die Getränke gesenkt. "Damit sich auch all jene, die nicht so viel Geld haben, das leisten können. Denn bei diesen Temperaturen ist es wichtig, dass man viel trinkt", erklärt Bürgermeister Gabriel.

Wer etwas verkaufen will, muss aktiv sein. Hier läuft der Verkauf von Blumen im Team. | Foto: Kern
  • Wer etwas verkaufen will, muss aktiv sein. Hier läuft der Verkauf von Blumen im Team.
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Kostenloses Ferienangebot

Rund 1.000 Kinder nutzten das kostenlose Angebot, das durch diverse Sponsoren finanziert wird, in Kapfenberg – für die Eltern in der letzten Ferienwoche oftmals eine große Erleichterung. "Was mich immer begeistert ist, wie gut die Zusammenarbeit bei solchen Projekten funktioniert", so Persch. "Da gibt es so viel schon im Vorfeld zu organisieren, da greifen so viele Hände zusammen und es funktioniert dennoch ausgezeichnet. Das freut uns natürlich ganz besonders und dafür möchte ich mich auch ganz besonders bei allen Beteiligten bedanken."

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