Pfarre Turnau
Ministranten-Boom in der Pfarre Turnau

Die neuen Ministrantinnen und Ministranten bei der Messe am 11. Dezember. | Foto: KK
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  • Die neuen Ministrantinnen und Ministranten bei der Messe am 11. Dezember.
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Gleich 25 Ministrantinnen und Ministranten auf einen Schlag wurden in der Pfarre Turnau im Dezember aufgenommen – so viele wie noch nie.

TURNAU. Der 11. Dezember 2022 wird wohl in die Geschichte der Pfarre Turnau eingehen: An diesem Sonntag wurde in der Kirche nämlich ein Gottesdienst gefeiert, bei dem sage und schreibe 25 neue Ministrantinnen und Ministranten ihren Dienst aufgenommen haben – so viele, dass dafür nicht einmal das pfarreigene Gewand ausgereicht hat und deshalb aus den Nachbarspfarren ausgeborgt werden musste. Ein wahrer Freudentag dennoch für Pfarrer Anthony Nwachukwu und die beiden Pfarrgemeinderätinnen Alexandra Wenzel und Angelika Trois, die für die Jugendarbeit in der Pfarre zuständig sind.

Angelika Trois und Alexandra Wenzel sind in der Pfarre Turnau für die Jugnendarbeit zuständig. | Foto: KK
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Ministranten-Boom

Aber wie lässt sich dieser Boom erklären? "Wir sind im Herbst ganz bewusst in die Schulen gegangen und haben Werbung dafür gemacht. Wir haben den Kindern das Ministrantengewand gezeigt, eine Glocke, den Weihrauch-Schwenker und andere Utensilien mitgebracht und die Kinder alles probieren lassen. Das ist offenbar so gut angekommen, dass sich gleich auf Anhieb 25 Kinder gemeldet haben", erzählt Alexandra Wenzel. Daraufhin wurde Kontakt mit den Eltern aufgenommen, um sie über die Tätigkeit und den Aufwand der neuen Aufgabe zu informieren. Die waren dann auch alle begeistert und so konnten wir mit den Ministrantenstunden beginnen."

Der erfreuliche Nebeneffekt für die Kirche: Durch die gestiegene Anzahl an Ministrantinnen und Ministranten nahm auch die Zahl der Kirchenbesucherinnen und -besucher in Turnau mit einem Schlag zu; auch das anschließende Pfarrcafe war ebenfalls sehr gut besucht.

Angelika Trois, die beiden Mesner Otto Strobl und August Eder mit Alexandra Wenzel. Die beiden Mesner haben zwischenzeitig die Ministrantentätigkeiten übernommen. | Foto: KK
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Schöner Erfolg

Dass Wenzel und Trois überhaupt den Zugang über die Schulen gewählt haben, hat einen Hintergrund: "Wir hatten früher einmal 15 Ministrantinnen und Ministranten in Turnau. Dann ist aber die Heizung im Gruppenraum ausgefallen und wurde drei Jahre lang nicht repariert. Damit sind auch die Ministrantenstunden ausgefallen und die Ministranten sind immer weniger geworden. Jetzt, da die Heizung endlich repariert werden konnte, haben wir wieder mit der Jugendarbeit starten und im Endeffekt einen solchen Erfolg erzielen können", freut sich Alexandra Wenzel.

Zahlen der der Diözese Graz-Seckau

Steiermarkweit gibt es übrigens an die 5.000 Minstrantinnen und Ministranten; der Mädchenanteil liegt mittlerweile mit 65 Prozent schon weit über jenem der Burschen. Aber wie wird man eigentlich Ministrant? "Die meisten fangen nach der Erstkommunion damit an", weiß Anna-Maria Kienzl, Referentin für Kinder- und Ministrantinnenpastoral in der Diözese Graz-Seckau. "Viele kommen auch über die Jungschargruppen zu uns oder weil einer der Freunde bereits ministriert. In den meisten Pfarren ist es möglich, einmal mitzuschnuppern und zu schauen, wie das so ist. Dann kann man sich dazu entscheiden, ob man das möchte oder nicht."

Anna-Maria Kienzl ist in der Diözese Graz-Seckau Referentin für Kinder- und Ministrantinnenpastoral. | Foto: Gerd Neuhold
  • Anna-Maria Kienzl ist in der Diözese Graz-Seckau Referentin für Kinder- und Ministrantinnenpastoral.
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Die meisten Kinder beginnen nach der Erstkommunion im Alter von sieben/acht Jahren und ministrieren so lange, wie es ihnen gefällt. "Die meisten haben wir sicher in der Altersgruppe bis 16 Jahren", erklärt Kienzl. "Oft hören sie nach der Firmung damit auf." Es gibt aber auch immer wieder Erwachsene, die Minstrantendienst versehen.

Vom Zeitaufwand her sollte man die Ministrantenstunde besuchen und am Sonntag die Messe besuchen. "In der Ministrantenstunde werden unter anderem die Messabläufe geprobt. Das ist bspw. bei besonderen Anlässen wie Ostern mehr Arbeit als sonst und wird daher gesondert geprobt. Es wird in den Stunden aber auch viel gespielt oder es werden Ausflüge unternommen", weiß Kienzl

Mini-Stunde

Die Mini-Stunde gibt's in der Pfarre Turnau übrigens alle drei Wochen jeweils am Mittwoch von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr. "Wir starten immer mit einem Gebet, üben dann die Tätigkeiten in der Messe, besprechen den Messablauf, machen dann aber auch verschiedenste Spiel und am Schluss gibt's immer eine Jause. Wir machen immer wieder Ausflüge und haben auch schon einen Kinoabend veranstaltet", erzählt Wenzel. "Das kommt bei allen immer sehr gut an."
Zum Ministrieren eingeteilt wird man dann durchschnittlich einmal pro Monat. "Man braucht als Mama oder Papa also keine Angst haben, dass man jetzt auf einmal jeden Sonntag in die Kirche gehen muss", so Wenzel schmunzelnd; der Aufwand hält sich also in Grenzen.
Pro Messe werden fünf bis sieben Ministrantinnen und Ministranten eingeteilt.

Mit dem wieder Hochfahren der Minstrantenstunde gibt es in Turnau nun auch wieder eine aktive Jungschargruppe. Sogar ein eigener Chor – die "Turnauer Kirchenspatzen" – wurde wieder aktiviert. Wer Interesse hat, bei einer dieser Aktivitäten mitzumachen, kann sich jederzeit an Alexandra Wenzel wenden; sie ist unter der Tel.Nr. 0664/42 25 100 erreichbar.

Foto: KK

Keine Nachwuchssorgen

Um den Nachwuchs braucht man sich laut Anna-Maria Kienzl von der Diözese Graz-Seckau keine Sorgen machen. "Es sind zwar durch die Coronapandemie kurzzeitig einige Gruppen weggebrochen, aber das ganze erholt sich mittlerweile wieder. Wir haben sehr viele Interessenten und machen uns um den Nachwuchs keine wirklichen Sorgen", so Kienzl optimistisch

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