Millionen-Investition am Standort Bruck an der Mur
Norske Skog positioniert sich mit umgebauter Papiermaschine neu

Mit einer Millionen-Investition hat der Brucker Papierhersteller Norske Skog umgerüstet: Die Papiermaschine 3 produziert jetzt erstmals Verpackungspapier anstatt Zeitungspapier.

BRUCK AN DER MUR. Seit 1953, also exakt 70 Jahre lang, hat "Emma", die Papiermaschine 3, in den Hallen von Norske Skog in Bruck an der Mur fleißig Zeitungspapier produziert. Doch damit ist jetzt Schluss, hat der Konzern doch beschlossen, sich neu zu positionieren. Ab sofort produziert Emma nachhaltiges Verpackungspapier aus rezyklierten Fasern. "Es ist sozusagen die Transformation eines Generationenprojektes. Und wir haben damit gleich einen sensationellen Start hingelegt", wie Geschäftsführer Enzo Zadra ausführt.

120 Millionen Euro wurden dafür investiert, die alte Maschine umzubauen; acht Monate lang wurde daran gearbeitet. Am Donnerstag hat man im Rahmen einer großen Feier stolz zur offiziellen Eröffnung geladen.

Nach der offiziellen Feier wurde zur Werksbesichtigung geladen.
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Nachhaltige Produktion

Rund 210.000 Tonnen Containerboard-Verpackungspapier zur Wellpappenerzeugung werden hier künftig unter dem neuen Markennamen "Strato" produziert. Containerboard bzw. Wellpappenrohpapiere bilden das Ausgangsprodukt für die Erzeugung aller möglichen Arten von Wellpappenanwendungen. Diese Papiere werden zu 100 Prozent aus Altkarton hergestellt und sind in Folge vollständig wiederverwertbar.

Die offizielle Eröffnung wurde durch die Ehrengäste vorgenommen.
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Der Altkarton wird in großen Paketen von mehreren hundert Kilogramm an Norske Skog geliefert und am eigens dafür errichtet neuen Lager zwischengelagert. Dieses Lager hat eine Kapazität von rund 10.000 Tonnen; pro Tag werden an die 880 Tonnen Altkarton unterschiedlichster Qualität aus Österreich, aber auch dem benachbarten Ausland angeliefert.
Diese Pakete kommen dann mittels Förderband in die eigens dafür errichtete Altpapier- bzw. Altkartonaufbereitungsanlage, wo der der sogenannte "Pulper" dafür sorgt, dass Fremdstoffe  wie Metall, Plastik, usw. aussortiert werden. Diese können dann der fabrikseigenen Verbrennung zugeführt und damit wieder in Energie (Biogas) umgewandelt werden. Dieses Biogas wiederum wird am Standort zur Energiegewinnung eingesetzt. Je nach Ballengröße kann der Pulper täglich mit rund 600 bis 1.800 Ballen befüllt werden. Danach folgt die Grobsortierung, die Feinsortierung und die Eindickung. Vom Stapelturm fließt das flüssige Material dann in die Papiermaschine 3, die daraus das gewünschte Produkt fertigt. 

Zur Feier des Tages gab es natürlich auch Musik.

Kurze Umbauphase

Während der Umbauphase waren neben den rund 450 Mitarbeitern des Standortes weitere 500 Handwerker und Spezialisten zeitgleich im Unternehmen tätig, um den ambitionierten Projektzeitplan einhalten und ein pünktliches planmäßiges Wiederanfahren der Anlage zu ermöglichen.

Nach der Inbetriebnahme eines Kraftwerkes für regionale Ersatzbrennstoffe im Jahr 2022, das die Abhängigkeit von fossilem Erdgas und damit den Ausstoß von COum 75 Prozent reduziert, erfolgt mit dieser neuen Investition nun der geplante Einstieg in den Verpackungspapiermarkt.

Einer der Gäste: Landeshauptmann Christopher Drexler.
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Zur Eröffnung in Bruck am vergangenen Donnerstag gekommen sind u.a. Vizekanzler Werner Kogler, Landeshauptmann Christopher Drexler, Landesrätin Ursula Lackner, die Brucker Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier mit Vizebürgermeisterin Silke Reitbauer-Rieger, der Kapfenberger Stadtrat Matthäus Bachernegg, Martina Romen-Kierner (Wirtschaftskammer), diplomatische Vertreter aus Norwegen und Deutschland sowie Vertreter der Industrie, der Banken und Eigentümervertreter sowie Vertreter des Norske Skog-Managements.

Vizekanzler Werner Kogler war ebenfalls gekommen.

Über Norske Skog

Norske Skog ist ein weltweit führender Hersteller von Publikationspapieren mit starken Marktpositionen und Kundenbeziehungen in Europa und Australien. Die Norske Skog-Gruppe betreibt vier Papierfabriken in Europa, von denen zwei im Anschluss an laufende Umstellungsprojekte recyceltes Containerboard (Wellpappenrohpapiere) herstellen werden.
Darüber hinaus betreibt die Gruppe eine Papierfabrik in Australien. Norske Skog strebt eine weitere Diversifizierung seiner Geschäftstätigkeit an und will sich durch eine Reihe vielversprechender Energie- und Faserentwicklungsprojekte zu einem wachsenden und margenstarken Unternehmen entwickeln. Die Gruppe beschäftigt rund 2.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hat ihren Hauptsitz in Norwegen und ist an der Osloer Börse unter dem Kürzel NSKOG notiert.

Landesrätin Ursula Lackner mit der Brucker Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier.
  • Landesrätin Ursula Lackner mit der Brucker Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier.
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Der Standort der Norske Skog Bruck wurde 1881 gegründet. Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzieren jährlich 470.000 Tonnen Verpackungs- und Magazinpapiere. Rund 200 Millionen Euro wurden in den vergangen Jahren vier Jahren in nachhaltige zukunftsweisende Energieanlagen und die Umstellung der Papierproduktion investiert. Gleichzeitig leistet das Werk mit „Green Energy“ einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende.

Ein innovatives Energiemanagement ermöglicht durch Netzstabilisierung den Ausbau von Wind und Solarenergie in Österreich und liefert Fernwärme in die Region. Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen und Biogas reduziert durch den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen die Emission von Treibhausgasen. Gleichzeitig werden wertvolle mineralische Baustoffe für den Straßen und Dammbau erzeugt. Auf Grund der hochtechnologischen Produktionsprozesse wird laufend in die fachliche und persönliche Entwicklung der Mitarbeiter und deren sicheres und gesundes Arbeitsumfeld investiert.

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