Mein Jahr 2024
Seit 28 Jahren als Notfallsanitäter im Ehrenamt

Mario Pfundner ist bereits seit 30 Jahren beim Roten Kreuz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag im Einsatz – 28 Jahre davon ehrenamtlich. Am häufigsten versieht der 44-Jährige in Bruck an der Mur seinen Dienst. | Foto: Rotes Kreuz
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  • Mario Pfundner ist bereits seit 30 Jahren beim Roten Kreuz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag im Einsatz – 28 Jahre davon ehrenamtlich. Am häufigsten versieht der 44-Jährige in Bruck an der Mur seinen Dienst.
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Mario Pfundner aus Bruck an der Mur hat den Großteil seiner Freizeit voll und ganz dem Roten Kreuz Bruck-Mürzzuschlag gewidmet. Der 44-Jährige ist bereits seit 28 Jahren ehrenamtlich als Notfallsanitäter, Offizier vom Dienst, oder als Lehrsanitäter im Einsatz für die Menschen in der Region. Was er sich, aber auch für uns alle für das Jahr 2024 wünscht, verrät er uns im Rahmen unserer Serie "Mein Jahr 2024".

BRUCK AN DER MUR. Mario Pfundner ist seit 28 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag aktiv. In unserer Serie "Mein Jahr 2024" erzählt der 44-jährige Brucker der größtenteils auf der Bezirksstelle Bruck-Mürzzuschlag und ihren Ortsstellen tätig ist über seine Motivation, bleibende Erlebnisse, was er an seiner Arbeit schätzt, den Benefit aus 30 Jahren Rettungsdienst und natürlich, was er sich selbst vom neuen Jahr erwartet oder eben nicht.

Hin und wieder trifft man Mario Pfundner auch ganz klassisch auf einem Rettungswagen in der Region, dies sei aus Zeitgründen aber leider eher selten. | Foto: Rotes Kreuz
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In unserer Serie "Mein Jahr 2024" wollen wir Menschen vor den Vorhang holen, die für die Mürztalerinnen und Mürztaler ehrenamtlich im Einsatz sind oder wichtige Funktionen in unserem Bezirk innehaben, aber auch Künstler. Der Bericht über Mario Pfundner ist Teil zwei dieser Artikel-Reihe.

Begonnen in der Jugendgruppe

Mit 14 Jahren hat Mario Pfundner in der damals neuen Jugendgruppe beim Roten Kreuz in Bruck an der Mur begonnen. Auch seinen Zivildienst absolvierte er beim Roten Kreuz in Bruck. Es folgten Jahre im Ehrenamt, bevor er seine Arbeit hier zwei Jahre hauptberuflich ausübte. Seit geraumer Zeit ist der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger (DGKP) wieder ehrenamtlich im Einsatz.

Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie hat Mario Pfundner die letzten Jahre im Management gearbeitet, derzeit ist er als Projektmanager tätig."In Summe sind es jetzt 30 Jahre, die ich beim Roten Kreuz aktiv bin. Enddatum gibt es keines", so Pfundner.

Mario Pfundner bei einer Einsatzübung, gemeinsam mit der Feuerwehr. | Foto: Rotes Kreuz
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Mehrere Einsatzbereiche

Größtenteils ist der 44-Jährige auf der Bezirksstelle Bruck-Mürzzuschlag in Bruck und ihren Ortsstellen, vorwiegend aber auf seiner "Heimatdienststelle" tätig, aber z.B. auch am Notarzteinsatzfahrzeug in Mariazell. "Hauptsächlich bin ich als Notfallsanitäter und stellvertretender leitender Notfallsanitäter am Notarztsystem Bruck-Kapfenberg beschäftigt, an dem ich nun seit mehr als 23 Jahren durchgehend tätig bin", erzählt Pfundner.

Zwischendurch war er auch als Offizier vom Dienst, der für die Organisation des Dienstbetriebs im Bezirk verantwortlich ist oder als Lehrsanitäter, der sich um die Ausbildung neuer ehrenamtlicher Kolleginnen und Kollegen, Zivildienerinnen oder Zivildiener kümmert. Hin und wieder treffe man ihn aber auch ganz klassisch auf einem Rettungswagen in der Region, dies sei aus Zeitgründen aber leider eher selten.

"Die Kompetenzen der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter wurden deutlich angehoben, was äußerst positiv ist", so Mario Pfundner. | Foto: stock.adobe.com/MoiraM/Symbolbild
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"Mehr als 'die Liebe zum Menschen'"

Warum Mario Pfundner schon so lange ehrenamtlich für das Rote Kreuz im Einsatz ist? "Ich könnte jetzt sagen aus Liebe zum Menschen, aber das würde den Eigennutzen, den eine ehrenamtliche Tätigkeit hat, nicht gerecht werden: Ich lerne im Dienst viele neue Leute kennen, die Kolleginnen und Kollegen sind in den letzten Jahren zu sehr guten Freunden und teilweise auch zu so etwas wie zu einer zweiten Familie geworden", betont Pfundner.

Letztendlich habe er durch die freiwillige Tätigkeit auch extrem viel für seinen Beruf und für sein Leben gelernt. In belastenden Situation einigermaßen ruhig zu bleiben, auch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne den Anreiz des Geldes führen zu können und zu sehen, dass es einem selbst trotz aller Problemchen oft wirklich sehr gut gehe seien die großen Benefits aus 30 Jahren Rettungsdienst.

Jeder Tag bringt Neues

Bei Dienstbeginn könne man nie sagen kann, was der Dienst bringt – das schätzt der Brucker am meister an seiner Arbeit. "Es kann auch sein, dass - speziell das Notarztfahrzeug - die ganze Nacht nichts zu tun hat, oder es sind bis zu vier, fünf Notfälle abzuarbeiten, die auch schon einmal fordernd sein können", weiß der 44-Jährige.

Erlebt hat Pfundner in seiner Rettungszeit schon so einiges.  | Foto: Rotes Kreuz
  • Erlebt hat Pfundner in seiner Rettungszeit schon so einiges.
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Auch das man "mittendrinnen" sei, sehr nah am Menschen, sei eine interessante Herausforderung. Denn: wer könne von sich schon sagen, dass er am Tag zehn, zwölf fremde Wohnungen betritt, sieht, wie die Menschen wohnen, welche Probleme sie haben und vielleicht manchesmal auch ein kleiner Teil der Lösung des Problems sein zu können.

Erlebnisse, die bleiben

Erlebt hat Pfundner in seiner Rettungszeit schon so einiges. "Die Geburten vor Ort sind natürlich immer ganz etwas Besonderes, weil sie auch nicht so häufig sind. Lustige Erlebnisse mit den Kolleginnen und Kollegen gehören da genauso dazu wie tragische Unfälle, gerade mit jungen Fahrzeuglenkern - wie generell Notfälle mit Kindern lange im Gedächtnis bleiben", betont er.

Erlebnisse die bleiben: Einsätze an besonderen Tagen im Jahr bleiben natürlich und machen nachdenklich. | Foto: Symbolbild: ÖRK Reutte
  • Erlebnisse die bleiben: Einsätze an besonderen Tagen im Jahr bleiben natürlich und machen nachdenklich.
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Aber auch Einsätze an besonderen Tagen im Jahr bleiben natürlich und machen nachdenklich. Ganz Besonders im Gedächtnis ist ihm ein Einsatz am Heiligen Abend vor zwei Jahren geblieben, wo er mit seinen Kolleginnen und Kollegen zu einer versperrten Wohnung gerufen wurde. Darin lag ein Mann, der gesürzt war. Den Nachbarn ist er erst nach drei Tagen abgegangen, weil er den Schnee nicht geräumt hatte. Der Mann konnte gerettet werden.

Mein Jahr 2024

Was erwarten, was wünschen Sie sich vom Jahr 2024?
Mario Pfundner: "Für meine Kolleginnen und Kollegen, Freunde und auch für mich selbst wünsche ich mir natürlich Gesundheit, Zufriedenheit aber auch ein spannendes neues Jahr mit interessanten Aufgaben und vielen neuen Erfahrungen, allzeit eine gute Fahrt und das alle wieder gesund und unfallfrei nach Hause kommen."

"Für den Rettungsdienst generell wünsche ich mir, dass er in (vor allem) politischen Entscheidungen im Gesundheitssystem von vorne herein miteingebunden ist, dass es den Menschen bewusst ist, dass auch wir nur begrenzte Ressourcen haben und wir nur dann gerufen werden, wenn es wirklich notwendig ist."

"Letztendlich auch, dass eine ausreichende Regelfinanzierung des Systems durch die öffentliche Hand selbstverständlich wird und wir nicht immer als Bittsteller von Bürgermeisterin und Bürgermeister zu Bürgermeisterin und Bürgermeister tingeln müssen und teilweise auf Spenden angewiesen sind - aber wahrscheinlich sind das die Wünsche für die nächsten Jahrzehnte und nicht die nur für das Jahr 2024."

Der gebürtige Brucker engagiert sich nicht "nur" aus Liebe zum Menschen für das Rote Kreuz wie er sagt. Denn das würde den Eigennutzen, den eine ehrenamtliche Tätigkeit hat, nicht gerecht werden. | Foto: Rotes Kreuz
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* Was möchten sie aus dem Jahr 2023 ins neue Jahr mitnehmen, was nicht?
Mario Pfundner: "In jedem Fall möchte ich mitnehmen, dass es 2023 viele Änderungen zum Positiven gegeben hat, sowohl für mich als Person selbst, aber auch im Beruf und im Roten Kreuz. Die Kompetenzen der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter wurden deutlich angehoben, was äußerst positiv ist. Gerade im Bezirk konnten wir auch viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und ausbilden, auch das sollte 2024 so weiter gehen. Wir konnten unsere Qualität und unseren Standard halten und da und dort ausbauen, auch das ist nicht selbstverständlich."

"Auf gar keinen Fall vermissen würde ich die Nachwehen der Covid-Pandemie, seien es Probleme bei Lieferketten oder generelle Personalprobleme im Gesundheits- und Sozialwesen. Dies denke ich, wird für die nächsten Jahre die Herausforderung schlechthin werden. Auch könnten die langen Anfahrtswege in aufnehemnde Krankenhäuser, hier va. was die Chirurgie und Unfallchirurgie anbelangt, im Jahr 2023 bleiben, hier fürchte ich allerdings, dass uns das auch im nächsten leider erhalten bleiben wird."

* Wenn Sie das Jahr 2023 in ein paar Sätzen beschreiben müssten, lauten diese so?
Mario Pfundner: "Seit einigen Wochen gibt es ein Lied, dessen Titel lautet 'fix net normal', auch 2023 (und die drei Jahre davor) könnten diesen Titel tragen. Wir alle haben Probleme bewältigt, von denen wir gar nicht gewußt haben, dass es sie gibt und sind von einem Problem in das nächste gestolpert. Ich denke aber, wir sind dadurch schlagkräftiger und stärker geworden."

* Etwas, das Sie schon immer einmal in die Welt hinausposaunen wollten?
Mario Pfundner: "Jeder, der mich kennt weiß, dass ich mit meiner Meinung ohnehin nicht hinterm Berg halte, von daher gibt es jetzt nichts, was ich schon immer mal sagen wollte, was ich noch nicht gesagt habe."

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