Marktgemeinde Turnau
Sozialbonus soll aus der finanziellen Misere helfen

AK-Präsident Josef Pesserl, Bgm. Stefan Hofer und VBgm. Berthold Strobl bei der Pressekonferenz in Turnau. | Foto: Martin Meieregger
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Um der Turnauer Bevölkerung in der aktuell schwierigen finanziellen Situation unter die Arme zu greifen, tritt Bürgermeister Hofer gemeinsam mit AK-Präsident Josef Pesserl mit einem Sozialbonus gegen die Teuerung an.

TURNAU. „2023 ist das Jahr der ausufernden Inflation, der explodierenden Mieten und der ständig steigenden Lebensmittelpreise in Österreich. Wir alle spüren die enormen Preisanstiege beim Heizen, beim Einkaufen oder auch beim Tanken. Für viele Menschen ist die derzeitige Situation alleine überhaupt nicht mehr zu bewältigen", so so Bürgermeister Stefan Hofer im Rahmen einen Pressekonferenz am Freitag in Turnau. Aus diesem Grund möchte er jetzt etwas für seine Turnauerinnen und Turnauer, die mit der Teuerung kämpfen,  tun; die Marktgemeinde Turnau hat daher einen neuen Sozialbonus für niedrige Einkommensbezieherinnen und – bezieher eingeführt.

Neuer Sozialbonus

Anspruchsberechtigt sind Personen, die mindestens seit dem 1. Jänner 2023 ihren Hauptwohnsitz in der Marktgemeinde Turnau haben und deren Haushaltseinkommen die nachfolgenden Grenzen nicht übersteigt: alleinstehende Personen: 1.371 Euro, Ehepaare bzw. Haushaltsgemeinschaften 2.057 Euro; Erhöhungsbeitrag pro Familienbeihilfe beziehendem Kind: 412 Euro.

Für viele Turnauerinnen und Turnauer sind die momentanen Teuerungen allein nicht mehr zu stemmen. | Foto: zestmarina/panthermedia
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Berechnungsgrundlage ist das Jahresgehalt, wobei ein etwaiges 13. und 14. Monatsgehalt in der Berechnung keine Rolle spielen. Die Förderaktion startete am 1. Mai 2023. Der Zuschuss wird mittels einer Einmalzahlung für das jeweilige Kalenderjahr gewährt. Die Höhe des Zuschusses beträgt zwischen 60 und 120 Euro und ist einkommensabhängig. Die Hälfte des Betrages wird mittels Bargeld, die andere Hälfte in Form von Turnauer Einkaufsgutscheinen ausbezahlt. Dies soll eine zusätzliche Stärkung der Kaufkraft und der heimischen Wirtschaft sein.

Zudem wird die Marktgemeinde Turnau im Rahmen dieser Förderung Windelgutscheine für ältere Personen gewähren. Diese erhalten nach Vorlage eines Nachweises zehn Restmüllsäcke pro Jahr kostenlos. Der neue Sozialbonus ersetzt die bisherige Weihnachtszuwendung der Marktgemeinde Turnau.

Unterstützung durch die Arbeiterkammer

Unterstützung bei ihrem Einsatz für die Bevölkerung erhält die Marktgemeinde Turnau unter anderem auch von der Arbeiterkammer Steiermark, die monatliche Sprechtage im Turnauer Bürgerbüro abhält. AK-Präsident Josef Pesserl unterstreicht die dramatischen Auswirkungen der massiven Teuerung: "Viele unserer Beratungsgespräche im letzten Jahr haben in so etwas wie Therapiegespräche gemündet. Einige unserer Mitglieder fingen am Telefon oder bei persönlichen Vorsprachen aus Verzweiflung zu weinen an, weil sie nicht mehr wussten, wie sie ihr ganz normales Leben finanzieren sollen.“ Die Politik sei daher gut beraten, beispielsweise bei den Energie- und Mietpreisen massiv gegenzusteuern.

In den AK-Außenstellen Bruck und Mürzzuschlag gab es in Summe rund 8.500 Beratungsgespräche. | Foto: Bigwallproductions/Maili
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Zahlen aus der Arbeiterkammer

Die Drähte zu den Expertinnen und Experten der AK-Außenstellen Bruck und Mürzzuschlag liefen auch im Vorjahr heiß: Sie erteilten fast 8.600 Auskünfte und erreichten rund 406.000 Euro. Die Anfragen im Bereich des Arbeits- und Sozialrechts sowie im Jugendschutz nahmen im Jahr 2022 in der Außenstelle Bruck/Mur zu. Auch der Pflegebonus und die steigenden Energiekosten waren ein großes Thema. In Mürzzuschlag mehrten sich Anfragen zu Entgeltfortzahlungsansprüchen bzw. Krankengeldansprüchen bei längerer gesundheitsbedingter Arbeitsverhinderung. Als Ursache wurde oftmals Überlastung und Burn-Out genannt.
Besonders viele Beratungen konnten in beiden Außenstellen zu den Themen Elternkarenz und Kinderbetreuungsgeld verzeichnet werden. Insgesamt wurden rund 5.000 (Bruck) bzw. 3.600 Rechtsauskünfte erteilt, für die AK-Mitglieder konnten mehr als 225.000 Euro (Bruck) bzw. knapp 181.000 Euro (Mürzzuschlag) erzielt werden.

Ein Bild von der Bilanz-Pressekonferenz der der AK-Außenstellen Bruck und Mürzzuschlag: AK-Präsident Josef Pesserl, die beiden Außenstellenleiter Andreas Guttmann (Mürzzuschlag) und Kerstin Brickmann-Fellner (Bruck) sowie AK-Direktor Wolfgang Bartosch. | Foto: Bigwallproductions/Maili
  • Ein Bild von der Bilanz-Pressekonferenz der der AK-Außenstellen Bruck und Mürzzuschlag: AK-Präsident Josef Pesserl, die beiden Außenstellenleiter Andreas Guttmann (Mürzzuschlag) und Kerstin Brickmann-Fellner (Bruck) sowie AK-Direktor Wolfgang Bartosch.
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Die Beratungstätigkeit der AK Steiermark war 2022 allgemein überaus gefragt: Mit knapp 260.000 Auskünften war die Nachfrage hoch. Die für die AK-Mitglieder erzielten Beträge erreichten insgesamt die stolze Summe von 66,7 Millionen Euro. Für AK-Präsident Pesserl unterstreicht „diese Bilanz die Bedeutung der Arbeiterkammer in Graz und ihren 13 Außenstellen für ihre Mitglieder“. Ebenso wichtig sind dem Präsidenten aber auch die „zehntausenden Beratungen, die sich nicht direkt in Geldleistungen niederschlagen, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeitnehmerschutz, Gesundheit und Pflege oder Gleichstellungsfragen“.

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