WOCHE Tourentipp
Tourstart beim ersten Fertigteilhaus der Welt

- Auf der Kleinveitschalm, leider bei nicht so guter Sicht, es hat etwas zugezogen.
- Foto: Steininger
- hochgeladen von Markus Hackl
Andreas Steininger lädt zum Wandern ein: Unser heutiger Tipp: eine einsame Winterwanderung mit einem historisch interessanten Ausgangspunkt.
Die ersten Jännertage brachten wieder einmal einen Winter, wie er früher war. Hysterischen Medienberichten zum Trotz versank jedoch die Hochsteiermark nicht für immer im Schnee, im Gegenteil – noch Tage und Wochen danach können nun alle Naturbegeisterten eine wunderbare Winterlandschaft genießen!
Unbekannte Winterwanderung
Diese Winterlandschaft begleitet uns heute auch bei unserer Winterwanderung (die natürlich auch als Schi- und/oder Schneeschuhwanderung durchgeführt werden kann). Zunächst beginnen wir bei einem doch recht bekannten Ausgangspunkt, beim Radwirt in der Veitsch. Wir gehen von hier aus rund 100 Meter taleinwärts entlang der Brunnalmstraße und zweigen dann rechts ab in den Steinbachgraben (gelbe Markierungstafeln, nach einigen Metern schönes Wegkreuz).
Auf der Kleinveitschalm
Diesem Graben (oft geräumt) folgen wir, immer flach taleinwärts wandernd. Nach einiger Zeit erkennen wir links oberhalb einer Wiese ein großes Jagdhaus – hier könnten alle Schitouristen vom Weg abzweigen und in Richtung Ramkogel aufsteigen.
Wir aber spazieren weiter am breiten Forstweg bis zu einer scharfen Rechtskehre (Jagdhütte). Dort steigen wir gerade aufwärts (Steig) in Richtung Sattel zwischen Kaskögerl und Blaskögerl (markiert). Zahlreiche Forstwege sind ab nun zu queren, für uns ist bis zum Sattel jedoch ausschließlich der Steig relevant.
Nach Erreichen dieses Sattels halten wir uns links aufwärts und erreichen so bald das schon erwähnte 1.451 m hohe Blaskögerl (Gipfelkreuz) und die unmittelbar dahinter liegende Kleinveitschalm. Im Winter sind die Hütten auf der Kleinveitschalm natürlich geschlossen, dennoch bietet sich die Alm als aussichtsreicher Rastplatz an. Retour zum Radwirt geht es dann wieder am Aufstiegsweg.
Tourinfo kompakt & Hintergründiges
Eigentlich stand das Bauwerk, in welchem sich heute der Radwirt (also eigentlich die Radwirtin) befindet, als erstes zerlegbares Haus der Welt 1873 bei der Weltausstellung in Wien. Bis der Besitzer, Graf Hardegg, beschloss, das Gebäude erneut zu zerlegen und für seine Jagdgäste in der Veitsch aufzustellen. Und so wurde es von Wien mit der damals noch jungen Ghega-Südbahn über den Semmering nach Mitterdorf und weiter mit einem Pferdefuhrwerk in die Veitsch transportiert.
Vom Jagdhaus zum Gasthaus
1937 wurde das Jagdhaus dann zu einem Gasthaus umfunktioniert, 2007 unter Denkmalschutz gestellt. Heute bietet das Haus Gästen Platz, die beste regionale Küche in einer wunderschönen Umgebung schätzen.



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