WOCHE-Tourentipp: Winterliche Pretul

Einsam und doch nicht allein: Im letzten Abendlicht auf der winterlichen Pretulalpe. | Foto: Foto: Steininger
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  • Einsam und doch nicht allein: Im letzten Abendlicht auf der winterlichen Pretulalpe.
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110 Jahre ist es her - da musste der gutgläubige Hüttenwirt des Rosegger Schutzhauses, Peter Bergner, seine Gastfreundschaft mit dem Leben bezahlen. Wurde er doch für ein paar Kreuzer von einem räuberischen "Hüttengast" erschlagen. Zum Gedenken an diese fürchterliche Tat errichtete man wenige Jahre später direkt am Gipfel der Pretulalpe und somit unweit des Tatortes eine Aussichtswarte aus Stein, welche nach dem unglücklichen Hüttenwirt "Peter Bergner - Warte" benannt wurde.
Zu dieser Warte führt unsere Ski- und / oder Schneeschuhwanderung. Eine winterliche Wanderung auf einen sanften und dennoch aussichtsreichen Gipfel inmitten der Fischbacher Alpen.

Ein gastliches Haus am Berg
Das in Gipfelnähe gelegene und auch im Winter bewirtschaftete Rosegger Schutzhaus bietet uns — nomen est omen — Schutz vor Kälte, Sturm und anderen Unannehmlichkeiten. Hier soll auch der berühmte Dichter und Namensgeber der Hütte, Peter Rosegger, den Begriff "Waldheimat" erstmals verwendet haben — historisch nicht 100%-ig belegt, aber zumindest gut erfunden.

Unsere Tour
Wir starten hoch über Mürzzuschlag am Parkplatz "Bärenkogelsattel" unweit des Bärenkogelhauses auf knapp 1.100m Seehöhe. Hier verfolgen wir den, auch als Rodelbahn benutzten, Forstweg immer nach Osten, leicht ansteigend, bis zu einer markanten Kurve. Schneeschuhe können hier bei den meist recht glatten Wegeverhältnissen (Rodelbahn!) mit ihren Steigkrallen hilfreich sein. Weiter, nun in fast nördlicher Richtung, in Kürze zum Ganzalm Schutzhaus, welches auf 1.381m Seehöhe liegt, ganzjährig bewirtschaftet ist und uns somit zu einer Rast einlädt.
Ab hier wird es meist winterlicher, da der weitere Weg in alpinere Gefilde leitet. Nach wenigen Metern verlassen wir nämlich bei einem Weidezaun den breiten Forstweg, um, einem schmaleren Weg folgend, immer weiter bergauf wandernd, bald zu einer markanten Lichtung zu kommen. Es öffnet sich ein wunderschöner Blick auf das Mürztal.
Nur wenige Gehminuten später ermöglicht uns ein links abzweigender Steig rasch die baumfreie und somit aussichtsreiche Hochfläche der 1.666m hohen Amundsenhöhe zu erreichen. Ein Gipfelzeichen zeigt uns den höchsten Punkt unserer Tour an, denn die Aussichtswarte auf der Pretul selbst steht "nur" auf einer Seehöhe von 1.656m.
Daher wandern wir von der Amundsenhöhe leicht bergab entweder direkt zur bereits sichtbaren Aussichtswarte oder zum nahen Rosegger Schutzhaus.

Aussicht und / oder Kulinarik
Je nachdem, wo wir nun "gelandet" sind, wartet auf uns entweder eine grandiose Fernsicht von den Niederen Tauern bis in das oststeirische Thermenland oder eine kräftige Rindssuppe mit anschließendem Schwarzbeerstrudel.
Idealerweise kombinieren wir diese beiden Möglichkeiten miteinander, um danach, frisch gestärkt, den Abstieg über unseren Aufstiegsweg zu beginnen.
Die Amundsenhöhe muss dabei allerdings nicht wieder bestiegen werden, vom Rosegger Schutzhaus führt ein breiter Forstweg direkt retour bis zur Ganzalm.
Von hier aus geht es dann über unseren Aufstiegsweg wieder retour bis zum Parkplatz unweit des Bärenkogelhauses.
Andreas Steininger

Tourinfo kompakt:
• Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz "Bärenkogelsattel" unweit des Bärenkogelhauses. Erreichbar von Mürzzuschlag über die Abzweigung "Ganztal" und dort sofort rechts aufwärts bis zum Parkplatz.
• Gipfel: Amundsenhöhe, 1.666m, Pretul, 1.656m
• Aufstieg ca. 660 Höhenmeter, Abstieg ca. 660 Höhenmeter
• Gehzeit gesamt: 4 - 5 Stunden
• Wegstrecke gesamt: 13 Kilometer
• Stützpunkte entlang der Tour: Ganzalm, 1.381m, Rosegger Schutzhaus, 1.586m
• Familien / Kindereignung: bis zur Ganzalm ideale Familienwanderung auch im Winter, bis zur Pretulalpe nur für ältere Kinder geeignet!
• Schwierigkeit: Im Gipfelbereich bei Nebel und / oder Sturm ist die Orientierung nicht einfach! Auch hier trotz relativ flachem Gelände im Winter Lawinengefahr beachten!

WOCHE Wanderapp


Holt euch das WOCHE-Wanderapp für iPhone und Android
Einfach in Google Play Store oder im iOS App Store nach
SummitLynx suchen und schon kann es losgehen.
Rauf auf den Gipfel und einchecken.

Mit der App ist es möglich Gipfelerfolge mit dem Smartphone aufzuzeichnen und mit anderen Usern zu teilen. Zusätzlich sammeln die Gipfelstürmer Wandernadeln in digitaler Form. "SummitLynx" gilt auch als Ersatz für das klassische Tourenbuch. Mit der WOCHE-Wandernadel könnt ihr euch eure persönliche Urkunden und ein kleines Geschenk sichern.

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