Frauennetzwerk und Standortentwicklung
Zuagroast und Hoam'kummen
Das Women*s Action Forum Steiermark, kurz WAF, lud gemeinsam mit der Frauenbeauftragen und Vizebürgermeisterin der Stadt Bruck, Silke Reitbauer-Rieger, zum Diskussionsabend unter dem Titel „Zugroast und Hoam’kumman“ in die Stadtbücherei Bruck.
BRUCK/MUR. Was bewegt Frauen, aus der Region wegzugehen? Was zieht sie wieder hierher? Warum möchten sie hierbleiben? Gemeinsam mit Coachin Anita Oswald des FAB (Beratung für Arbeit und Beschäftigung Kapfenberg), Elisa-Maria Steinberger vom Standortmanagement Kapfenberg sowie Sonja Krückl vom Regionalmanagement Obersteiermark Ost und den Vertreterinnen des WAF Lisa Rücker und Gunilla Plank wurden Erfahrungswerte an verschiedenen Thementischen ausgetauscht.
Alter als Geschenk
Ist das Alter ein Geschenk? Einhellig wurde dies bejaht. Was bedeutet dann „zu alt“ und wer definiert das? Es gibt immer das richtige Alter, aber womöglich nie den richtigen Zeitpunkt, um Rollenbildern zu entsprechen. In jedem Alter gibt es Themen, die eine Herausforderung im Hinblick auf gesellschaftliche Integrität darstellen. Machen wir es uns doch gegenseitig leichter! Auch das individuelle Wissen um finanzielle Optionen im Alter, Teilzeitarbeit sowie Pension ist von hoher Relevanz.
Care und Self-Care
Wer sorgt für meine Lieben und wer für mich? „Care-Arbeit“ ist häufig unbezahlt und erschöpft die ausführenden Personen. Es sollte ein Geben und Nehmen möglich sein. Auch in der Kindererziehung benötigt es ein großes Netzwerk, besonders wenn beide Elternteile voll berufstätig sind. Modelle wie Leihopa und Leihoma oder engagierte Studierende sind hier eine Bereicherung. Selbstständige sind zeitlich flexibler, müssen sich jedoch rascher selbst der Existenzfrage stellen. Generationenhäuser, Nachbarschaftshilfe und der Austausch mit Gleichgesinnten tragen hier zum besseren Miteinander und einem gesteigerten persönlichen Wohlbefinden bei.
Zuzug und Abwanderung
Warum weggehen und warum hoam’kumman? Wann fühlen wir uns hier zuhause? Wenn es um den Stadtkern von Bruck an der Mur geht, ist frau sich einig, braucht es eine gemeinsame Vision für die Stadt, Urbanität, Kreativität und Begegnungszonen, die zum Flanieren einladen. Das Image der Stadt leidet unter den vielen Geschäftsschließungen doch die Industrieregion hat viele Stärken und die gilt es zu fördern. Viele sind zurückgekehrt zur Familie, zum Freundeskreis und zu unternehmerischer Verpflichtung.
Kompetenzen fördern
Angesetzt gehört bereits bei den Kindern und der Jugend, vertritt auch der Themenbereich, der sich fragt: „Was braucht es, um hier seinen Traumberuf auszuleben?“ Eine passende Entlohnung, Perspektiven und ein sich öffnen für einen zweiten Bildungsweg in jedem Alter. Berufsorientierung soll ein Leben lang möglich sein und bereits bei Kindern regelmäßig stattfinden. Kompetenzen werden im Laufe des Lebens gestärkt und gehören gefördert. „Chancen bieten um diese auch nutzen zu können“, ist die Devise.
Chancen bieten und ergreifen
Chancen bieten beispielsweise Netzwerke und Vereine, insofern sich auch diese geschlechts- und altersspezifisch öffnen. Alte Strukturen und Hierarchien dürfen aufbrechen und eine Teilnahme in unterschiedlichen Lebensphasen erleichtern. Die Frage lautet „Warum engagiere ich mich und warum nicht?“ Netzwerke stellen durch gemeinsame Interessen und Ziele eine große Bereicherung im beruflichen Kontext dar. Vereine fördern das ehrenamtliche Engagement und das „Rauskommen in die Welt“.
Die anwesenden Frauen sind sich einig, dranbleiben und lösungsorientiert in die Zukunft gehen mit einem offenen Mindset wird positive Veränderung herbeiführen. Weiter geht’s thematisch am 8. März, dem Weltfrauentag.
Initiativen der „Neuen Wirklichkeit“ und des WAF sind unter folgenden Links zu finden:
www.womensactionforum.at
www.0803.at
www.dieneuewirklichkeit.at
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