ARG 19
Zwei Profis verhelfen zum Traumjob

Initiatorin Doria Pfob ist schon voll Vorfreude auf den großen Tag von "Arbeit regional gestalten" am 28. Juni. | Foto: blendpunkt
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  • Initiatorin Doria Pfob ist schon voll Vorfreude auf den großen Tag von "Arbeit regional gestalten" am 28. Juni.
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Doria Pfob, Business- und Karrierecoach, veranstaltet am 28. Juni die "ARG 19". Hier ein Interview.

Mit 25 Jahren Berufserfahrung als Business- und Karrierecoach ist Doria Pfob Ideengeberin und Initiatorin von "Arbeit regional gestalten", dem ländlichen Ableger der "Langen Nacht der Bewerbung". Im WOCHE-Interview verrät Sie uns ihre Intention, wie man erfolgreich wird und natürlich auch Persönliches.

WOCHE: Doria Pfob, Sie sind Initiatorin der „Langen Nacht der Bewerbung“, die in Wien, Graz und Klagenfurt sehr erfolgreich läuft. Was hat Sie dazu bewogen, dieses Konzept gemeinsam mit der WOCHE erstmals auch im ländlichen Bereich umzusetzen?
DORIA PFOB: Helmut Schleich, der durch seinen Teilnahme als Recruiter von der WOCHE bei der LNDB von dieser Veranstaltung so begeistert war, dass er mich gebeten hat, etwas für ländliche Regionen zu machen. Und dann habe ich mich hingesetzt und nachgedacht. Und ihm hat meine Idee gefallen. Wir dachten uns, die Woche ist Profi im Medienbereich und ich bin Profi im Coaching/Recruiting und Veranstaltungsbereich – also machen wir das zusammen.

Worum gehts bei „ARG 19“ genau?
Es geht darum, in steirischen Regionen Arbeitsplätze zu schaffen, die jeder will. Und das funktioniert nur dann, wenn alle aus einer Region mit gestalten können. Also nicht nur Bewerber für sich und Unternehmen denken jeweils für sich, sondern alle wirken gemeinsam mit. Gemeinden, Bewerber, Unternehmen, öffentliche Insitutionen. Alle – Jobhungrige, Freunde, Mitarbeiter, Kunden, Oma, Opa – einfach alle.

Wie läuft eine solche Veranstaltung ab?
Die Bewerber können sich über die Homepage vom 3. bis 16. Juni  anmelden. Dort nennen Sie uns bis zu sieben Unternehmen, mit denen sie ein Gespräch führen möchten. Zusätzlich können sie entscheiden, ob sie sich bewerben, jemanden anderen als Mitarbeiter empfehlen, oder eine Anregung für das Unternehmen abgeben wollen. Bei der Veranstaltung führen sie dann bis zu sechs echte Gespräche. Am Meetingpoint erhalten Sie wichtige Tipps von Recruitern oder führen weitere Gespräche. Es gibt zusätzlich eine Podiumsdiskussion zum Thema „Der Sprint um die besten Mitarbeiter“ mit Gästen: Schüler/Studierenden Vertretern von Schulen, Universitäten, Fachhochschulen; HR Chefs von Unternehmen, jemand aus dem Bürgermeisteramt und Vertreter vom AMS. Und am Ende gibt es noch eine Menge Gewinne, die Unternehmen zur Verfügung stellen – sogenannte Mentoren, die finden, dass Teilnehmer dieser Veranstaltung, die einen wertvollen Beitrag für den Arbeitsmarkt ihrer Region tun, belohnt gehören. z. B. Biertrays, Kinokarten, Nudelboxen. Das Ziel: Bewerber erhalten entweder ein Weiterkomm-Kärtchen für ein vertiefendes Gespräch in das Unternehmen, oder auch ein Dankeschön von den Firmen für ihren Input.

Wer profitiert davon?
Einfach alle, das ist das Schöne an der ARG. Bewerber erfahren in der Vorbereitung, wie sie zum Must have für Unternehmen werden und führen echte Bewerbungsgespräche. Unternehmen lernen mehr Mitarbeiter kennen durch Bewerbungen und Empfehlungsmarketing. Firmen erfahren auch, wie die Bevölkerung über sie denkt und was sie noch besser machen können. Menschen aus der Region werden eingeladen mitzugestalten und fühlen sich nicht ignoriert. Partner und Förderer leben ihre Werte zur Wichtigkeit der Region.

Wie laufen die Vorbereitungen? Was sind dabei die größten Schwierigkeiten, was läuft gut?
Zuerst heißt es Förderer und Sponsoren ins Boot zu holen. Die Stadtgemeinde Kapfenberg hat uns hier sofort eine Förderung zugesagt, somit ist es möglich die Kosten für die Unternehmen gering zu halten. Diese Stadt ist für mich ein Vorbild für viele. Und unsere beiden Hauptsponsoren Norske Skog und Pankl waren von dieser Veranstaltung auch gleich begeistert. Das war für uns ein toller Start. Und dann wird g'hackelt bis zur Veranstaltung, damit Unternehmen und Teilnehmer gut betreut sind und dann genießen wir die Energie in den Räumen, wenn Gespräche Früchte tragen. Das kennen wir von der LNDB – die glücklichen Gesichter und das spürbare Engagement aller, sind der Wahnsinn und machen uns glücklich.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede, ob man eine solche Veranstaltung nun am Land oder in der Stadt macht? Gibt es überhaupt welche?
Am Land geht es um das Gemeinsame, viele mitwirken zu lassen. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, wird das nichts, wenn aber alle mitgestalten, kann was ziemlich Gutes daraus entstehen. Am Land braucht es definitiv das persönliche Gespräch und mehr Überzeugungskraft um genug Unternehmen für solch eine Veranstaltung zu überzeugen. In den Städten mit der LNDB haben wir von Anbeginn nur eine Mail ausgeschickt und die Unternehmen melden sich an. Und es bedarf eines Rahmens, der den Bewerber schützt. Deshalb gibt es bei der ARG nicht nur Bewerbungsgespräche, sondern auch Mitarbeiterempfehlungen und Gespräche für Anregungen/Ideen. So ist unklar, warum jemand zur Veranstaltung kommt. Also kann man nicht sicher sein, ob sich jemand einen neuen Job sucht, oder nur kommt, um jemanden zu empfehlen. Gerüchteküche wird so minimiert.

Sie sind Business- und Karrierecoach, Marketingmanagerin und lehren auch an der Uni. Was ist Ihnen persönlich bei der Ausübung Ihres Berufes wichtig?
Talente, also die Fähigkeiten von Menschen auf die Straße zu bringen. Dazu zeige ich Bewerbern, wie sie sich für Unternehmen sichtbar machen und öffne neue Recruitingwege, die mehr Potential zulassen, als nur maßgeschneiderte Bewerbungen zu einem Stelleninserat. Unternehmen lernen durch die LNDB oder ARG neue Mitarbeiter kennen, die sie auf herkömmlichen Wege nicht kennengelernt hätten. Und das Motto leben: Wenn du in einem Menschen siehst, was er ist, machst du ihn kleiner, wenn du aber siehst was er sein kann, bekommt man nur alles.

Was raten Sie persönlich jungen Menschen ganz generell in Bezug auf ihren (künftigen) Job?
1. Wenn du in etwas gut sein willst, musst du üben. Nur ein bisschen tun wollen, bringt dich nirgendwo hin. Dein Ziel sollte nicht sein, irgendeinen Job auszuüben, bei dem du versuchst, die Zeit zu minimieren, sondern einen Job findest, von dem du nicht genug kriegen kannst, das ist die Kunst
2. Glaub an das Glück und sei darauf gut vorbereitet. Jeder erfolgreiche Mensch erzählt von mindestens einem Glücksmoment, der ihm den Weg zum Traumjob geebnet hat.
3. Schaffe dir ein Ziel, dass so unwiderstehlich gut ist, dass du nicht bereit bist, es aufzugeben.

Welche Eigenschaften sind bei Bewerbungsgesprächen besonders gefragt bzw. bes. wichtig? Wie soll man sich präsentieren?
Klar und deutlich zu kommunizieren, welchen Job man im Unternehmen anstrebt, welche Fähigkeiten man für diesen Job mitbringt und was man im Unternehmen bewirken möchte. Und vor allem Begeisterung zeigen, dass man für dieses Unternehmen brennt. Beibringen können Unternehmen ihren Mitarbeitern viel, aber die Begeisterung muss von ihnen selbst kommen. All diese Faktoren lernen die Teilnehmer der ARG durch das Handbuch „How to pitch“, das sie von uns zur Vorbereitung erhalten.

Was ist Ihr persönliches Ziel?
Glücklich bleiben und anderen etwas davon abgeben.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Wenn ich mich etwas verschworen habe, kann mich keiner davon abhalten. Ich lache einfach gerne, das tun wir in unserem Büro ziemlich viel. Familienmensch. Gutem Essen kann ich nicht widerstehen.

Haben Sie irgendeinen persönlichen Bezug zu unserer Region? Warum ausgerechnet Kapfenberg?
Oh ja. Meine große Liebe ist aus Kapfenberg. Und ich war ein paar Jahre Geschäftsführerin vom Tourismusregionalverband, da ist mir die Region ans Herz gewachsen, hier habe ich mich immer gerne eingebracht und jetzt darf ich es wieder.

Wird es eine Wiederholung von „ARG 19“ im nächsten Jahr geben?
Ja, wenn die Unternehmen und die Teilnehmer mit der 1. ARG zufrieden waren.

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