Bruck-Pischk: Ringen um Fortbestand der Schule

Eine Schule ohne Zukunft? Eltern bangen um den Fortbestand der Volksschule Pischk in Bruck. Es hängt an den Schülerzahlen. | Foto: Hackl
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Eltern hoffen auf den Fortbestand der Volksschule Pischk in Bruck. Signale stehen aber auf Schließung.

Die Volksschule Pischk steht vor dem Aus. Auch seitens der Stadtgemeinde Bruck gibt es keine erbaulichen Nachrichten: "Aufgrund der stetig sinkenden Schülerzahlen sehe ich keine Zukunft für die Schule", hat dazu der Brucker Bürgermeister Peter Koch unlängst erklärt.
Mit dieser Botschaft geben sich aber Elternvertreter nicht zufrieden. Nina Gegenhuber und Andrea Janisch als Vorsitzende des Elternvereins haben einen Brief an Bürgermeister Koch und Gemeinderäte aller Fraktionen verfasst.

Hier der genaue Wortlaut des Briefes:

Wir kämpfen für die Zukunft unserer Kinder

Wir Pischker Eltern kämpfen für den Erhalt unserer Schule, weil gerade diese Schule im Grünen so viele Möglichkeiten für eine gute Entwicklung und Ausbildung, sowie stressfreieres Lernen für unsere Kinder bietet.

In den letzten Jahren wurde der Ruf der Schule immer schlechter. „Asylanten“-Schule und ähnliches sind Begriffe, die man in ganz Bruck hört. Das führte dazu, dass immer weniger Pischker Eltern ihre Kinder weder in den Kindergarten noch in diese Schule gaben.

In den Medien wird fälschlicherweise verbreitet, dass Pischk nicht genug Schulanfänger habe und daher eine eventuelle Auflösung im Raum stehe. Dem ist aber durchaus nicht so! Im kommenden Schuljahr (2021/22) gibt es beispielsweise 15 Schulanfänger, die VS Pischk werden aber max. 8 Kinder besuchen. Fadenscheinige Begründungen und ein regelrechter Kampf, um Kinder in eine andere Schule zu geben sind das Ergebnis. Trotz einiger Gespräche auf Initiative der Eltern hat die Gemeinde nichts unternommen, dieser Entwicklung gegenzusteuern.
Seitens der Eltern der derzeitigen Schüler und Eltern von Schulanfängern gibt es einige interessante Vorschläge, um den Schulstandort Pischk erheblich aufzuwerten. Beispielsweise Schwerpunkt Natur, Montessori, naturnahe Nachmittagsbetreuung, Familienklassen usw. wären sicher ein Anreiz auch für Brucker Eltern, ihre Kinder in unsere Schule zu schicken. (Es gibt derzeit Kinder aus Bruck, die von ihren Eltern täglich nach Hinterberg in die Montessorischule gebracht werden.)

Auch für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache wäre es ganz wichtig, wenn es eine gute Durchmischung gäbe, um sich die Deutsche Sprache auf natürlichem Wege anzueignen zu können. Nur so kann Integration gelingen!

Wir bitten Sie, Herr Bürgermeister, Ihre Entscheidungen für das kommende Schuljahr unter diesen Gesichtspunkten zu treffen.

Eltern aus Pischk

"Nur leere Worthülsen?"

"Bislang hat es keine Reaktion seitens der Gemeinderäte gegeben. Mit Bgm. Peter Koch hat es schon Gesprächstermine gegeben, auch beim Schulforum am 2. Juni ist er ebenso dabei wie Elisabeth Traxler-Turner von der steirischen Bildungsdirektion. Vielleicht werden wir hier bereits über eine Entscheidung informiert", sagte Andrea Janisch bei einem Lokalaugenschein an Ort und Stelle. "Dass es auch von den anderen Fraktionen absolut keine Reaktion auf unseren Brief gegeben hat, das hat uns schon enttäuscht. Offenbar sind Bekenntnisse zur Bildung nur leere Worthülsen", so Nina Gegenhuber.

Und der Kindergarten?

Momentan besuchen 25 Kinder die Volksschule Pischk. 15 Schüler werden mit Ende des Schuljahres von der Schule abgehen, acht steigen in die erste Klasse ein. Noch wird die Schule zweiklassig geführt, ab Herbst soll es nur mehr einklassig weitergehen – also alle vier Schulstufen in einer Klasse. "Wobei viele Studien zeigen, dass Lernerfolge in kleinen, jahrgangsübergreifenden Gruppen oft besser sind, als im herkömmlichen Klassenverband", sagt Nina Gegenhuber, die selbst hier zur Schule gegangen ist und jetzt Dozentin an der Montanuni Leoben ist.

Im Gebäude der Schule ist auch der Kindergarten mit 21 Kindern untergebracht. Auch über den Fortbestand des Kindergartens haben die Eltern bislang keine Informationen.

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