Ministerin Susanne Raab
"Ohne Vorzeichen sind wir eigentlich machtlos"
Am Dienstag war Bundesministerin Susanne Raab zu Besuch im Mürztal – mit im Gepäck hatte sie vor allem Frauen-Themen.
BEZIRK BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Die Femizide der letzten Wochen, den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze, finanzielle Unterstützungen für Familien sowie Integration waren die Themen, die Bundesministerin Susanne Raab bei ihrem Besuch am Dienstag mitgebracht hatte.
Zu Mittag besuchte sie das Eltern Kind-Zentrum in St. Barbara, am Nachmittag war sie bei der Lebenshilfe Bruck-Kapfenberg in der Werkstatt Lebensart sowie im Kinderschutzzentrum "Rettet das Kind" in Kapfenberg zu Gast, bevor am Abend im Sporthotel Grabner die VP-Bezirksvorstandssitzung mit "Vorstellung des Österreich-Plans" auf dem Programm stand. Begleitet wurde sie auf ihrer Tour von LAbg. Cornelia Izzo und VP-Bezirksgeschäftsführer Franz Reithofer.
Bei einem kurzen Mittagessen im Gasthof zur Post nahm sich die Ministerin, die für die Ressorts Frauen, Familie, Integration und Medien zuständig ist, Zeit, zu aktuellen Themen Stellung zu nehmen. Besonders betroffen zeigt sie sich dabei von den Femiziden der vergangenen Wochen und Monate. "Ich weiß nicht, wer schuld ist, wenn in Österreich ein Mann getötet wird. Wenn eine Frau getötet wird, war es auf jeden Fall die Bundesministerin. Das beschäftigt einen natürlich ziemlich", fasste Raab ihre Gemütszulage kurz und bündig zusammen.
Im Vorfeld handeln
Die Regierung bemühe sich, alles mögliche zu tun, um solche Vorfälle zu verhindern, aber: "Wenn es im Vorfeld keinerlei Anzeichen dafür gibt, keine Hinweise, dass da Gefahr bestehen könnte, sind wir eigentlich machtlos."
Eine eindeutige Meinung hat Raab, wenn es um das Thema Unterstützung für Familien geht. "Ich denke, wir sind da sehr gut aufgestellt und können vieles abfedern. Wir haben viele verschiedene Modelle beim Kinderbetreuungsgeld, es gibt den Familienbonus und den Alleinverdienerabsatzbetrag", zählt Raab auf.
Was sie aber schon kritisiert ist die Arbeitsmoral. "Offensichtlich geht es uns in Österreich manchmal zu gut, es mangelt oft an der Motivation, arbeiten zu gehen. Das müssen wir ändern. Leistung muss wieder etwas wert sein und gefördert werden", so Raab.
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