Schlackenanlage Mitterdorf startet mit Juli

Werksleiter Christian Bruggraber zeigt die Reifenwaschanlage, die jeder LKW vor Verlassen des Betriebsgeländes passieren muss.
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  • hochgeladen von Angelika Kern

Die anfänglichen Bedenken bei den Anrainern am Mitterdorfer Kreisverkehr waren groß: Lärm, Schmutz, Staub und eine Verschmutzung des Grundwassers wurden befürchtet. Im November wurde deshalb Einspruch gegen das Genehmigungsverfahren erhoben, was eine Verhandlung beim Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) im Februar zur Folge hatte. Das Ergebnis: Harsco erfüllt sämtliche behördliche Auflagen und darf deshalb die Schlackenaufbereitungsanlage errichten. "Wir haben nun mit Mitte März unsere Baumaßnahmen gestartet und werden mit Juli in Betrieb gehen", erklärt Werksleiter Christian Bruggraber.

Anrainerschutz hat Priorität
Dabei bleiben jedoch die Anrainer-Bedenken nicht unbeachtet: "An erster Stelle steht für uns der Arainerschutz. Darum haben wir gleich zu Beginn die Reifenwaschanlage errichtet und die Lärmschutzwand freiwillig von den geplanten viereinhalb auf sieben Meter erhöht", zeigt sich Bruggraber kulant.
Weitere Maßnahmen zum Schutz der Anrainer sind die freiwilige Errichtung einer fünf Meter hohen Lärm- und Sichtschutzwand entlang der Bundesstraße, eine automatische Beregnungsanlage für den Außenbereich, eine großflächige Asphaltierung der Betriebsanlage sowie die Unterbringung der lärmintensiven Brechanlage in einer Halle. "Wir sind sehr bemüht, mit den Anrainern gut auszukommen und suchen auch den Kontakt. Ich bin auch jederzeit für sie errichbar, ein Anruf genügt", so Bruggraber.
Die Baustellenphase soll möglichst kurz gehalten werden; mit Mai werden die ersten Mitarbeiter aufgenommen. Produktionsstart ist wie im Juli mit einer Teilauslastung von 70.000 Tonnen pro Jahr geplant. Im Endausbau sollen jährlich 195.000 Tonnen Edelstahlschlacke von Böhler Edelstahl und Edelstahlwerk Breitenfeld ökologisch aufbereitet und zur Rohstoffrückgewinnung sowie zur Wiederverwendung im Bergversatz eingesetzt werden.

Die Details

Die US-amerikanische Harsco-Gruppe mit weltweit 20.000 Mitarbeitern in rund 450 Standorten errichtet in Mitterdorf eine Aufbereitungsanlage für Edelstahlschlacke von Böhler Edelstahl und Edelstahlwerk Breitenfeld. Die ökologische Aufbereitung der Edelstahlschlacke bringt einerseits eine Rohstoffrückgewinnung für die Industrie, andererseits können die festen Materialien im Bergversatz wiederverwendet werden. Harsco wird keine Deponie zur Endlagerung von Schlacke in Mitterdorf errichten.
Die jährliche Kapazität ist mit 195.000 Tonnen geplant. Das Areal nimmt eine Gesamtfläche von 60.000 m² ein. 20 bis 25 Arbeitsplätze werden auf diese Weise für die Region geschaffen. "Es besteht für Anrainer die Möglichkeit der Information und Besichtigung während der Bauphase bis zur Fertigstellung", so Werksleiter Christian Bruggraber.

Chronologie

Im Juni 2012 herrscht Aufregung um eine geplante Schlackenaufbereitungsanlage. Es kommt zu einem abfallrechtlichen Genehmigungsverfahren im Mitterdorfer Gemeinderat. Im Rahmen einer Presskonferenz gibt Harsco am 6. Juli 2012 ofiziell bekannt, in Mitterdorf eine Schlackenaufbereitungsanlage für Edelstahlschlacken aus metallverarbeitenden Betrieben zu errichten. Sofort regt sich Widerstand bei den Anrainer, die eine Belästigung durch Lärm, Schmutz, Staub und eine Verschmutzung des Trinkwassers befürchten. Es komt zu einer Bürgerversammlung. Im November 2012 wird gegen das Genehmigungsverfahren Einspruch eingelegt. Im Februar 2013 kommt es zu einer UVS-Verhandlung (Unabhängiger Verwaltungssenat). Die Einsprüche werden abgewehrt, da die Firma Harsco sämtliche behördlichen Auflagen erfüllt. Baubeginn: Mitte März.

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