Die Welt hat Pankl im Getriebe

Im März ist alles fertig. Noch ist Baustelle. Pankl errichtet in Kapfenberg in der Industriestraße Ost ein vollintegriertes Werk zur Getriebe-Herstellung. Der erste Kunde wird KTM sein. Bereits im Jahr 2017 werden 20.000 Stück Getriebe an KTM/Husquarna ausgeliefert. Im Vollausbau können bis zu 160.000 Getriebe produziert werden. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 36 Millionen Euro. "Für uns ist es das größte Investitionsprojekt in der Unternehmensgeschichte", erzählt Pankl-Vorstandsdirektor Wolfgang Plasser. 14 Millionen Euro entfallen auf das Gebäude mit Fertigungs- und Büroflächen und 22 Millionen Euro bleiben für Maschinenpark zur Weich- und Hartzerspanung, Verzahnung und Wärmebehandlung.

Mitarbeiter gesucht

Ende 2017 werden in dem neuen Werk rund 70 Mitarbeiter beschäftigt sein. "Der Großteil der neu geschaffenen Arbeitsplätze betrifft Produktions- und Montagearbeiter. Die Schlüsselpositionen haben wir fast alle schon besetzt, gesucht werden vor allem noch Produktionsmitarbeiter", erklärt Brigitte Putz, die kaufmännische Projektleiterin.
Die Fertigung und Montage ist für eine maximale Kapazität von 160.000 Getriebeinternals ausgerichtet. Die wesentlichen Komponenten des Getriebes wie Welle und Zahnrad werden durch automatisierte Dreh- und Fräsmaschinen hergestellt. Dabei kommen völlig neue Produktionsmethoden wie Wärmebehandlung unter Vakuum oder der Stickstoffeinsatz beim Abschrecken am Ende des Härteprozesses zum Einsatz. "In der Endausbaustufe sollen rund 1,5 Millionen Stück Zahnräder und 300.000 Stück Wellen pro Jahr produziert werden", erklärt der neue Betriebsleiter Michael Mayer.

Absolut kein Jobkiller

Das neue Werk führt Pankl auch in ein neues Zeitalter. "Mit diesem Werk sind wir sehr nahe an Industrie 4.0. Was uns zur völligen Digitalisierung fehlt, das wäre die automatisierte Koppelung der einzelnen Produktionssegmente", erklärt Plasser, der die Digitalisierung keineswegs für einen Jobkiller hält. "Trotz immer mehr Automatisierung erweitern wir ständig unseren Mitarbeiterstand, den wir seit der Krise 2008 fast verdoppelt haben – von unter 800 auf weltweit 1.500 Mitarbeiter. Davon über 800 an den Hauptstandorten in Bruck und Kapfenberg."