Letzter Hilferuf der Wirtschaft
Aufgrund fehlender Verkehrsanbindung an die S 35 drohen Unternehmer in Bruck-Einöd mit Abwanderung.
Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk tourt im Rahmen der "WKO Regio-Tour" gerade durch die Steiermark. Seinen Halt in Bruck am vergangenen Mittwoch nutzte er, um die örtlichen Unternehmer bei einem ganz besonders wichtigen Anliegen zu unterstützen: "Seit dem Jahr 2015, da wurde die Sanierung der S 35 in unserem Bereich durchgeführt, haben wir keine direkte Anbindung mehr an die Autobahn, weil man von Seiten der Behörde draufgekommen ist, dass die Nutzung der vorhandenen Betriebszu- und -abfahrten rechtswidrig ist", erklärt Josef Reithofer, Geschäftsführer der in Bruck-Einöd ansässigen Firma Compact-Druck. "Das ist für uns aber ein Riesenproblem, da wir von LKWs beliefert werden, die jetzt nur auf sehr kompliziertem Weg zu uns finden." Das geht so weit, dass LKWs bereits in Oberaich von der Autobahn abfahren und durch die Stadt Bruck fahren müssen, um zu den betroffenen Firmen zu gelangen.
Das stößt nicht nur Reithofer und seinem Firmennachbarn Christian Wronski (MEWO Pulverbeschichtung) sauer auf, sondern auch WK-Regionalstellenobmann Erwin Fuchs: "Diese Entscheidung von damals ist für mich nicht nachvollziehbar. Meiner Meinung nach kann etwas, dass 35 Jahre lang gut funktioniert hat, auch jetzt gut funktionieren."
Verkehrs-Gutachten
Deshalb hat die WKO auch ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. "Dieses Gutachten kommt zu dem Schluss, dass eine Adaptierung der vorhandenen Straße möglich wäre", erklärt WKO-Regionalstellenleiterin Martina Romen-Kierner. "Das wäre dann natürlich auch eine Verkehrsentlastung für die gesamte Stadt Bruck."
Dass man mit diesem Problem erst jetzt, mehr als vier Jahre nach Behördenbescheid, an die Öffentlichkeit geht, wird folgendermaßen argumentiert. "Es ist dies ein letzter Versuch, sozusagen ein letzter Hilferuf der Wirtschaft, doch noch zu einer Lösung zu kommen", erklärt Erwin Fuchs. Im schlimmsten Fall bleibt den betroffenen Unternehmen nämlich nur die Abwanderung.
Daher möchte man laut Romen-Kierner jetzt noch einmal den Kontakt zur Politik und zur Behörde suchen und hofft auf eine baldige Lösung im Sinne der heimischen Wirtschaft.
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