Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Mürztaler Konsortium für ÖGUT-Umweltpreis nominiert

Das Kapfenberger Konsortium rund um Stadtwerke, Stadtgemeinde und Mürzverband freuen sich über die Nominierung | Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg
  • Das Kapfenberger Konsortium rund um Stadtwerke, Stadtgemeinde und Mürzverband freuen sich über die Nominierung
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Der ÖGUT-Umweltpreis ehrt Vorbilder aus Unternehmen, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die sich für eine nachhaltige Gesellschaft engagieren.

Zum 34. Mal zeichnet die ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) die besten Nachhaltigkeitsprojekte mit dem ÖGUT-Umweltpreis aus. Eine unabhängige Jury hat aus 100 Einreichungen ausgewählt. Das Projektkonsortium Mürzverband, Stadtwerke- und Stadtgemeinde Kapfenberg wurden in der Kategorie „Innovation und Stadt“ als eines von drei Projekten nominiert. „In Kapfenberg wird Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen gelebt. Diese Nominierung ist eine Bestätigung für unsere harte Arbeit“, freut sich Bürgermeister Fritz Kratzer.

Abwasser als erneuerbare Energiequelle

„Bei der Dekarbonisierung unserer Städte ist die Versorgung mit klimafreundlicher Wärme von zentraler Bedeutung. Abwasser enthält große Mengen an thermischer Energie, die heute aber vielfach noch ungenutzt sind. Zudem war und ist es auf Kläranlagen bisher gängige Praxis, das verfügbare Klär- bzw. Biogas nur für die Deckung des anlageninternen Energiebedarfs heranzuziehen, wobei auch hier oftmals große Wärmemengen nicht nur ungenutzt bleiben, sondern teilweise sogar vernichtet werden müssen“, erklärt Andreas Zöscher vom Mürzverband.
In Kapfenberg wird nun ein neuer Weg beschritten: Auf der Kläranlage Kapfenberg wird künftig die Abwasserwärme dazu genutzt, den anlageninternen Wärmebedarf zu decken. Damit steht das hoch exergetische Biogas für eine höherwertige Wärmeversorgung im Kläranlagenumfeld zur Verfügung. Die Untersuchungen zeigen, dass durch die Aktivierung und gezielte Nutzung von verfügbaren Wärmepotentialen Kläranlagen als Energiezellen fungieren können, die dazu beitragen, die Wärmeversorgung lokal, klimafreundlich, erneuerbar und damit nachhaltig zu gestalten.

Die Kläranlage in Kapfenberg Diemlach liegt nah an der neuen Wohnsiedlung „Riverside”. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen (eine Wohnsiedlung mit Wärmebedarf und eine benachbarte Kläranlage mit Wärmeüberschuss) lag das Ziel des Forschungsprojektes schnell auf der Hand: Wie kann die auf der Kläranlage Kapfenberg verfügbare Wärme bestmöglich für die Deckung des anlageninternen Bedarfs sowie die externe Versorgung der Wohnanlage aktiviert und genutzt werden? Neben den technischen Komponenten spielte hierbei auch die Frage der Wirtschaftlichkeit eine zentrale Rolle.

Energieraumplanung Kapfenberg
Durch die hervorragende Zusammenarbeit von Stadtgemeinde, Stadtwerke und Mürzverband gelang im Planungsprozess eine Verständigung auf konkrete Umsetzungsmaßnahmen für die Nahwärmeversorgung in Diemlach. Das Energiepotenzial der Abwässer der Kläranlage ist so hoch, dass es insgesamt 220 Wohnungen mit Raumwärme und Warmwasser (in den Sommermonaten komplett und in den Wintermonaten bis zu 50 Prozent) versorgen kann. Somit ist die Abwasserenergienutzung ein wichtiger Baustein einer lokalen erneuerbaren Energieversorgung und ein wesentlicher Beitrag für die Energiewende und zum Klimaschutz. „Die Stadtwerke Kapfenberg, als regionaler Vorreiter für alternative Energie, beweist immer wieder Mut zu neuen Wegen“, so Stadtwerke Direktor Christian Wohlmuth.

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