Niemand will den Schotter haben

Übergabe der Unterschriften: Heinz Hammer und Eva Schmidinger überbrachten Hubert Peßl 720 Unterschriften.
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  • hochgeladen von Angelika Kern

Mit 720 Unterschriften und 73 persönlichen Einwendungen im Gepäck pilgerten ÖVP-Gemeinderätin Eva Schmidinger und Heinz Hammer (Alternative Lebenswertes Pernegg) am vergangenen Freitag in Begleitung von Raumplaner Andreas Ankowitsch zur Bezirkshauptmannschaft. Stein des Anstoßes ist ein geplanter Schotterabbau am so genannten Hofacker in der Gemeinde Pernegg. "Wir sind nicht grundsätzlich gegen einen Schotterabbau", erklärt Schmidinger. "Aber dieser Bereich befindet sich mitten im Siedlungsgebiet. Viele junge Familien sind in den letzten Jahren nach Pernegg zugezogen, haben neu gebaut oder bestehende Häuser gekauft und mühevoll hergerichtet. Die Lärm- und Staubbelastung wäre für die Anrainer absolut unzumutbar."

Überschwemmungsfläche
Dazu kommt, so Schmidinger, dass das Grundstück für den geplanten Schotterabbau eigentlich Überschwemmungsfläche ist. "Durch die vorgeschriebene Einfriedung des Abbaugebietes verschwindet damit die für den nördlich gelegenen Siedlungsraum dringend notwendige Überschwemmungsfläche. Das heißt, bei einem Jahrhunderthochwasser sind die Siedlungsgebiete in Pernegg bis weit nach Norden überschwemmt. Und durch den Klimawandel bedingt steigt dieses Risiko permanent."
Das wiederum würde einen anderen Umweltskandal zur Folge haben: Eine rund 500.000 Kubikmeter große Asbestdeponie befindet unweit des geplanten Schotterabbaus. Kann das Wasser im Falle eine Hochwassers nicht auf die bisherige Überschwemmungsfläche ausweichen, besteht die Gefahr, dass der Asbesthaufen in die Mur gelangt. "Wir wissen's und keiner tut was", bringt es Raumplaner Ankowitsch auf den Punkt.
Die mündliche Verhandlung über das Ansuchen der Firma Tieber zur Erteilung einer Bewilligung für eine Nassbaggerung nach dem MinRog (Mineralrohstoffgesetz) fand am vergangenen Montag in Pernegg statt. Nun hofft man, mit den gesammelten Unterschriften eine Wiederaufnahme des wasserrechtlichen Verfahrens zu erreichen, da laut Schmidinger "neue Tatsachen ans Licht gekommen sind".

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