Ausbaupläne
Nur "Hard Brexit" kann Pankl stoppen

Neues Werk, gewohnter Anblick: Das neue Antriebswerk ähnelt architektonisch dem Getriebewerk (Bild). | Foto: Pankl Racing
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  • Neues Werk, gewohnter Anblick: Das neue Antriebswerk ähnelt architektonisch dem Getriebewerk (Bild).
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  • hochgeladen von Markus Hackl

Die Ausbaupläne sind in der Schublade bereit. Falls die Briten mitspielen, baut Pankl im Frühjahr aus.

Fast schon minutiös plant Pankl die weiteren Ausbauschritte in Kapfenberg. Im High-Tech-Park-West in der Nähe des neuen BBG-Werkes hat man sich die dazu nötigen Grundstücke gesichert. Die sogenannte "Pankl Base" hatte eine Produktionsgröße von 7.500 Quadratmetern und eine Objektgröße von 150 mal 50 Metern. "Im 1. Bauabschnitt ist ein Antriebswerk für die Flugzeugtechnik geplant. Hier am gewohnten Standort in Kapfenberg platzen wir aus allen Nähten. Wir können gar nicht alle Aufträge annehmen, weil es uns schlichtweg an Platz fehlt", erklärt Pankl-CEO Wolfgang Plasser.

Die Einreichungen sind seit Ende August abgeschlossen. "Jetzt gibt es noch die letzten Checks durch die Architekten, im November könnten wir mit der Projekteinreichung und der Ausschreibung starten. Möglicher Baubeginn wäre der April 2020, Produktionsstart Frühjahr 2021." Wolfgang Plasser bleibt ganz bewusst im Konjunktiv. "Ein harter Brexit könnte unseren Expansionsplänen einen Strich durch die Rechnung machen. Zum einen haben wir viele Großkunden in Großbritannien, zum anderen könnte der Brexit die Weltwirtschaft in eine schwere Rezession schlittern lassen, ärger noch als die Lehmann-Pleite 2008. Eines ist klar: In einer wirtschaftlichen Abschwungphase werden wir sicher nicht bauen."

Formel I und Formel E

Das Antriebswerk wäre nur der erste Bauabschnitt: Phase zwei wäre die "Pankl Academy", Lehrwerkstätte und Ausbildungsakademie für alle Mitarbeiter zusammengefasst. Phase drei würde zusätzlichen Raum für die Motorsportabteilung schaffen. Mittlerweile ist auch die Formel E für uns ein Thema. "Wir liefern bereits Antriebswellen und Elektronikbauteile für die Formel E", so Pankl. Nicht unschuldig dabei ist Mercedes-Rennleiter Toto Wolff, der Pankl zu einem "unschaffbaren" Auftrag für den Venturi-Rennstall von Susie Wolff verhalf. "Dank meiner Mitarbeiter haben wir den eigentlich nicht machbaren Auftrag doch zeitgerecht erledigt", erzählt Plasser stolz.

Klimaneutrale Produktion

Nicht nur E-Technologie ist bei Pankl ein Thema, obwohl Motorexperte Wolfgang Plasser von der Zukunftsfähigkeit nicht überzeugt ist, sondern auch Klima- und Umweltschutz. "Klimaneutrale Produktion wird immer mehr zu einem Vergabekriterium. Hier setzt Pankl schrittweise den Hebel an: "Im ersten Schritt stellen wir sämtliche Beleuchtungssysteme auf LED-Technik um, auf dem Flachdach des Getriebewerkes entsteht eine Fotovoltaikanlage."

Getriebe funktioniert

Das neue Pankl-Getriebewerk hat sich gut entwickelt. Die Produktion ist voll angelaufen, "das war ein Riesenbeitrag des gesamten Teams", so Plasser. Derzeit werden ausschließlich KTM und Husqvarna beliefert. "Schön langsam strecken wir die Fühler nach weiteren Zweirad-Herstellern aus", verrät Plasser.

Mit der SHW die Milliarde im Visier

Seit dem Vorjahr ist Wolfgang Plasser auch CEO bei der deutschen SHW. Schwerpunkt der Produktion sind Pumpensysteme und Bremsscheiben für den Automobilmarkt. Systematische Zusammenarbeit mit Pankl ergibt sich vor allem in der automatisierten Fertigung. "Gemeinsam kratzen wir an der 700 Millionen Euro Umsatz-Marke. Die Milliarde ist immer noch erklärtes Ziel, aber es ist ein sportliches Ziel", so Plasser. Und er mag sportliche Herausforderungen.

Neues Werk, gewohnter Anblick: Das neue Antriebswerk ähnelt architektonisch dem Getriebewerk (Bild). | Foto: Pankl Racing
Wolfgang Plasser, CEO bei Pankl und bei der SHW. | Foto: Pashkovskaya
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