Oktober 2019

Ein Monat der Rekorde

Der Oktober brachte viele Tage mit ungewöhnlich warmen Wetter.  Im letzten Drittel des Monats wurde an vielen Orten die 20 °C-Marke an mehreren Tagen in Folge überschritten und an einigen Wetterstationen wurden neue Temperaturrekorde aufgestellt.

ÖSTERREICH. Insgesamt war der Oktober in Österreich um 1,7 ° C wärmer als das klimatologische Mittel. Damit gehört dieser Oktober zu den 20 wärmsten der Messgeschichte. Beachtlich war auch, dass noch im letzten Oktoberdrittel Sommertage (Höchstwert mindestens 25 °C) gemessen wurden. Die Marktgemeinde Weyer in Oberösterreich hat mit fünf Sommertagen die meisten Sommertage in Österreich in diesem Oktober zu verzeichnen. „Eine derartige Häufung von Sommertagen so spät im Oktober gab es zuletzt im Jahr 1989. Insgesamt gab es in diesem Oktober an 80 Wetterstationen zumindest einen Sommertag", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik. 

Rekorde in den Bundesländer

Auf den Bergen betrug die Temperaturabweichung zum vieljährigen Mittel +2,4 °C. So wurden in Ehrwald in Tirol in knapp 1000 Meter Seehöhe (982m) am 14. Oktober 25,3 °C gemessen.

In Vorarlberg, Tirol, Kärnten, in der Steiermark südlich von Mur und Mürz, im Burgenland und punktuell von Oberösterreich bis Wien, war der Oktober 2019 um 1,5 bis 2,5 °C wärmer als das klimatologische Mittel. Von Salzburg bis ins östliche Niederösterreich lagen die Temperaturanomalien zwischen +0,5 und +1,5 °C.

Die höchste Temperatur im Oktober 2019 wurde am 21. des Monats mit 27,8 °C in Wagna bei Leibnitz gemessen. Das ist gleichzeitig ein neuer Stationsrekord für den Oktober. Der alte Stationsrekord stammt aus dem Jahr 1971 mit 27,2 °C. Auch an der schon sehr lange bestehenden Wetterstation an der Grazer Universität wurde am 21. Oktober mit 27,2 °C ein neuer Oktoberrekord aufgestellt. Die Wetterstation liefert seit dem Jahr 1894 Messwerte des täglichen Temperaturmaximums. Weitere Oktoberrekorde gab es beispielsweise in Puchberg/Schneeberg (N, 583 m, 27,2 °C), Bad Gleichenberg (St, 269 m, 26,7 °C) und in Fürstenfeld (St, 271 m, 27,0 °C).

Teils sehr nass, teils sehr trocken

Beim Niederschlag brachte der Oktober 2019 große Unterschiede. 25 bis 100 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Oktober gab es in Vorarlberg, Teilen Nordtirols und Salzburgs sowie im nördlichen Weinviertel. Deutlich zu trocken war es dagegen von Kärnten über weite Teile der Steiermark bis zum Burgenland und bis zum Wiener Becken. Hier regnete es um 25 bis 75 Prozent weniger als im Mittel.

Somit setzte sich im Oktober 2019 in einigen Regionen die Trockenheit der Vormonate fort, vor allem in der Osthälfte Österreichs. Der Süden der Steiermark ist derzeit sogar auf Rekordkurs. In Graz und am Schöckl fiel von Jänner bis Oktober ähnlich wenig Niederschlag wie in den bisher trockensten Jahren der Messgeschichte. Hier fehlt heuer rund ein Drittel der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.

Überschuss an Sonnenstunden

In den niederschlagsarmen Regionen im Süden und Osten schien die Sonne relativ häufig. In der Steiermark südlich von Mur und Mürz sowie in Unterkärnten gab es den meisten Überschuss an Sonnenstunden. Hier schien die Sonne um 30 bis 50 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Oktober. Generell zeigte sich die Sonne östlich von Salzburg um zehn bis 30 Prozent häufiger. Von Vorarlberg bis Salzburg und Osttirol waren die Sonnenscheinverhältnisse ausgeglichen bis leicht unterdurchschnittlich. Am Arlberg und im Tiroler Oberland und im Pinzgau schien die Sonne, verglichen mit dem klimatologischen Mittel, um zehn bis 20 Prozent kürzer. Im Flächenmittel lag die Sonnenscheindauer in Österreich um 15 Prozent über dem klimatologischen Mittel.